Schüsse auf Frau verteidigt

Beamter feuert neun Mal auf tobende 37-Jährige - Frau weiterhin in kritischem Zustand

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Polizeieinsatz in Wien - Schüsse auf Frau verteidigt

Am Mittwoch ist die tobende 37-Jährige in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus durch neun Schüsse seitens der Polizei lebensgefährlich verletzt worden. "Es steht hier ein Messer im Mittelpunkt", dieses sei "als Waffe in der Hand eines Attentäters absolut gefährlich", sagte Pürstl in der ORF-Sendung "Wien Heute".

Es sei "leider polizeiliche Erfahrung", dass insbesondere bei tobenden Personen mit Psychosen es immer wieder Einsätze gebe, bei denen diese selbst den Einsatz von Schusswaffen nicht sofort spüren würden, meinte der Polizeipräsident. Unter anderem wies er auf den Adrenalinausstoß hin. Die betreffenden Personen würden zwar Sekunden später zusammenbrechen, aber im ersten Moment nicht mitbekommen, dass sie getroffen wurden.

Pürstl: "Treffer wirkungslos geblieben"
Es habe in dem Fall in Rudolfsheim-Fünfhaus mehrere Treffer am Körper gegeben, sagte Pürstl. "Diese Treffer sind vorerst wirkungslos geblieben, die Frau hat den Angriff fortgesetzt, und da gilt es den Angriff zu stoppen." Der Polizeipräsident weiters: "Mir ist es lieber, eine Diskussion über neun Schüsse zu führen, als eine Diskussion über einen Beamten, der in der Wohnung eines Attentäters verblutet."

Taser-Einsatz als Alternative?
Der Einsatz eines Tasers hätte Pürstl zufolge vermutlich genützt. Derzeit sind nur Sondereinheiten wie die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) damit ausgerüstet. Es sei schwierig, den Beamten noch mehr Ausrüstung mitzugeben, als sie ohnehin schon mit sich führen müssten, sagte der oberste Wiener Polizist. Zudem wäre es eine logistische Herausforderung in der Ausbildung, wenn alle rund 6.000 Beamten in der Bundeshauptstadt einen Taser erhalten sollten.

Staatsanwaltschaft beantragt Tatrekonstruktion
Der Zustand der Frau ist noch immer kritisch. Sie sei noch nicht außer Lebensgefahr, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Michaela Schnell, am Freitag. Die Anklagebehörde werde eine Tatrekonstruktion betragen, kündigte sie an.

Die zuständige Staatsanwältin werde diesen Antrag noch heute oder am Montag beim Landesgericht einbringen, sagte Schnell. Dieses werde dann vermutlich rasch einen Termin festsetzen. Der Polizist, der bei dem Einsatz in der Goldschlagstraße angeblich neun Schüsse auf die mit zwei Messern bewaffnete tobende Frau abgegeben hat, werde bei der Tatrekonstruktion vermutlich neuerlich befragt werden. Er und seine vier Kollegen, die bei dem Einsatz anwesend waren, sind bereits einvernommen worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden wegen des Verdachts der Notwehrüberschreitung geführt.

Kommentare

alternative-nicht zusatz taser wären anstelle von schusswaffen sicherlich begrüssenswert
diese frau ist durchgedreht, sie hat nichts verbrochen-der einsatz ist schiefgelaufen und die polizisten hätten dort meiner ansicht nach besser im hintergrund daten aufgenommen. die schiesserei war aus sicht der polizei wohl gerechtfertigt, aber wo waren die ärzte? wieso wurde hier nicht gleich ordentliche hilfe angefordert?
heutzutage drehen viele menschen durch-einige laufen amok, andere schreien herum und wieder andere hupfen aus fenstern oder töten ihre familien und sich-die gesellschaft ist psychisch ziemlich kaputt und die polzei sollte hier geschult werden

Tavington melden

Pfui! Der Polizist hat richtig gehandelt, die Staatsanwaltschaft soll sich endlich um die Grasserbande kümmern, wenn denen schon so langweilig ist.

Ignaz-Kutschnberger
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@tavington... wieso Pfui??

Ignaz-Kutschnberger
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... Nachdem auch die Frau momentan bzw. vielleicht gar nimmer einvernommen werden kann und ihre Sichtweise kundtun kann, ist es schon immens wichtig, dass da seitens einer unabhängigen Staatsanwaltschaft eine Tatrekonstruktion erfolgt, um endlich mal LICHT ins Dunkel zu bringen und mal zu überprüfen, was wirklich vorgefallen ist.... hat der aus Notwehr geschossen, alles OK... Hat der Polizist durchgedreht und einfach drauf los ballert, hat der Typ nix bei der Polizei verloren. Da gibts kein "Pfui"... das ist ganz ok so. Den Zusatz Grasser kann ich allerdings voll und ganz unterschreiben, weil da wäre auch mal höchste Zeit mehr als nur Licht ins Dunkel zu bringen...

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