FPÖ-Politiker im Kreuzfeuer

Hat der 3. NR-Präsident eine 90-Jährige gelegt? SPÖ und Grüne mit scharfer Kritik

von
Martin Graf - FPÖ-Politiker im Kreuzfeuer

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter sieht in der Causa Graf den "Rücktritt aus allen politischen Funktionen im Raum" stehen. Er fordert den Dritten Nationalratspräsidenten auf, die Vorwürfe rund um seine Tätigkeit in einem Stiftungsvorstand "sofort und vollständig aufzuklären".

Sollten die von einer "hochbetagten Wienerin" erhobenen Vorwürfe zutreffen, wäre dies "einer der widerlichsten und abstoßendsten Korruptionsfälle der letzten Jahre", meinte Kräuter unter Betonung der Unschuldsvermutung.

Graf weist Vorwürfe zurück
Eine heute 90 Jahre alte Frau wirft Graf vor, ihr zur Errichtung einer Privatstiftung geraten und sie dabei getäuscht zu haben, berichtete der ORF-"Report". Diese Stiftung soll aus dem Vermögen der Frau und über einen Kredit einen Hausanteil gekauft haben, in dem das Gasthaus der Familie Graf eingemietet ist. Die Stifterin will den Politiker und Juristen vom Gericht vom Vorstand abberufen lassen. "Er hat mich reingelegt", so die Frau.

Graf weist diese Vorwürfe strikt zurück. Er werde beweisen, dass der Vorstand stets korrekt gehandelt habe. Die vorgebrachten Vorwürfe seien "nachweislich falsch", so Graf. So sei die Stifterin etwa - entgegen ihrer nun im ORF getätigten Behauptungen - vor Errichtung der Stiftung sehr wohl ausreichend aufgeklärt worden, auch vor Gericht. Nach Abschluss des Verfahrens sei er jedenfalls bereit, sich vom Vorstand der Stiftung zurückzuziehen - sofern das dann noch Wunsch der Stifterin ist.

ÖVP: "Strache muss Verantwortung übernehmen"
Nicht nur für die SPÖ, auch für die anderen Parteien waren die Vorwürfe ein gefundenes Fressen: "Es ist höchste Zeit, dass FPÖ-Chef (Heinz-Christian, Anm.) Strache Verantwortung für all die Malversionen in seinen Reihen übernimmt", meinte ÖVP-Generalsekretär Rauch. Die Grünen verlangten einmal mehr Grafs Rücktritt, das BZÖ findet, der Freiheitliche solle sich "dringend überlegen, ob er angesichts seiner Einstellung auch als Präsident des Nationalrates noch tragbar ist".

Experte: "Stiftungssumme unüblich gering"
Für Armenak Utudjian, Vizepräsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK), ist die "Gertrud Meschar"-Stiftung, deren Vorstand Martin Graf ist, mit rund einer Million Euro relativ klein. "Ich würde schon meinen, dass das ein unüblich geringer Vermögenswert ist, der in eine Stiftung eingebracht wurde", so der Experte. Für den Stiftungszweck - nämlich für den Lebensunterhalt der Stifterin zu sorgen bzw. den Wert der Vermögens zu erhalten - "erscheint mir die Stiftung überdimensioniert", sagt Utudjian.

Weiterführender Link:
ORF-Report

Kommentare

RobOtter
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Wiedermal.... .....ortet ein FPÖ Politiker eine Schmutzkübelkampagne....

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Re: Wiedermal.... Nachdem er gestern in der ZiB 2 wie aufgezogen wirkte, der Moderator kaum Fragen stellen konnte und Graf mit zittriger Hand Grafiken präsentierte, wird man das Gefühl nicht los, dass diese Sache nicht astrein ist. Als Jurist wird er wohl darauf geachtet haben, nicht wirklich belangbar zu sein, der moralische Aspekt ist jedoch mehr als fragwürdig.

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Re: Wiedermal.... Und was lernen wir daraus? Um ein kleines Vermögen zu machen, muss man einfach nur einem FPÖ-Politiker ein großes Vermögen anvertrauen;-))

Wieder ein Fall für den EX - FPÖ Justizminister heute ANWALT DER EHRENWERTEN GESELLSCHAFT".............Einfach nur noch widerlich, was in Österreich (im Korruptionsparadies Europas) so alles erlaubt ist............

Ivoir

Eine heute 90 Jahre alte Frau Und wie alt war sie den damals - 80???

