Schmerzmittel tödlich?

Arzneimittel gegen Schmerzen können das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall steigern

Vor kurzem erst hieß es, führen. Jetzt stehen Schmerztabletten im Kreuzfeuer der Kritik. Eigentlich sollten sie ja dazu beitragen, dass es uns besser geht. Einem aktuellen Bericht zufolge bewirken sie aber genau das Gegenteil.

von Medikamente - Schmerzmittel tödlich? © Bild: Corbis

Bei längerer Einnahme würden Schmerztabletten statt das Leid zu lindern es hervorrufen. Außerdem steige mit der häufigen Einnahme das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. So ein auf "gegenkopfschmerzen.de" veröffentlichter Bericht. Reale Gefahr oder reine Panikmache? Wir befragten Dr. Christoph Baumgärtel von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Vor- und Nachteile
"Wir haben eine große Palette an unterschiedlichen Wirkstoffen", so Dr. Baumgärtel. Sie alle hätten Vor- und Nachteile. Manche mehr, andere weniger. "Aspirin zum Beispiel hemmt die Blutgerinnung. Daher wird es auch zur Herzinfarktvorsorge verwendet." Die sogenannten COX-2-Hemmer dagegen lassen das Blut leichter gerinnen. In seltenen Fällen könnte das zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen. Dafür wiederum schonen sie den Magen. Zu den COX-Hemmern zählen beispielsweise die rezeptpflichtigen Arzneimittel Celebrex und Arcoxia.

Neocitran, Mexalen & Co.
Wer Probleme mit der Leber hat, sollte, so der Experte, auf Medikamente, die Paracetamol beinhalten, verzichten. Hierzu zählen etwa Neocitran, Benuron und Mexalen. In Wahrheit aber könne man alle diese Medikamente ohne Bedenken einnehmen - solange man die Anweisungen auf dem Beipackzettel befolgt und das Medikament nicht länger einnimmt als empfohlen. In jedem Fall sei es ratsam, die individuelle Krankheitsgeschichte bei der Wahl des Medikaments zu berücksichtigen. Im Zweifelsfall sei der Arzt zu konsultieren.

Schmerzen durch Schmerzmittel?
Und wie ist das mit den Schmerzmitteln, die Schmerzen hervorrufen anstatt sie zu lindern? "Schmerzen sind", so der Experte, "ein Warnsignal des Körpers." Bei längerem Anhalten gilt es, der Ursache auf den Grund zu gehen. Es könne auch vorkommen, dass ein Medikament, wird es zu lange eingenommen, gerade jenen Schmerz, den es zu bekämpfen gilt, hervorruft. Wer diesen Schmerz mit noch mehr Medikamenten zu lindern versucht, ist bald in einem Teufelskreis gefangen.

Weiterführender Link
gegenkopfschmerzen.de