Sein Buchkonzept

Tiefe Einblicke in fabelhafte Welt des Ex-Finanzministers: Geld, "Täter" und sein Fall.

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    Das Penthouse von Karl-Heinz Grasser

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    Das Penthouse von Karl-Heinz Grasser

Ob das – nicht verwirklichte – Buchprojekt zur Aufklärung der Korruptionsfälle hilfreich gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Allerdings gewährt das Konzept erhellende Einblicke in die Welt des Karl-Heinz Grasser, der dort von einem „Justizskandal“ spricht, von einer „beispiellosen Verfolgung“, einem „unfairen Verfahren“.

Doch auch weltpolitisch macht sich Grasser Gedanken: Gleich nach dem „Justizskandal“ steht als nächster Punkt „Europa am Scheideweg. Die Weltwirtschaft – quo vadis?“ Ernst wird es dann bei „So soll man KHG fertig machen“, wie Grasser in einer Skizze der Struktur des Buches notierte. Dem Punkt „Die schlaflosen Nächte“ folgt dann Höheres: „Das Gebet – Maria Muttergottes, Gott, der Glaube“.

Unter „Zielbotschaften / Was soll über bleiben“ notierte Grasser: „KHG kompetent / arbeitet sehr viel!!! Sehr guter Finanzminister, viel für Österreich geleistet. Mag die Menschen / hat es gerne gemacht / Europ. Niveau / international angesehen“. Dann schreibt er: „KHG ehrlich, korrekt, integer, nichts angestellt / nichts gemacht, würde es nie tun.“

„Man tut alles, um ihn zu erwischen – fast um jeden Preis“, schreibt Grasser über sich selbst. „Jeder“, der „gegen KHG“ sei, sei „super“. Im „Zusammenspiel mit Journalisten“ wolle man ihn „fertigmachen“. „Neid, Hass und Missgunst“ werden gesät. Auftragstäter gäbe es im „ORF“. „KH leidet“, schreibt er. Und auch finanziell sei es schwierig: „Das Geschäft gibt es nicht mehr. Man wird wirtschaftlich umgebracht.“

Die frühere Justizministerin Claudia Bandion-Ortner sei „eine überforderte Frau Justizministerin“ und „niemand ermittelt gegen die TÄTER“. Die „Täter“ nennt er dann auch beim Namen: seinen Trauzeugen Walter Meischberger und den Lobbyisten Peter Hochegger. Dort schreibt Grasser dazu: „Aufträge geradezu unglaublich“ und „die Rolle der Freimaurer“. Unter „wie bewältigt man solche Probleme“ schreibt Grasser dann: „Der unbändige Optimismus“ und „Der Glaube – die Talismänner“ sowie „Die Kristallkugel“. Unter „Die schlechte Optik“ nennt Grasser wieder drei Namen: Jene von Meischberger und Hochegger sowie den des Immobilienmaklers Ernst Plech.

Unter „Die Angreifer“ nennt Grasser die Politiker Gabi Moser, Peter Pilz, Günther Kräuter, Hannes Jarolim sowie „FPÖ/BZ֓. Dann seinen früheren Mitarbeiter Michael Ramprecht, den „Format“- Journalisten Ashwien Sankholkar und die Zeitschriften „Falter“ und NEWS, selbst den Namen des früheren Rechnungshofpräsidenten Franz Fiedler schreibt Grasser unter diesem Punkt nieder.

Unter „Alle in Deckung (volle)“ schreibt Grasser: „Keiner will was damit zu tun haben.“ Sich selbst findet er offenbar ziemlich attraktiv: „Am medial Attraktivsten bleibt alles hängen.“ Überhaupt sei das alles „die schwierigste Phase meines Lebens“, so Grasser, der aber auch schreibt, es handle sich um eine „sehr wertvolle Erfahrung“. Nachsatz: „Auch wenn man auf so eine Erfahrung gerne verzichten könnte.“

Das „Nichtstun“.
Unter „Das Umgehen mit dem Nichtstun“ schreibt Grasser: „Man schreibt ein Buch, man kämpft um Projekte“ und auch unter anderem: „lernt Sprechen / liest Warren Buffett“. Dann folgt „Das Geld geht aus!!!“ Und dazu der Satz: „Je mehr man hat, umso größer die Sorgen.“ Dann folgt eine Aufzählung, die mit „der Lebenswandel“ beginnt und mit „Verkauf von Beteiligungen“ und „Verkauf von …“ endet. Zu Österreich fällt Grasser Folgendes ein: „Ich liebe Italien und die Anonymität.“

Grassers Wohnung im Netz.
Zu Grassers Sorgen um das Geld passt wohl, dass seit kurzem Grassers Penthousewohnung im Internet zum Verkauf angeboten wird. Christie’s, spezialisiert auf die Vermarktung von Luxusimmobilien, bietet das Penthouse unter „Imperial Vienna“ auf seiner Homepage an. Der stolze Preis: „14.237.639 US-Dollar beziehungsweise elf Millionen Euro.“ Laut Christie’s ist das Penthouse 416 Quadratmeter groß und verfügt über vier Schlaf- und vier Badezimmer. Ob sich bei einem Preis von elf Millionen Euro tatsächlich ein Käufer finden wird, bleibt abzuwarten. Denn: Grasser ist nicht Eigentümer der Wohnung. Das gesamte Haus gehört der Wiener Städtischen Versicherung. Grasser hat lediglich das Mietrecht, das er veräußern kann. Das bedeutet: Wer immer als Käufer zuschlägt, müsste zusätzlich zu den elf Millionen Euro auch noch eine monatliche Miete in Höhe von mehreren tausend Euro zahlen.

