Unwürdiger Auftritt

Ex-Mann Bobby Brown benimmt sich bei Trauerfeier total daneben.

Es wurde viel geweint - aber auch viel gelacht. Mit einer persönlichen, aber sehr optimistischen Trauerfeier haben Familie, Freunde und auch viele Kollegen aus der Showbranche Abschied von Whitney Houston genommen. Es gab aber auch für eine Trauerfeier unwürdige Szenen: Der Kurzauftritt von Ex-Ehemann Bobby Brown sorgte für einen Eklat.

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    Whitney Houston beerdigt

    Der Sarg mit dem Leichnam von Whitney Houston wird zum Friedhof in Westfield gebracht

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    Whitney Houston beerdigt

    Am Fairview-Friedhof findet die Sängerin ihre letzte Ruhe

Bekannte Stars und unbekannte Freunde aus ihrer Kindheit gedachten am Samstag in der "New Hope"-Baptistenkirche in Newark bei New York Whitney Houston. Mit dabei waren Stevie Wonder, Dionne Warwick, Alicia Keys und ihr Filmpartner Kevin Costner, der eine der bewegendsten Reden hielt . Gefasst, aber sichtlich gerührt, richtete sich der Schauspieler immer wieder direkt an die Familie. "Sie war großartig. Sie war nicht nur schön, sie war so schön, wie eine Frau nur sein konnte." Costner erinnerte daran, dass die Sängerin unter anderem wegen ihrer Hautfarbe beinahe die Hauptrolle in "Bodyguard" nicht bekommen hätte. Er sei aber sehr froh, dass er auf sie als Co-Partnerin bestanden habe, denn sie habe den Film zu dem gemacht, was er war. "Sie war das süße Wunder Whitney." Beim Vorsingen sei Houston damals sehr nervös geworden, erzählte Costner weiter: "Die wohl größte Popsängerin der Welt war nicht sicher, ob sie gut genug wäre". Er fuhr fort: "Mach Dir keine Sorgen, wenn Du vor Gott singst - Du wirst gut genug sein."

Weinen und Lachen
Die Umgebung um die Kirche war von der Polizei in einem Umkreis von Hunderten Metern abgesperrt worden. Zahlreiche Beileidskarten waren an den Gittern der roten Backsteinkirche befestigt, auf dem Boden standen brennende Kerzen, einige Verehrer legten Blumen und Stoffbären nieder. Bei der Trauerfeier mischte sich auch immer wieder ein Lachen zwischen die Tränen der Anwesenden, die nicht nur trauern, sondern auch das Leben der Verstorbenen feiern wollten. Beigesetzt werden soll die Popdiva heute auf dem Friedhof Fairview in Westfield im US-Staat New Jersey neben dem Grab ihres 2003 verstorbenen Vaters John Russell Houston.

Musikalischer Abschied
Zu den mitreißendsten Momenten gehörten die Lieder des Gospelchors der Kirche, mit dem Houston als kleines Mädchen ihre ersten Auftritte hatte. Soul-Legende Stevie Wonder sang eine ganz persönliche Version seines Hits "Ribbon In The Sky". Auch Alicia Keys widmete Houston ein Lied. Der Plattenproduzent Clive Davis, Houstons Entdecker, sagte: "Auf so eine Stimme wartest du ein ganzes Leben lang. Du wartest ein Leben lang auf so ein Gesicht, auf so ein Lächeln, auf so eine Präsenz. Und wenn dann ein Mensch all das verkörpert, verschlägt es dir den Atem." Auch Whitneys Patentante Aretha Franklin wollte singen, erschien aber nicht bei der Trauerfeier, weil es ihr sehr schlecht ginge. Wie CNN berichtete, nehme sie der Tod ihres Patenkindes sehr mit.

Eklat um Ex-Ehemann
Bobby Brown, Houstons umstrittener Ex-Mann, war gekommen, obwohl Houstons Mutter ihn nicht dabei haben wollte . Er galt lange als schlechter Einfluss auf die Sängerin. Er soll die "New Hope"-Baptistenkirche in Newark aber bereits nach wenigen Minuten wieder verlassen haben, weil für ihn und seine Kinder kein Platz nebeneinander gefunden worden sei, berichtete die Zeitung "USA Today". Man sei mehrfach umgesetzt worden, erklärte Brown demnach in einer Mitteilung. Ihm sei außerdem nicht erlaubt worden, neun Begleitpersonen in die Kirche mitzunehmen.

Laut dem Celebrity-Internetportal "Tmz.com" hätte er nur zwei Personen mitbringen dürfen. Stattdessen sei er mit einer Entourage von neun Menschen aufgetaucht. "Ich verstehe nicht, warum das Sicherheitspersonal mich und meine Familie so behandelt hat", sagte Brown in einer Mitteilung. Man habe ihn zuvor auch daran gehindert, seine Tochter Bobbi Kristina zu sehen. "In Anbetracht dieser Ereignisse habe ich dem Sarg meiner Ex-Frau einen Kuss gegeben und bin gegangen." Er habe keine Szene machen wollen, so Brown, der nach der Trauerfeier im US-Bundesstaat Connecticut noch ein Konzert mit seiner Band New Edition gab. Auf der Bühne der Mohegan Sun Arena soll er nach Angaben der "Daily News" am Abend sehr gelöst und energiegeladen gewirkt haben. "Meine Ex-Frau sei gesegnet. Whitney Houston, ich liebe dich", soll Brown während der Show mit einem Fingerzeig gen Himmel gerufen haben.