So viele Menschen
leiden an Übergewicht

Zahl der Übergewichtigen steigt rasch – auch in Österreich.

Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist übergewichtig oder sogar fettleibig. Ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs sind die Folgen. Eine Studie zeigt nun, dass der Anteil Fettleibiger in der Weltbevölkerung rasch gestiegen ist und das vor allem unter Kindern.

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Studie - So viele Menschen
leiden an Übergewicht

"Übermäßiges Körpergewicht ist eines der schwierigsten Gesundheitsprobleme der Gegenwart ", heißt es von den Herausgebern einer aktuellen Studie zum weltweiten Übergewicht. Weltweit sind laut den Forschern über zwei Milliarden Menschen übergewichtig oder sogar fettleibig.

Der Prozentsatz der Fettleibigen hat sich in den Jahren 1980 bis 2015 in mehr als 70 Ländern verdoppelt. In den meisten anderen Staaten sei er stetig nach oben gegangen, schreibt das Forscherteam im „New England Journal of Medicine“.

Laut den Studienergebnissen waren im Jahr 2015 rund 108 Millionen Kinder und 604 Millionen Erwachsene fettleibig (adipös). Problematisch hierbei ist, dass die fettleibigen immer fettleibiger werden. Hierbei gibt es aber durchaus regionale Unterschiede: Bei der Rate fettleibiger Kinder und junger Erwachsener sind unter den 20 bevölkerungsreichsten Ländern die USA mit einem Anteil von 13 Prozent Rekordhalter. Bei Erwachsenen ist Fettleibigkeit in Ägypten mit einem Anteil von etwa 35 Prozent am weitesten verbreitet. In beiden Ländern sind stark zucker- und fetthaltige Lebensmittel weit verbreitet.

Österreichische Männer häufiger übergewichtig

Das Bundesministerium für Gesundheit hat gemeinsam mit Statistik Austria 2014 ermittelt, dass rund 3,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher übergewichtig oder adipös waren. Bei Männern trat Übergewicht mit 39 Prozent deutlich häufiger auf als bei Frauen (26 Prozent). Bei Adipositas waren die Geschlechtsunterschiede geringer. Männer leiden laut der Studie zu 16 Prozent an Fettleibigkeit, Frauen zu 13 Prozent. Grundsätzlich trifft Übergewicht und Fettleibigkeit in höheren Altersgruppen häufiger auf.

Auch wenn auch hierzulande die Fettleibigkeit ansteigt, ist Österreich noch vergleichsweise schlank. Im OECD-Vergleich liegt Österreich mit 14,7 Prozent stark übergewichtiger Menschen unter dem OECD-Durchschnitt von 19,5 Prozent. Angeführt wird auch die Erhebung von den USA.

Gesundheitliche Beeinträchtigung

Übergewichtige leiden häufiger an diversen körperlichen Beschwerden und Erkrankungen, die in Bezug zum Körpergewicht stehen. Das Risiko für Diabetes, Herz, Kreislauf Erkrankungen und Gelenksbeschwerden ist mit zunehmendem BMI erhöht.

Der Studie im „New England Journal of Medicine“ zufolge, starben 2015 etwa vier Millionen Menschen an den Folgen ihres sehr hohen Gewichts. Todesursachen waren in zwei Dritteln der Fälle Herz-Kreislauferkrankungen. Es folgten Diabetes mit rund 15 Prozent sowie chronische Nierenerkrankungen und Krebs mit jeweils unter zehn Prozent.

Ab wann ist man übergewichtig?

Übergewicht bezieht sich im Groben auf einen Körper-Masse-Index (BMI) von 25 bis 30, bei höherem BMI sprechen Mediziner von Fettleibigkeit (Adipositas). Dabei wird das Gewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Größe (in Metern) geteilt. Der BMI wird häufig als Richtwert für Übergewicht genommen, kann aber nicht bei allen Menschen angewandt werden. Sportler haben beispielsweise durch eine hohe Muskelmasse ein höheres Gewicht und somit auch einen erhöhten BMI, obwohl diese keineswegs übergewichtig sind und auch keinem erhöhten Krankheitsrisiko ausgesetzt sind.