Aus den Ermittlungen ist bekannt, dass Grasser die Hälfte des Mietrechts als Sicherheit für ein Darlehen der zypriotischen Levesque Holding verpfändet hatte. Die Levesque gewährte dafür ein 3,7-Millionen- Euro-Darlehen. Eigentümer der Levesque ist die von Grasser gegründete Liechtensteiner Silverland-Stiftung.

Grassers Penthousewohnung im Internet:
Christie’s

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Kommentare

Leidende Biographie. Wer nichts zu bieten hat, versucht seine Biographie mittels "Rückvergoldung" zu beschönigen.

Grasser wie Grass Es ist unglaublich wenn man sieht welcher Aufwand von Justiz Politik und Medien über Jahre betrieben wird um etwas aufzuklären das eigentlich einer Bagatelle gleicht. Ein Beispiel ich war Zeuge wie 2005 fünf Menschen am Arbeitsplatz ums Leben kamen weil die Vorgesetzten einen Fehler gemacht haben. Die Justiz hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht um es aufzuklären. Heraus kam es war ein nicht zu vermeidender Arbeitsunfall.Das nenne ich Grass.

Oliver-Berg

KHG ohne Schotter... Wahrscheinlich hat ihm die liebe Schwiegermutter den Geldhahn nach seinen Lügen und den Hausdurchsuchungen bei Ihr abgedreht und Fiona wird noch etwas besser kontrolliert von Marina Giori-Lhota (Mama von Fiona). Nachdem Fiona selber viel Geld verbraucht bleibt halt für den KHG
nicht allzu viel über (laut gut infomierten Insidern aus Tirol).

Bei dem Mietrecht wo man EUR 4.000,- pro Monat kalt berappen muss, und den Fotos der Ausstattung kann man von einem Errichtungspreis von ca. EUR 5.000,- ausgehen. Somit ist die Wohnung nicht EUR 2.080.000,-. Rechnet man den Wert des Mietrechtes hinzu, dann liegt man wahrscheinlich bei EUR 3,5 Mio. Traurig, dass sich nun unser ehemals bester Finanzminister auf diese Weise sanieren muss. Wer um über 11 Mio anbietet, hat die Chuzpe noch nicht verloren.

festertreu melden

GRASSER an die Journaille: ich bin ziemlich sicher, daß Grasser Dreck am Stecken hat, aber was die Medien da aufführen, ist eine Sauerei, das entspricht einer Hetzjagd a lá Staatsfeind Nr. 1. Das hat mit objektivem Journalismus nichts mehr zu tun. Schierenblätter !!!

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festertreu !!! wenn nicht die medien dahinter währen ,die justizia hätte diesen rechtsbrecher schon lange ungeschoren gelassen !!! gott sei dank haben wir noch so medien die die "HETZJAGT" nicht einstellen bis die gerechtigkeit siegt und dem herrn den weg vom penthouse bis zum grauenhaus vorbereiten !!! und dort kann er dann seine maffia geschichten schreiben !

kirkfrank1 melden

KHG KHG verkauf sein Penthouse in Wien um 11 Mio € ? Na und äh wen interessiert das bitte schön ? Und ob der Depp Geldsorgen hat geht mir an dem berühmten A...vorbei. Seine Gattin hat doch Schotte rohen Ende..

watelli melden

Re: KHG Man sollte sich vorher informieren bevor man sich über etwas auslässt, Grasser hat diese Wohnung laut OÖ. Nachrichten nur gemietet, er kann sich die Miete nicht mehr leisten. Bitte OÖ Nachrichten nachlesen-

rotra melden

Boshaftig. Ich bin das Gegenteil von einem Grasser Freund. Aber an was sich da jetzt wieder alle aufgeilen ist eindeutig zuviel, .... schämt euch!

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Re: Boshaftig. boshaftig ?rotra rotra menschen die sich von einer grinsenden fraze beeindrucken lassen tun mir leid !got sei dank hat diesen mann die pilzkrankheit befallen und diese kann sehr hartnäckig sein ! und schämen müssen sich aufdecker nicht ,nur seine gegner und befürworter krimineller machenschaften !!!

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Es ist eine Zumutung Was geht Pilz an, über welche Buchtitle Grasser nach denkt? Was hat das mit dem Fall zu tun?

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Re: Es ist eine Zumutung Der Herr Pilz mag ja in manchen Dingen sehr zu Recht hartnäckig sein, bez. Korruption und andere Themen finde ich das sehr gut. Aber wie Sie sagen geht es wohl niemanden etwas an über welche Buchtitel ein Herr Grasser nachdenkt. Und wenn einer lauten würde "Grasser: Das Volk bestohlen" selbst dann geht es andere solange nichts an bis es veröffentlicht wird. Solange der Herr keine Starftaten darin zugibt (und somit dafür zu belangen wäre) kann und muss er schreiben können was er will!

RobOtter

Das Schicksal des KHG macht mich total fertig.... Wenn man mit Hunden schlafen geht darf man sich nicht wundern wenn man mit Flöhen aufwacht !

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