35 Meter lang, 5 Meter tief, 1,9 Meter breit:
Wiener Holocaust-Gedenkstätte als Graben

Gestaltungswettbewerb ging an Entwurf aus Stuttgart Ehemaliger Aspang-Bahnhof als Ort für Gedenkstätte

35 Meter lang, 5 Meter tief, 1,9 Meter breit:
Wiener Holocaust-Gedenkstätte als Graben

Bei dem Siegerprojekt soll ein Graben, so breit wie die Spannweite des Menschen bei ausgebreiteten Armen, gezogen werden. Der Einschnitt wird durch eine aus dem Erdreich heraustretende 90 bis 150 cm hohe Edelstahlwand deutlich sichtbar gemacht. Die Stahlwand zeigt an den Innenseiten des Grabens die eingravierten Namen der Deportierten. Ursprünglich war dies von der Israelitischen Kultusgemeinde abgelehnt worden.

"Die Namen, zunächst noch lesbar, verlieren sich in der Tiefe des Unlesbaren, lassen so jedes einzelne der Opfer gegenwärtig sein, und stehen gleichzeitig für die Unfassbarkeit des Geschehens, an das es zu erinnern, vor dem es zu mahnen gilt", heißt es vom Rathaus über das Projekt. Die Realisierung ist in den kommenden zwei bis vier Jahren vorgesehen. Es werden Errichtungskosten von rund 400.000 Euro kolportiert.

Für die Gestaltung der Gedenkstätte war ein internationaler Gestaltungswettbewerb durchgeführt worden. Eine Jury unter Vorsitz des Direktors des Wiener Museums für Moderne Kunst Stiftung Ludwig (Mumok), Edelbert Köb, zeichnete fünf Projekte aus und empfahl jenes aus Stuttgart zur Umsetzung.

Errichtet werden soll die Gedenkstätte in einem zentralen Park des neuen Stadtteils Eurogate, der in den kommenden Jahren an der Stelle des ehemaligen Aspang-Bahnhofs errichtet wird. Von diesem Bahnhof aus verschleppten die Nationalsozialisten zwischen 1939 und 1942 rund 50.000 vor allem jüdische Österreicher in 47 Zügen in die Konzentrationslager. (apa)