Verkehrsministerium testet Dieselfahrzeuge

Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen

Das heimische Verkehrsministerium testet anlässlich des VW-Abgasskandals mehrere Dieselfahrzeuge nun selbst

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Abgasskandal - Verkehrsministerium testet Dieselfahrzeuge

Das heimische Verkehrsministerium testet anlässlich des VW-Abgasskandals mehrere Dieselfahrzeuge nun selbst, weil Österreich keine EG-Typgenehmigung für Emissionsvorschriften und Gesamtfahrzeuge vornimmt. Typengenehmigungen erfolgen in der EU üblicherweise im Land des Autobauers, für die deutschen Hersteller ist das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zuständig.

"Es wurden sieben Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller, die repräsentativ für den österreichischen Markt sind, ausgewählt", teilte das Verkehrsministerium auf APA-Anfrage mit. Für diese Fahrzeuge würden derzeit Prüfungen organisiert, eines dieser Fahrzeuge werde aktuell in Zusammenarbeit mit der TU Wien getestet. Die Testergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen. Dann wird es laut Verkehrsministerium Gespräche mit den Typisierungsbehörden, unter anderem dem deutschen Kraftfahrt-Bundesamt, geben.

VW-Skandal hält an

Der VW-Abgasskandal ist für den Autobauer und seine Kunden offenbar noch nicht ausgestanden: Das Software-Update, das VW für seine Diesel-Pkw entwickelt habe, löse die Abgasprobleme der Kunden nicht, berichtete das ZDF-Magazin "Zoom" am Mittwochabend mit dem Verweis auf interne Unterlagen. Mit der neuen Software von Volkswagen haben die Dieselautos laut ZDF mehrere Abschalteinrichtungen, die zu hohen Stickoxidemissionen im Straßenverkehr führen würden. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt kommt laut dem Fernsehsender vorliegenden Unterlagen zu dem Schluss, die vorhandenen Abschalteinrichtungen als zulässig einzustufen.

Volkswagen erklärte gegenüber dem ZDF, "dass die betroffenen Fahrzeuge alle gesetzlichen Anforderungen nach Umsetzung der technischen Maßnahmen vollumfänglich erfüllen."

"Österreich wird etwa vom deutschen Kraftfahrt-Bundesamt und anderen EG-Typgenehmigungsbehörden über angeordnete Rückrufe zur Entfernung von unzulässigen Abschalteinrichtungen informiert und überwacht diese laufend", hieß es vom Verkehrsministerium angesichts des ZDF-Berichts zum VW-Abgasskandal. Österreich nimmt keine EG-Typgenehmigung nach den Emissionsvorschriften und auch keine EG-Gesamtfahrzeug-Typgenehmigung vor, weil es in Österreich keinen nationalen Autohersteller gibt.

Die aktuell geltenden Emissionsgrenzwerte gelten derzeit nur für den Prüfstandstest. Erst für EG-Typgenehmigungen, die ab dem 1. September 2018 erteilt werden, gelten die Grenzwerte für den Straßenbetrieb, für Neufahrzeuge ab dem 1. September 2019, erklärte das Verkehrsministerium.

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