Perverse Pinguine

Verstörende Forschungsergebnisse über das Sexualleben der Frackträger entdeckt

von Sexualleben der Tiere - Perverse Pinguine © Bild: Thinkstock

Im Zoo sind sie die Stars und seit dem animierten Blockbuster "Happy Feet" rühren sie noch mehr unsere Herzen: Pinguine. Doch was nun über das Sexualleben der flugunfähigen Vögel veröffentlicht wurde, ist gar nicht herzerwärmend, sondern viel eher verstörend.

Nekrophilie und Missbrauch von Küken
Es war der Anblick eines jungen Adeliepinguin-Männchen, der ein totes Weibchen besprang, der George Murray Levick, einen vollendeten englischen Gentleman, vollkommen aus der Bahn warf. Levick war der erste Wissenschaftler, der einen ganzen Brutzyklus der Tiere beobachtet hatte.

Doch das war nicht das einzige verstörende Bild, dass dem englischen Gentleman unterkommen sollte: er beobachte die Pinguine bei für damalige Verhältnisse verpönten Verhaltensweise wie Selbstbefriedigung und homosexuellen Handlungen. Darüber hinaus sah er Gruppen von Pinguinen, die er als "Hooligan-Gangs" bezeichnete, die Jungtiere "vor den Augen ihrer Eltern" sexuell belästigten oder gar töteten.

Selbstzensierung
Levick entschloss sich, die Öffentlichkeit vor seinen schockierenden Erkenntnissen zu schützen und sich selbst zu zensieren. Zurück in England veröffentlichte er einen Text unter dem Titel "Natural History of the Adélie Penguin", in dem er kein Wort über die Perversität seiner Studienobjekte verlor. Die brisanten Forschungsergebnisse schrieb er in einem kurzen Schriftstück ("Sexual Habits of the Adélie Penguin") auf Griechisch für ein exklusives Publikum nieder.

Von den 100 gedruckten Exemplaren sollen nur mehr zwei Stück übrig sein. Dougles Russell, Vogel-Kurator des Naturhistorischen Museums von London und Entdecker der verschollenen Abhandlung, erklärt dem "The Telegraph": "Wenn das Schriftstück damals veröffentlicht worden wäre, hätte es eingeschlagen wie eine Bombe. Homosexualität war damals noch illegal. Es könnte also sein, dass er seine Notizen verschlüsselte, da er sich vor rechtlichen Folgen seiner Beobachtungen fürchtete."

Unerfahren, statt pervers
50 Jahre später haben Wissenschaftler die gleichen Beobachtungen bei den Adélie Pinguinen gemacht wie Levick. Die Beobachtungen seien zwar schockierend, meint Russell, doch dank der neueren Studien verstehe man das Verhalten der "Hooligan-Pinguine" besser. Die Adélies versammeln sich im Oktober zu Fortpflanzung in ihren Siedlungen: "Dafür haben sie nur wenige Wochen Zeit und heranwachsende Pinguine haben einfach noch keine Erfahrung darin, wie sie sich zu benehmen haben. Viele reagieren darauf unangebracht und ihr Verhalten wirkt pervers. Zum Beispiel wirkt ein toter Pinguin, der mit halb geöffneten Augen am Boden liegt, wie ein fügsames Weibchen. Das Resultat ist die so genannte Nekrophilie, die Levick beobachtet und abgestoßen hat."