35.000 Arbeitsplätze zusätzlich möglich: AK fordert Rechtsanspruch auf Bildungskarenz

Außerdem 35 Stunden bezahlte Weiterbildungszeit

Durch einen Ausbau der beruflichen Weiterbildung für Beschäftigte und Arbeitsuchende könnten in Österreich unabhängig von der Konjunkturentwicklung bis zu 35.000 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen werden, sagt die Arbeiterkammer und fordert daher einen Rechtsanspruch auf Bildungskarenz und jährlich 35 Stunden bezahlte Weiterbildungszeit.

Allein eine Grundsatzreform der Bildungskarenz könne bis zu 24.000 Jobs schaffen, der Rechtsanspruch auf Weiterbildung nochmal bis zu 5.000 Arbeitsplätze, sagten AK-Arbeitsmarktexperte Gernot Mitter und AK-Bildungsexperte Michael Tölle am Mittwoch. Im Bereich der Erwachsenenbildung könnten durch diese Maßnahmen bis zu 6.000 weitere Jobs entstehen, meinen die Arbeiterkämmerer.

Die Netto-Kosten einer "Bildungskarenz Neu" für die Arbeitslosenversicherung beziffert die AK im Vollausbau auf rund 200 Millionen Euro für das Weiterbildungsgeld und rund 100 Millionen Euro für die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen für Arbeitslose in Bildungskarenz.

35 Stunden bezahlte Weiterbildung im Jahr würde die Lohnkosten der heimischen Betriebe um 0,13 Prozent der Lohnkosten steigen lassen, wenn ein Viertel der derzeit nicht in betriebliche Weiterbildung einbezogenen Beschäftigten dieses Recht wahrnehmen würden, so die Rechnung. Ein Rechtsanspruch auf Aus- und Weiterbildung für Arbeitsuchende würde Arbeitsmarktförderungsmittel von rund 150 Millionen Euro erfordern, der Aufwand für Arbeitslosengeld würde um rund 130 Millionen Euro steigen - unter der Annahme, dass etwa jeder zehnte Job-Suchende ein solches Recht nutzt; pro Fall sind dabei rund 5.000 Euro Kosten bei rund neun Monaten Ausbildungsdauer kalkuliert. (apa)