Der Alpen-Elvis rockte Wien

Tour-Abschluss vor über 12.000 begeisterten Fans - nächstes Ziel USA?

Dirndln und Lederhosen soweit das Auge reichte in der restlos ausverkauften Wiener Stadthalle. Das letzte Konzert der ersten Solotour von Andreas Gabalier hielt, was der "Alpen-Elvis" versprach: Neben Live-Acts zwischen Volksmusik und Rock'n'Roll setze der Steirer auf viel Show und Anekdoten aus seiner Kindheit. Rund 12.000 Fans folgten dem Ruf des 27-Jährigen. "Die Halle ist voll, was einfach Gänsehaut-Feeling pur bedeutet", sagte Gabalier kurz vor Konzertbeginn.

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    Andreas Gabalier in Wien

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    Andreas Gabalier in Wien

"Ich freue mich so, dass alle in Tracht und mit geflochtenen Zopferln da sind", meinte der ehemalige Jus-Student über seine durchwegs rustikal gekleideten Zuschauer. In gewohnter Manier bot Gabalier mit Hüftschwung, Haartolle, rot-weiß-rot kariertem Taschentuch und einem Geweih samt Plüschtier als Mikro-Ständer dann auch, was von ihm erwartet wurde. Volkstümliche Musik, Ziehharmonika-Einlagen inklusive, von Kitschnummern wie "Engerl" bis hin zu seinen erfolgreichen Melodien wie "I sing a Liad für di" oder "Sweet Little Rehlein". Mitgedreht wurde mit etlichen Kameras für eine Live-DVD der zweieinhalb-stündigen Show.

Nervosität schlug zu
Die Nervosität machte Gabalier allerdings teilweise einen Strich durch die Rechnung, und so vergaß er etwa an einer Stelle seinen Text. Die durchwegs weiblichen Fans in der Stadthalle feierten ihr Idol trotzdem und so flogen etwa Strumpfbänder auf die Bühne, während Gabalier nach dem Lied "Fesche Madln" versprach, dass es für "jedes enge Bluserl im Publikum ein Schnäuztuch" von ihm gibt.

"Ich hebe nicht ab"

Die Maschinerie rund um Gabalier, der sich als junger und wilder Hansi Hinterseer positioniert, funktioniert bis ins kleinste Detail: Von der Lederhose zur Fransenjacke bis hin zur sichtbaren "Tu felix Austria"-Unterhose, einem Herz-Tattoo mit den - an der Eigendefinition "Volks Rock'n'Roller" angelehnten - Initialen "VRR" am Oberarm und dem Zerreißen des Shirts beim letzten Lied.

Der 27-Jährige, der vor drei Jahren begann Musik zu machen, heimste heuer bereits Auszeichnungen bei den heimischen "Amadeus Austrian Music Awards" und beim deutschen "Echo" ein. Zu Kopf ist ihm der Erfolg laut eigener Angabe noch nicht gestiegen: "Ich hebe nicht ab, denn der Herrgott hat mir noch keine Flügerl geschickt. Sorgen darüber machen sich andere, nicht ich."

USA als nächstes Ziel?
Das Ende der ersten Tour mit Live-Band will Gabalier mit etwas Urlaub feiern: "Ich falle morgen sicher in kein großes Loch." Das nächstes Ziel in seiner Karriere ist noch nicht näher definiert: "Ich lebe sehr im Moment, aber wer weiß, vielleicht sind die USA als nächstes dran."