Kein Familienticket für Lesben

Geschäftsführer: "Ich kann Familien wie diese nicht als solche akzeptieren."

von Minimundus - Kein Familienticket für Lesben © Bild: Thinkstock

Die Familie erklärte, dass nicht der finanzielle Aspekt die Angelegenheit für sie so schlimm mache, sondern der menschliche. "Den Frauen wurde in aller Öffentlichkeit die Geltung ihrer eingetragenen Partnerschaft aberkannt und sie mussten ihren Kindern erklären, warum sie keine Familie sind", heißt es auf der Website der Grünen. Markus Einicher, Sprecher der Grünen Andersrum Kärnten, bezeichnete den Fall als "empörend".

Minimundus-Geschäftsführer Hannes Guggenberger rechtfertigte das Vorgehen der Kassen-Mitarbeiter im ORF mit einer fehlenden steuerrechtlichen Möglichkeit, gleichgeschlechtlichen Paaren eine Familienkarte zu verkaufen. In der "Kleinen Zeitung" erklärte Guggenberger: "Auch eingetragenen Partnern ist es in Österreich nicht erlaubt, Kinder zu adoptieren. Deshalb kann ich Familien wie diese nicht als solche akzeptieren."

Verwundertes Finanzamt
Beim Finanzamt Klagenfurt reagierte man verwundert auf die Argumentation von Guggenberger: "Wir haben keine einzige Vorgabe Familienkarten betreffend. Wann ein Betrieb solche verkauft und an wen, das interessiert uns nicht."

Das wiederum dürfte Guggenberger nicht interessieren, der sich weiterhin auf gesetzliche Bestimmungen beruft. In seiner Rechtfertigung berief sich der Geschäftsführer auf das Gesetz zur eingetragenen Partnerschaft, das die Adoption ausdrücklich verbietet. Wenn sein Unternehmen der lesbischen Familie die günstige Familienkarte gewährt hätte, hätte das Finanzamt die zu Unrecht bezogene Vergünstigung möglicherweise Minimundus verrechnet, so die nicht unbedingt logische Erklärung. Wenn es nach ihm ginge, gäbe es das Problem gar nicht. "Das Gesetz setzt uns in Schwierigkeiten, die wir gar nicht haben wollen", so Guggenberger.

Offensichtlich lesbisch
Auf der Minimundus-Website heißt es, dass eine günstige Familienkarte nur "Vater, Mutter und den eigenen Kindern bis 15 Jahren" zustehe. Überprüft werde das natürlich nicht, auch keine Ausweise kontrolliert, sagte Guggenberger. Bei dem lesbischen Paar sei es eben offensichtlich gewesen, dass sie nicht unter diese Definition fallen.

Kommentare

tja aber normal ist halt eine familie mit vater mutter und kind.. alles andere ist eben nicht normal.

na wenn es den Herrn nicht interessiert, dann boykottieren wenn 1 Tag keiner hingeht, dann wird sich die Meinung schnell ändern.

Wo bleibt die Gleichberechtigung? Einfach nur traurig, mehr kann man dazu eigentlich gar nicht sagen.

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Steuerrechtliche Möglichkeit Heißt das, dass bei vermeintlich \'normalen\' Familien (Mann, Frau, 3 Kinder) an der Kassa von jedem ein Ausweis vorgelegt werden muß und dieser kontrolliert wird um festzustellen ob es sich dabei tatsächlich um eine Familie handelt bevor ein Familienticket ausgestellt wird ? Oder wie ?

huginator melden

Re: Steuerrechtliche Möglichkeit wie das finanzamt sagt: das interessiert keinen menschen, ob irgendwer vergünstigte tickets hergibt oder nicht. das ist alles nur eine mehr als dämlich ausrede.

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