10. Jahrestag der Lassing-Katastrophe: Wunder & Verzweiflung kamen Hand in Hand

Zehn Kumpel starben bei einem Rettungsversuch Nach 9 Tagen wurde Georg Hainzl lebend geborgen

10. Jahrestag der Lassing-Katastrophe: Wunder & Verzweiflung kamen Hand in Hand

Es begann mit einer Radiomeldung: Schlammeinbruch im Talk-Bergwerk in Lassing. Ein Bergmann - der damals 24-jährige Georg Hainzl - ist in 60 Metern Tiefe eingeschlossen worden. Nach kurzer Zeit riss der Telefonkontakt zu ihm ab. Auch über Tag war die Katastrophe weithin sichtbar. Ein riesiger Krater verschluckte Häuser und Straßenteile. Nach einigen Diskussionen wurde eine zehnköpfige Gruppe - neun Bergleute und ein Geologe - gegen 22.00 Uhr zu Sicherungsarbeiten eingefahren. Sie sollten Hainzl herausbringen. Da kam es zur Katastrophe: Tausende Tonnen Schlamm und Wasser brachen in die Grube.

"Wunder von Lassing"
Nach - teilweise chaotischen - Rettungsbemühungen passierte am 26. Juli um 20.30 Uhr das "Wunder von Lassing": die Bergung von Georg Hainzl. Dadurch genährte Hoffnungen für die anderen zehn Verschütteten erfüllten sich nicht - am 17. August wurde der Rettungseinsatz eingestellt.

Bergwerk wurde geschlossen
Als Folge von Lassing sind die Berghauptmannschaften aufgelöst und das Krisenmanagement verbessert worden. Der Werksleiter und der Berghauptmann wurden verurteilt, weil der Sicherungstrupp noch einfahren durfte und zuvor zu dicht an die Oberfläche herangearbeitet worden war. Der rein finanzielle Schaden des Grubenunglücks, den der Eigentümer der Naintsch Mineralwerke Rio Tinto begleichen musste, belief sich auf rund 30 Millionen Euro.

2002 wurde auf dem aufgefüllten Krater eine Gedenkstätte errichtet. Zum zehnten Jahrestag der Katastrophe haben die Angehörigen eine Erklärung veröffentlicht, in der um Verständnis für ihre Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit geworben und gleichzeitig Dank für die vielfältig erfahrene Hilfe ausgesprochen wird.
(apa/red)