95 Rückrufaktionen wegen diverser Mängel: ÖAMTC rät Autobesitzern zu mehr Vorsicht

Oft als "Service-" oder "Werkstättenaktionen" getarnt Betroffene sollten schnellstens zur Werkstatt fahren

Insgesamt 95 Auto-Typen waren im Vorjahr in Österreich von Rückruf-Aktionen betroffen. Kritik kam dafür vom ÖAMTC: "Das ist kein Ruhmesblatt für die Autohersteller", so Club-Techniker Thomas Stix. Er rät den Lenker zu erhöhter Vorsicht. Denn immer öfter würden Autohersteller Rückrufe als "Service-" oder "Werkstättenaktionen" tarnen.

95 Rückrufaktionen wegen diverser Mängel: ÖAMTC rät Autobesitzern zu mehr Vorsicht © Bild: ÖAMTC

67 Rückrufe erfolgten aufgrund von mechanischen Defekten, 28 wegen Mängeln bei der Elektrik oder Elektronik. Damit gab es laut ÖAMTC im Vergleich zum Jahr 2006 einen leichten Rückgang. Stix: "Solche Rückrufaktionen verunsichern Autofahrer massiv, weil die Auswirkungen für Laien oftmals nicht ersichtlich sind." Der Club bietet daher seit kurzem eine öffentlich zugängliche Rückruf-Datenbank ( www.oeamtc.at/rueckrufe ) an. Darin ist der jeweilige Anlass für eine Fahrzeug-Rückrufung angegeben und auch mögliche daraus resultierende Folgen werden gelistet.

Bei Rückruf nicht zögern
Weist ein Fahrzeug einen groben Sicherheitsmangel auf, ist der Hersteller verpflichtet, das Produkt zurückzurufen. "Erreicht einen Autobesitzer ein Rückruf-Schreiben, heißt es: Sofort in die Werkstatt fahren und nicht bis zum nächsten Servicetermin warten", appellierte Stix. Tarnen Autohersteller Rückrufe allerdings als "Service-" oder "Werkstättenaktionen", werden nur in der Kundenkartei registrierte Fahrzeughalter informiert. Im Unterschied dazu müssen bei einer "Rückrufaktion" Verkehrs- und Konsumentenschutzministerium sowie der Versicherungsverband, wo alle Zulassungsdaten gespeichert sind, verständigt werden. Nur damit sei gewährleistet, dass auch Zweit- und Drittbesitzer von Fahrzeugen erreicht werden.

Mögliche Folgen
"Egal, von wem sie offiziell ausgesprochen werden, Rückruf- und Werkstättenaktionen sind unbedingt ernst zu nehmen. Defekte, die für den Laien harmlos klingen, können fatale Folgen mit sich bringen", so Stix. Beispielsweise Gurte, die sich von selbst öffnen könnten, Kurzschlüsse wegen schlechter Isolierungen, heiß laufende Motoren mit Brandgefahr, Ausfall der Lenkung - dies waren mögliche Szenarien, die 2007 zum Rückruf tausender Fahrzeuge geführt haben.

(APA/red)