Supergau im Zeitraffer

VIDEO zeigt Ausbreitung der Radioaktivität in Fukushima im Zeitraffer

Am 11. März 2011 haben Erdbeben und Tsunami zu einer Kernschmelze in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima geführt. Drei Monate danach wurden bis zu tausendfach höhere Werte von radioaktivem Cäsium vor Japan festgestellt. Forscher vom Technologie-Unternehmen ASR zeigen in einem Video nun die Ausbreitung der Strahlen über die vergangenen Monate hinweg. Die zum Glück nicht so gefährlich wie befürchtet ist.

von Fukushima - Supergau im Zeitraffer © Bild: Youtube/ASR

Nicht schädlich für Meerestiere
Die Strahlenrisiken lägen insgesamt jedoch "unterhalb dessen, was allgemein als schädlich für Meerestiere und menschliche Verbraucher angesehen wird, und selbst unter jenen von natürlich vorkommenen Radionukliden", schreiben die Forscher um Ken O. Buesseler im US-Journal "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS). So beeinflussen den Forschern zufolge natürliche radioaktive Elemente wie bestimmte Polonium- und Kalium-Sorten die Meerestiere in der Region stärker als das nun hinzugekommene Cäsium.

Höchste Konzentration nahe der Küste
Der US-Forscher Buesseler von der Woods Hole Oceanographic Institution (US-Staat Massachusetts) und japanische Kollegen analysierten radioaktive Elemente aus Fukushima im Meereswasser, in Zooplankton und in Fischen. Dazu hatten sie Proben aus dem Meer und seiner Tierwelt in verschiedenen Wasserschichten vom Juni vergangenen Jahres genommen. In einer Entfernung von 30 bis 600 Kilometern vor der Küste sei dabei radioaktives Cäsium 134 und 137 gemessen worden. Die höchste Konzentration sei nahe der Küste festgestellt worden. Die sogenannte Kuroshio-Strömung fungiere dabei als südliche Abgrenzung beim Transport radioaktiver Stoffe.

Radioaktivität im Meer über Kühlwasser
Neben den direkt in die Luft gelangten radioaktiven Atomen habe auch das Wasser, das zur Kühlung der beschädigten Reaktoren eingesetzt wurde, zu Radioaktivität im Meer beigetragen. Nach den Kernschmelzen und Wasserstoffexplosionen sei die freigesetzte Radioaktivität zwar hoch gewesen. So sei die Konzentration an radioaktivem Cäsium an den Abwasserkanälen der Atomruine Anfang April mehr als 50-millionen Mal höher gewesen als zuvor, hieß es. Dennoch seien die Risiken geringer als das, was allgemein als gesundheitsgefährdend betrachtet werde. Allerdings mahnen die Forscher zugleich zu Vorsicht, da bei jeglicher Einschätzung von Strahlendosis auch die Auswirkungen einer langfristigen Belastung berücksichtigt werden müssten - zumal in der Anlage der Atomruine in Fukushima weiterhin Radioaktivität freigesetzt werde.