Zu dick?

Von Stressessern und Dauersnackern. Ernährungsexpertin gibt Tipps fürs Wunschgewicht.

Die Österreicher werden immer dicker. Zehn Prozent der Bevölkerung sind krankhaft fettleibig. Tendenz steigend. Zeit zum Handeln. Doch was tun, wenn die Waage mehr anzeigt, als uns gut tut? Die Ernährungsexpertin Mag. Birgit Beck verrät, wie man aus der Fettfalle herauskommt.

von Abnehmen - Zu dick? © Bild: Thinkstock/Image Source

"Primär ist es wichtig zu klären, ob man 'nur' übergewichtig oder tatsächlich adipös ist. Ab einem Body Mass Index (BMI) von 30 sollte man sich auf jeden Fall vom Arzt durchchecken lassen", so die Expertin. Dann fällt man nämlich in die Gruppe der Fettsüchtigen. Genauer gesagt in die Gruppe der Fettsüchtigen Stufe I. Die zweite Stufe ist ab einem BMI von 35 erreicht. Von Übergewicht wiederum spricht man, wenn der BMI zwischen 25 und 29,9 liegt. Der BMI errechnet sich aus dem Gewicht in Kilo, dividiert durch die Größe in Metern zum Quadrat. Bei einer normalgewichtigen Person beträgt er zwischen 18,5 und 25.

Nichts leichter als Abnehmen?
Im Grunde ist die Sache mit dem Abnehmen ganz einfach: Man müsse bloß weniger essen als man verbraucht. Oder mehr verbrauchen als man isst, so die Expertin. Nichts leichter als das. Oder? In der Theorie schon, aber in der Praxis... Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier, und sein Essverhalten oft von psychischen Komponenten beeinflusst. So gilt es, dem Grund fürs Übergewicht auf die Spur zu gehen. Und das Verhalten zu ändern.

Essenstagebuch hilft
"Das Verhalten umzustellen ist das schwierigste. Ohne eine Umstellung geht's aber nicht." Ein Essenstagebuch kann die Umstellung erleichtern. "Hier notiert man, was, wie viel und warum man gegessen hat. Durch die Beobachtung kann man bisher verdeckte Muster erkennen. Etwa ob man ein Dauersnacker, ein Stressesser oder ein Langeweileesser ist." Diese Erkenntnis ist wichtig, will man seine Essensgewohnheiten langfristig umstellen.

Richtig essen & viel bewegen
Um das Gewicht nun wieder in einen gesunden Bereich zu bringen, gilt es - neben der Verhaltensänderung - sich richtig zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen. Wobei "richtig ernähren" nicht mit "so wenig wie möglich essen" zu verwechseln ist. "Die Energieaufnahme sollte nicht zu niedrig sein. Sonst gewöhnt sich der Körper dran." Und lagert jedes Bisschen, das wir mehr als gewöhnlich zu uns nehmen, sofort in die Fettdepots ein.

Wie viele Kalorien einsparen?
Wie viele Kalorien sind nun angemessen? Eine Orientierungshilfe bei dieser Frage bietet der Grundumsatz des Kalorienverbrauchs: In der Regel verbraucht man pro Stunde etwa eine Kilokalorie pro Kilo Körpergewicht. Für eine, sagen wir mal, 60 Kilo schwere Frau bedeutet das: Pro Tag verbraucht sie rund 1.440 Kalorien. Angehörigen des abnehmwilligen weiblichen Geschlechts rät Mag. Beck, nicht weniger als 1.200 Kalorien am Tag zu sich zu nehmen. "Oft reicht es auch schon, wenn man täglich 500 Kalorien einspart."

Was soll gegessen werden? Was nicht?
Wer sich bei seinen Mahlzeiten an der Ernährungspyramide orientiert, ist schon mal auf der sicheren Seite, so Mag. Beck. Abgesehen davon rät die Expertin zu fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Zuckerhaltige Getränke sind großteils durch Wasser zu ersetzen. Der Zucker ist sowieso einer der größten Übeltäter in Sachen Fettleibigkeit. "Meist ist es aber die Kombination aus zu süß, zu fett und zu viel, die am Übergewicht schuld ist."

Sport mit Spaßfaktor
Wäre dann also noch die Bewegung: "Egal was, Hauptsache es macht Spaß und animiert." Mag. Beck rät zu einer Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining. Wer mag, kann ins Fitnessstudio gehen. Aber auch Laufen. Radfahren, Schwimmen, Tanzen oder Walking tragen ihren Teil zur Traumfigur bei. Wer gerne daheim sportelt, kann Gymnastikübungen machen. Jenen, die lieber an der frischen Luft sind, rät die Expertin zu einer Kombination aus Wandern und Krafttraining. Bevor Sie aber voll durchstarten, lassen Sie sich sicherheitshalber medizinisch durchchecken.

Eine Belohnung am Tag
Erlaubt ist dagegen eine kleine tägliche Belohnung. "Aber nur eine. Also entweder ein Glas Wein oder ein, zwei Stück Schokolade. Nicht beides zusammen." Sinn der Belohnung sei, sich nicht sämtliche liebgewonnenen Speisen zu verbieten. "Kleine Tricks wie diese machen die erste Phase des Abnehmens meist leichter", erklärt die Ernährungsspezialistin.

Mag. Birgit Beck ist Projektleiterin Ernährung vom Verein für Konsumenteninformation.

Bei der Ernährungshotline 0810 810 227 (Montag bis Freitag, 9.00 bis 15.00 Uhr) sowie unter ernaehrungshotline@goeg.at finden Sie Hilfe.

Kommentare

der bmi ist so ein blödsinn... Ich: 172cm, 82kg, (10%Körperfett, durch Kraftsport trainiert. ) - BMI 27,* - Ich bin Übergewichtig.. wow.

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BMI ...nach dieser BMI Formel hätte ich bei einer Größe von 1,68m und 58 Kilo einen BMI von fast 35 :-)) also fettsüchtig Stufe II

JdMolay melden

Re: BMI na wohl eher 20,5 ....

Maika melden

Re: BMI Rechnen ist wohl Ihre Schwachstelle, oder?

Maika melden

Re: BMI mit dem Rechnen meinte ich natürlich den fettsüchtigen "bubber"

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