"Fühle mich im Sattel sicher"

Die viel kritisierte Justiziministerin spricht über die zuletzt "sehr schwierige Zeit"

von Beatrix Karl - "Fühle mich im Sattel sicher" © Bild: NEWS/Ricardo Herrgott

NEWS: Fühlen Sie sich im Sattel der Justizministerin noch sicher?
Beatrix Karl: Ja, ich habe keine Bedenken. Der Vizekanzler hat sich dazu sehr klar geäußert, ich fühle mich sehr sicher.

NEWS: Zuletzt hieß es sogar in der ÖVP, Sie seien halt kein politischer Profi.
Karl: Kritik ist natürlich nicht angenehm. Ich bin immer als Sachpolitikerin angetreten, das ist mir wichtig. Ich will Dinge weiterbringen. Kritik innerhalb der Partei ist nicht angenehm. Aber ich bin nicht jemand, der beim ersten Gegenwind gleich aufgibt, das ist nicht meine Art. Ich habe in meinem Leben schon viele schwierige Situationen meistern müssen. Zu kämpfen und nicht aufzugeben, das ist wichtig in der Politik, ein Bereich, der nicht immer einfach ist.
Staatsanwälte leisten gute Arbeit
NEWS: ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf sagt aktuell zum „Fall Amon“ , das sei eine „Schweinerei“ der Staatsanwaltschaft, dort gehe es nicht mit rechten Dingen zu, das sei ein „Staat im Staate“. Wie gehen Sie mit so harter Kritik eines ÖVP-Granden an Ihren Mitarbeitern um?
Karl: Kopf vertritt als Klubchef die Position des Betroffenen – es ist nachvollziehbar, dass Werner Amon nicht glücklich ist über die Situation. Aber ich als Justizministerin bin überzeugt davon, dass unsere StaatsanwältInnen sehr gute Arbeit leisten, mir ist es wichtig, dass diese in Ruhe ihre Arbeit tun können. Da verbitte ich mir jede Einmischung von außen und vor allem jede politische Einmischung!

NEWS: Justizpolitik sei auch Gesellschaftspolitik. Die Justiz kämpft um ihr positives Image: Kritiker meinen etwa, die Justiz würde die Rechte der Bürger zunehmend einzuengen versuchen.
Karl: Es stimmt: Im Moment bewegen viele brisante Fälle die Öffentlichkeit. Da mag es schon sein, dass der Eindruck entsteht, vieles sei strenger geworden. Aber das zeigt eines: dass die Staatsanwaltschaft gute Arbeit leistet, sie arbeitet auf Hochdruck, darüber bin ich froh.

NEWS: Ein Gutteil der Kritik an Ihnen lautet ja – siehe Diversion und Lockerung der Verschwiegenheit –, dass Sie dabei von Beamten des Ministeriums gegängelt würden.
Karl: In meinem Ministerium arbeiten sehr, sehr gute BeamtInnen. Die liefern wirklich sehr gute Inputs, und meine Zusammenarbeit mit ihnen funktioniert sehr gut. Wir haben ein funktionierendes Korruptionsstrafrecht, das aber noch Lücken hat, und da setzen wir an, die gehören geschlossen.
Habe gelernt zu kämpfen
NEWS: Kann es für Sie einmal den Punkt geben, bei all dieser Kritik, dass Sie sagen, so, das tue ich mir als pragmatisierte Universitätsprofessorin nicht länger an?
Karl: Dazu stelle ich klar: Die Dinge, die passiert sind, diese Verantwortung habe ich zu übernehmen! Mit allen Konsequenzen. Diese an Mitarbeiter abzuschieben wäre zu billig. Und ja, es stimmt schon, an der Universität hätte ich ein geruhsameres und ebenso spannendes Leben, weil die Arbeit dort großartig ist. Aber, wie ich schon sagte, ich bin nicht wer, der beim ersten Gegenwind aufgibt. Nein, ich habe gelernt, zu kämpfen und einfach weiterzumachen.

NEWS: Ärgert es Sie, wenn Ihnen selbst Parteifreunde wenig bis kein politisches G’spür attestieren? Noch unter ÖVP-Chef Josef Pröll wurde Ihnen als Wissenschaftsministerin deswegen der Abgeordnete Amon als Aufpasser zur Seite gestellt.
Karl: Ich bin/war nicht erfreut darüber.

NEWS: Selbst Bundespräsident Heinz Fischer rügte Sie zuletzt öffentlich.
Karl: Nicht angenehm, aber ich nehme das auch zum Anlass, um zu überlegen, was man in Zukunft besser machen kann.
Politik ist nicht einfach
NEWS: Ihre politische Karriere verlief bisher steil nach oben. 2006 in den Nationalrat, zugleich ÖAAB-Generalin, dann Wissenschaftsministerin, jetzt Justizministerin.
Karl: Politik ist spannend, man kann gestalten. Aber sie ist auch nicht einfach, eine ganz andere Welt als auf einer Uni. In jedem Beruf macht man Fehler, nur wird das normalerweise nicht so öffentlich wie in der Politik. Diese Art öffentlicher Kritik, damit muss man erst umgehen lernen. Das ist schon schwierig, nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Familie. Für mich ist wichtig, dass ich ein privates Umfeld habe, das politikfrei ist. In Wien bin ich zum Arbeiten, in Graz privat. Dort geht’s dann nicht um die Politikerin Beatrix Karl, sondern um die Beatrix, so wie früher. Ja, das hilft schon viel …

Kommentare

Fühle mich im Sattel sicher Grossartig. Warum gehen sie dann nicht lieber reiten?

Justizminister kann derzeit auch wer Anderer spielen.

Euer

Pastor Hans-Georg Peitl
Bundesobmann der
Freiheitlichen Christen Österreichs (FCÖ)
http://www.bedenklich.at

ausmisten in der Politik leider gibt es viele in der Politik wo es besser wäre sie würden ihren Sessel räumen ,ein Darabos z.b. und Kurz ..was ist der und was kann der ? den lacht ja Otto Normalbürger aus ..oder er uns alle ..indem er denkt ..super ich verdien gut mach ein bischen bla bla ...Österreich braucht Politiker die auch wirklich wieder eine Leistung bringen und nicht im Parlament sitzt und träumt

Verhaftet Was Clooney wohl gemacht hat im Land der freien Meinungsäußerung dass die Polizei ihn verhaften mußte ? Oder kann es sein, dass in den USA die Meinungsfreiheit nicht existiert ?

melden

Politik sei nicht einfach Sie armes Mäuschen Sie. Aber "einfach" rund 18.000.-Euro im Monat kassieren das ist doch einfach oder? Na sehen Sie, etwas können Sie dan wenigstens gut!

fludi melden

Re: Politik sei nicht einfach Karl sie sind entlassen räumen sie innerhalb von 5 min ihr büro....sie dürfen aufs ams gehn und dann beziehen sie 900 euronen im monat....das ist nicht einfach ---sie trampel!!!!!m

günza melden

Re: Politik sei nicht einfach Ihre Hüfte (Popo) wird auch immer breiter, kommt wahrscheinlich vom vielen Sitzen. Bischen mehr Sport kann da nicht schaden oder eventuell sich auch einmal für den Bürger auf der Strasse Zeit nehmen und nicht erst wieder vor der nächsten Wahl.

melden

Re: Politik sei nicht einfach Tippfehler SORRY, heißt natürlich "dann" und nicht "dan"

fludi melden

Re: Politik sei nicht einfach wenn ich unsere politiker sehe....egal welche denke ich mir nur GUTE NACHT ÖSTERREICH
es war sehr nett......

Seite 1 von 1