"Ein Tennis-Schläger"

Ex-Profispieler soll Ende Juli Bäcker Peter Puff zu Boden gerungen haben

Seine Gegner waren stets hochmögende Herren: Boris Becker, Thomas Muster, Roger Federer. Doch seit diesem Sommer ist alles anders: Stefan Koubek, 15 Jahre lang unter den Top-Tennisspielern des Landes, hat sich als Kontrahenten Peter Puff, 40, ausgesucht. Der bäckt kleinere Brötchen: Puff ist Bäcker von Beruf und unterlag Koubek klar. Allerdings nicht auf dem Tennisplatz, sondern auf dem Vorplatz eines In-Lokals in Kitzbühel.

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Stefan Koubek - "Ein Tennis-Schläger"

Koubek ist in diesem Sommer erstmals nicht mehr als Tennisprofi aktiv. Dennoch engagierte er sich Ende Juli in Kitzbühel beim bet-at-home-Cup, an dem auch Tennis- Legenden Babsi Schett und Alexander Antonitsch zugange waren. Schon eine Woche vor Cup-Beginn reiste Koubek zum Harley-Treffen an und traf am 22. Juli gegen 1.30 Uhr nachts auf Peter Puff. Der nützte die spärliche Mitternachtsfreizeit für eine Lokalrunde mit Freunden, steht er doch um diese Zeit meist in der Backstube. So nahmen die brachialen Ereignisse ihren Lauf, wie der Familienvater Puff NEWS gegenüber zu Protokoll gibt: „Normalerweise arbeite ich von 1 Uhr früh bis 6 Uhr früh. An dem Sonntag hatte ich aber frei und habe im In-Lokal Stamperl gefeiert. Zum Rauchen bin ich dann hinausgegangen.“

Beflügelt vom milden Abend, versuchte der sonst eher wortkarge Bäckersmann, „einmal im Leben witzig zu sein“, wie er NEWS gegenüber zu Protokoll gibt. Koubek sei im Jogginganzug vor dem Lokal gestanden, und da sei ihm, Puff, der folgenschwere Satz entwichen: „Was ist mit dir los, hast du nichts Gescheites zum Anziehen?“ Dann lachte er, und das hätte er besser unterlassen.

„Spinnst du, lass los, das tut doch weh!“
Der Tenniscrack i. R. habe sich ihm zügig genähert und ihn am linken Arm ergriffen, schildert der schockierte Bäcker: „Er hat mir meinen Arm brutal verdreht. Ich bin zu Boden gegangen vor Schmerz.“ Laut polizeilicher Zeugenvernehmung habe Puff den enthemmten Sportsmann schreiend beschworen: „Spinnst du, lass los, das tut doch weh.“ Er habe sich im ersten Moment gedacht „der Arm sei vollkommen kaputt“, so groß waren die Schmerzen, als er sich wieder hochgerappelt hatte. Denn: Schon vor Jahren war der insultierte Arm im Gefolge eines Sportunfalls zu Bruch gegangen: „Elle und Speiche waren damals gebrochen. Ich habe eine Metallplatte im Arm. Ohne diese Platte wäre der Arm womöglich wieder ab gewesen.“ Benommen wäre er ins Lokal getaumelt und habe vom Erlebten berichtet. Als er an den Tatort zurückkehrte, war Koubek verschwunden.

„Will nur eine Entschuldigung“
Im Spital von St. Johann wurde eine schwere Prellung diagnostiziert, und die Maßnahmen waren drakonisch. .Ich bekam für eine Woche einen Gips angelegt, eine weitere Woche hatte ich eine Schiene. Weil ich Bäcker bin und meine Hände für den Job brauche, musste ich zwei Wochen im Krankenstand sein“, sagt Puff, der den Vorfall zur Anzeige brachte. Dabei geht es nicht um Geld, sondern um die Ehre. „Ich will nur, dass Koubek mich anruft und sich bei mir entschuldigt. Das gehört sich doch so. Ich habe ihm nichts getan und möchte nur Gerechtigkeit. Ich finde es schade, dass er so ein Tennis-Schläger ist. Im wahrsten Sinne des Wortes.“

Koubek fühlte sich provoziert
NEWS erreichte den im New Yorker Waldorf- Astoria-Hotel standesgemäß urlaubenden Koubek. Der reagierte gereizt: „Der Herr Puff war ja betrunken. Er hat mich provoziert, und ich habe mich bedroht gefühlt. Hätte ich mir etwa von ihm in die Fresse hauen lassen sollen? Wenn man sich bedroht fühlt, dann darf man sich doch wehren!“ Und er bestätigt: „Ja, ich habe ihn an der Hand gepackt.“ Entschuldigen will sich Koubek keinesfalls. Schließlich habe Puff ihn zuerst angesprochen.

Immer wieder Ausraster am Court
So schreckhaft ist der 37-jahrige Kärntner sonst nicht. Schon zu noch aktiveren Zeiten fiel er durch ungestümes Benehmen auf. Im Juni 2010 drangsalierte er während eines Bundesligamatches den Tennisgegner Daniel Köllerer mit einer Würgeattacke, wurde vorübergehend gesperrt und entschuldigte sich mit der Bemerkung, er wäre vom Gegner verbal provoziert worden. Im Jahr 2000 - auf dem Hohepunkt seiner Karriere - zerschmetterte er während der French Open in Paris einen Tennisschläger mit solcher Rasanz, dass die Trümmer einen Ballbuben an der Schulter trafen. Der Bub wurde leicht verletzt und Koubek umgehend disqualifiziert. Wo der Grund für das Ausrasten gewesen ist, weiß ich selbst nicht…“Ich denke, dass ich deppert bin“, so Koubek damals. Aktuell fehlten solche Einsichten zumindest bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe. 

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sportliche Erfolge zur Zeit sind viele unserer Vorzeigesportler nur mit negativen Meldungen in den Medien präsent von Erfolgen die großsprüchig angekündigt werden hört man sehr wenig.

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