Was wird am 4. Juli gefeiert?

Der 4. Juli ist einer der wichtigsten Feiertage der USA. Weshalb das so ist.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert verschärften sich die Spannungen zwischen Großbritannien und seinen damaligen Kolonien in den heutigen USA. Ausgangspunkt war ein Steuerstreit und die Frage, ob das Parlament im fernen London das Recht hatte, Steuern in den Kolonien einzuheben. In kurzer Zeit eskalierte der Streit zu einem Unabhängigkeitskrieg, der nach vielen Jahren der Auseinandersetzung schließlich die Unabhängigkeit der USA brachte. Am 4. Juli 1776 erklärten die Kolonien diese Unabhängigkeit. Dieser Tag ist die Geburtsstunde der modernen Demokratie.

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Fakten - Was wird am 4. Juli gefeiert?

Am Anfang war der Tee

1773 kam es zur sogenannten Boston Tea Party. Die Briten wollten ihre Ostindienkompanie retten, die in Schwierigkeiten geraten war. Sie hatte das Monopol auf den gesamten Teehandel. Doch in den 13 Kolonien, die sich allesamt an der Ostküste der heutigen USA befinden, war viel geschmuggelter Tee aus den Niederlanden und anderen Europäischen Staaten im Umlauf. Viele verdienten gut am Schmuggel, außerdem lehnten viele Kolonisten eine Besteuerung durch das ferne England ab.

Wieso eskalierte der Streit am Teehandel?

Auf Tee war eine Abgabe zu entrichten. sie zu bezahlen, bestätigte implizit auch, dass Großbritannien das Recht hätte, in den Kolonien Steuern einzuheben. Viele Siedler tranken deshalb lieber den qualitativ schlechteren Schmuggeltee. Als die Ostindienkompanie in Schwierigkeiten geriet, beschlossen die Briten einen Freihandel ihres Tees mit den Kolonien. Der Tee wurde nur mehr in London besteuert und kam ohne weitere Steuern oder Zwischenhändler in die USA. Nicht nur, dass so der Schmuggel durch billigeren Tee bekämpft werden sollte, hätten die Kolonisten so auch keine Möglichkeit mehr gehabt die Besteuerung durch Großbritannien zu bekämpfen. 1773 kam es zur Boston Tea Party. Aktivisten stürmten dabei ein Handelsschiff der Ostindienkompanie und zerstörten eine ganze Teelandung. Großbritannien reagierte durch die Rücknahme aller Formen der Selbstverwaltung. In Folge begann ein Aufstand, der Rasch zum Unabhängigkeitskrieg eskalierte.

Was ist der 4. Juli?

Erst mehr als ein Jahr nach Beginn der Kämpfe erklärten die Kolonien auch formell ihre Unabhängigkeit. Am 2. Juli 1776 gründeten die 13 Kolonien eine neue Nation, die Vereinigten Staaten. Vermutlich am 4. Juli wurde die Unabhängigkeitsdeklaration dann offiziell ratifiziert. Mit Sicherheit kann das aber nicht gesagt werden. Möglicherweise wurde die Unabhängigkeitsdeklaration auch an einem anderen Tag unterzeichnet. In diesem Fall würde der amerikanische Unabhängigkeitstag irrtümlich am falschen Tag gefeiert.

Wer sind die Gründerväter?

Gründerväter werden die 56 Delegierten genannt, die den Kongress bildeten, der die Unabhängigkeit erklärte. Viele dieser Delegierten prägten die ersten Jahrzehnte des politischen Geschehens in den Vereinigten Staaten. John Adams und Thomas Jefferson wurden Präsidenten. Benjamin Franklin schrieb federführend an der US-Verfassung mit.

Warum ist der 4. Juli so bedeutend?

Die neu gegründeten USA verabschiedeten sich von der Monarchie und gründeten eine Republik. Der Erbadel wurde abgeschafft und ein großer Teil der Bevölkerung konnte sich erstmals an der politischen Willensbildung beteiligen. In den 13 Kolonien waren es vor allem die einfachen Leute, die hinter der Revolution standen. Während die Begüterten oft am alten System festhielt. In den USA wurde damals unser heutiges demokratisches System begründet. Eine Idee, die rasch aufgegriffen wurde. Nur 13 Jahre später wurde in Frankreich die Bastille gestürmt und die Revolution siegte. Zwar dauerte es noch fast 50 Jahre bis in den USA tatsächlich alle weißen Männer wahlberechtigt waren und bis die Sklaverei abgeschafft wurde und das Wahlrecht schließlich auf schwarze Männer und später dann auch auf Frauen ausgeweitet wurde, mussten noch viele Kämpfe geschlagen werden und Jahrhunderte vergingen. Aber die Ideen, die 1776 in den USA entstanden, blieben trotz aller Anstrengungen der Alten Ordnung lebendig und setzten sich langsam aber sicher durch. Heute sind mehr als 60 Prozent aller Staaten weltweit Demokratien.

Gibt es auch skurrile Fakten zum 4. Juli?

Drei US-Präsidenten starben am 4. Juli. Zwei von ihnen sogar am selben Tag. Die Präsidenten Thomas Jefferson und John Adams starben am 4. Juli 1826. 1831 starb mit Präsident James Monroe am 4. Juli, er war ebenfalls ein Gründervater. Nur ein US-Präsident wurde bisher am 4. Juli geboren. Präsident Calvin Coolidge kam am 4. Juli 1872 zur Welt. Heuer ist der 240. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung. Die US-Bürger werden mehr als 6Milliarden Euro für Essen ausgeben. Alleine 150 Millionen Hotdogs werden an diesem Tag verspeist. Eine weitere Milliarde Euro wird für Feuerwerk ausgegeben.

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