34-jährige Hausfrau nach Mord verhaftet:
Pensionistin für Urlaubsgeld erstochen

Täterin schlug 77-Jährige zuvor mit Flasche nieder Ehemann und Kinder werden psychologisch betreut

34-jährige Hausfrau nach Mord verhaftet:
Pensionistin für Urlaubsgeld erstochen

Als Motiv für die Bluttat gab die Mutter mehrerer minderjähriger Kinder an, Geld für den Familienurlaub benötigt zu haben. Der Ehemann der Hausfrau sowie deren Kinder mussten nach der Festnahme von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes psychologisch betreut werden.

Am 28. Juli war die 77-Jährige von ihrem Sohn blutüberströmt im Vorraum ihres Hauses gefunden worden. Die Tote wies laut Obduktion mehrere Stichverletzungen im Rücken auf. Neben ihr lag am Boden noch das Küchenmesser, mit dem die alte Frau erstochen worden war. Spürhunde und 50 Polizeischüler durchkämmten in einer groß angelegten Aktion die angrenzenden Felder, um etwaige Beweise zu sichern. Schnell stand für die Ermittler fest, dass es sich weder um einen Sexualmord handelte, noch sich der Täter mit Gewalt Zutritt zum Haus verschafft habe. Vielmehr muss die Pensionistin den Täter selbst ins Haus gelassen haben und kannte daher den Mörder. Darüber hinaus ließen die Beamten schon zu Beginn Raub oder Diebstahl als Motiv offen.

20 Personen im Vorfeld ergebnislos befragt
Rund 20 Personen aus dem näheren Umfeld der 77-Jährigen wurden ergebnislos von den Polizisten befragt und überprüft. Umfangreiche Erhebungen hätten die Kriminalisten schließlich auf die Spur der 34-Jährigen gebracht. Die junge Frau legte nach ihrer Festnahme am Samstag auch bereits ein Geständnis ab. Sie gab gegenüber den Ermittlern in der Einvernahme an, die 77-jährige mit einer Proseccoflasche niedergeschlagen und mit zahlreichen Messerstichen tödlich verletzt zu haben.

Urlaubsgeld als Tatmotiv
Das Motiv der mehrfachen Mutter: "Die Frau hat angegeben, dass Geld für den Familienurlaub gefehlt hat", berichtete Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Der Hausbau der Familie hätte das Budget für den Urlaub strapaziert, so der Sicherheitsdirektor. Ansonsten wird die Frau als "völlig unauffällig und gut situiert" beschrieben. Die Höhe des von der Hausfrau erbeuteten Vermögens konnte die Polizei vorerst nicht beziffern.

Die Staatsanwaltschaft Wels hat für Sonntag die Einlieferung der Frau in die Justizanstalt Wels angeordnet. Die Ehemann der Festgenommenen hatte laut Lißl keine Kenntnis von der Bluttat seiner Frau. (apa/red)