Alles ist möglich! Da ich Poitikern ganz allgemein so ziemlich alles zutraue kann ich mir auch vorstellen, dass Graf Dreck am Stecken hat. Die Angelegenheit gehört untersucht und wenn Graf wirklich etwas Unrechtes getan hat gehört er gemäß unserem Rechtssystem zur Verantwortung gezogen.
Ebenso kann ich mir auch vorstellen dass die poltischen Gegner von Graf (und jeder der sich dem linken Mainstream in den Weg stellt hat genügend Gegner!) diese Dame vor ihren Karren spannen um Graf zu vernichten. Wenn Graf nichts Unrechtes nachgewiesen werden kann gehört diese Dame zur Verantwortung gezogen. Rufmord ist ein ebenso schweres Verbrechen!

Oliver-Berg

Es gibt auch andere prominente FPÖ-Symphatisanten die mit Geldern stiften gehen. Nein damit ist nicht Jörg Haider gemeint, sondern der Doktorvater von unserem lieben KHG, einem umtriebigen Uniprofessor aus Graz, der in mehreren Aufsichtsratsfunktionen Firmen berät. Es gibt einen Fall, der sogar vom OGH behandelt wurde, wo besagter Herr Prof. Dr. K..... vom Gericht abbestellt werden musste, als herauskam, dass er ebenfalls einer betagten Dame unvorteilhafte Geschäfte als Stiftungsvorstand abgeschlossen hat. Der Name dieses honorigen FPÖ-Symphatisanten ist News-Lesern früherer Jahre bekannt.

Nein man sollte die Partei der Saubermänner Österrreichs (FPÖ) doch mal etwas näher unter die Lupe nehmen. Da tut sich Untiefen auf, die sich sogar etablierte Parteien nicht leisten wollen. Aber
dafür sind die etablierten Parteien einfach zu doof und die Journalisten zu faul.

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Warum wird nicht über Darabos berichtet? Herr Darabos hat aktuell Kritik am NATO-Raketenschild sowie an der israelischen Regierung geäussert. Ich frage mich warum man hier darüber nichts lesen kann, ein Israelkritiker ist ja sonst auch immer sofort das gefundene Fressen für Medien wie hier. Und Strache kritisiert Ihn dafür aufs schärfste - finde ich sehr interessante Diskussion. Sorry für OT aber wo soll man sowas sonst posten...

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Ablenkung pur Da muss ich Sie aber schon fragen was die Äußerungen des Minister Darabos, der mir im Übrigen völlig "wurscht" ist, mit dieser vermutlich schmutzigen Vorgangsweise des Herrn Graf zu tun hat (es gilt die Unschuldsvermutung. Zum wievielten Male eigentlich schon)? Das ist der ewige Schmäh der FPÖ: Immer sofort auf andere Sachen ablenken, damit man die eigenen Machaloiken nicht mehr sieht. Die gleiche Vorgangsweise war bei der "kleinen Tetsch´n" vom Uwe Scheuch zu erkennen. Da lenkte ma sofort auf die übrigens unsägliche Frau Ute Bock ab und kritisierte deren Aussage, dass sie selbst sich auch manchmal der Watsch´n bedient haben soll. Simmt, aber was hat das mit der Tetsch´n vom Scheuch zu tun - RICHTIG - es ist wieder ein Ablenkungsmanöver der Blauen!

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Re: Warum wird nicht über Darabos berichtet? (Mein 2ter Username) Hallo kickoff, ja richtig, es hat mit der Nachricht über Herrn Graf rein gar nichts zu tun. Deswegen habe ich zum Schluss "Sorry für OT" hinzugefügt. Und ich stimme Ihnen auch absolut zu wenn es darum geht dass "die Blauen" gerne ablenken.

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Re: Warum wird nicht über Darabos berichtet? Ahhh na endlich ;-)

http://www.news.at/articles/1221/12/328759/norbert-darabos-scharfe-kritik-israel

Ehrenmann dann hat er als Korporierter dem Ehrenkodex folgend sofort bis zu Klärung der Vorwürfe alle öffentlichen Funktionen zurückzulegen, um nach Klärung gereinigt mit sauberer Weste untadelig zurück zu kehren. Einer alten Frau etwas abzuluchsen, die Familie mit einem Vertrag in die Angelegenheiten zu setzen - ich bin sicher, Sie als Anwalt haben hier rechtlich alles rechtens gemacht und niemand wird Ihnen am Zeug flicken können. Moralisch ist das eine andere Geschichte. Also Rücklegung aller Funktionen, bis diese widerliche Geschichte geklärt ist und Ihre Reputation wieder hergestellt ist. Für mich sind Sie in Ihrer Funktion als 3. Präsident so nicht akzeptabel.

Richtig gedeutet? Graf fasst scheinbar das Wort "Stiftung" so auf, dass man mit dem Geld stiften geht...

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