Risiko am Roten Meer

von Dr. Maria In der Maur-Koenne © Bild: NEWS

Meine Freundin und ich haben einen Urlaub in Ägypten gebucht. Wegen des Messerattentats am Strand von Hurghada sind wir jetzt etwas in Sorge, weil wir auch genau in diese Gegend reisen werden. Wir wollen aber trotzdem fliegen, weil wir uns schon sehr lange auf den Urlaub freuen. Gibt es jetzt eine Reisewarnung für Ägypten? Wenn ja, was heißt das?
Paul M., Salzburg

Lieber Herr M.,
leider kommt es in Ägypten seit 2011 immer wieder zu Anschlägen, so auch zu dem Messerattentat in Hurghada am 14. 7. 2017. Für Ägypten gelten schon lange eine partielle Reisewarnung sowie ein hohes und erhöhtes Sicherheitsrisiko. Die partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) gilt für den Nordsinai und die Saharagebiete an den Grenzen zu Libyen und zum Sudan. Für die restlichen Gebiete der Sinaihalbinsel inklusive der Badeorte an der Ostküste im Bereich von Nuweiba bis Taba sowie auch für das Innere des Südsinai, beispielsweise das Katharinenkloster, gilt ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3). Von nicht notwendigen Reisen in diese Gebiete wird vom Außenministerium abgeraten. Ausgenommen davon sind die Badeorte an der Westküste bis Sharm el Sheikh sowie die Küstenstraßenverbindung auf der Westseite der Halbinsel, für die ein erhöhtes Sicherheitsrisiko gilt.

Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2) besteht laut Außenministerium überhaupt im gesamten Rest des Landes, also auch in dem von Ihnen genannten Badeort Hurghada. Es besteht ein allgemeines Sicherheitsrisiko von terroristischen und anderen Angriffen.

Reisenden, die sich trotz des Sicherheitsrisikos nach Ägypten begeben, wird vom Außenministerium empfohlen, bei regulären Reiseveranstaltern zu buchen, die Tourismuszonen nicht zu verlassen, Hinweise der Hotels und der Reiseveranstalter zu beachten, die Nachrichten zu verfolgen, erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und beim Transit von und zu den Flughäfen einen möglichst direkten Weg zu wählen. Besondere Umsicht wird allein reisenden Frauen empfohlen. Individualreisenden wird dringend angeraten, sich genau über die Sicherheitslage auf der geplanten Route zu informieren und im Zweifelsfall vor der Anreise die österreichische Botschaft in Kairo zu kontaktieren.

Sowohl für Urlaubsreisen als auch für sonstige kurzfristige Aufenthalte empfiehlt das Außenministerium darüber hinaus ausdrücklich eine Reiseregistrierung. Jeder Reisende, der sich in ein Gebiet mit erhöhtem Sicherheitsrisiko, wie eben auch in Hurghada, begeben möchte, muss sich der Gefährdung bewusst sein und sich dringend über die konkrete Sicherheitslage und die entsprechenden Empfehlungen vor Ort informieren.

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