Angriff auf die Kirche

Der Kult-Sänger sagt live im Fernsehen: "Ich hasse Priester und Mönche ..."

Aufregung im gottesfürchtigen Italien, und Adriano Celentano ist dafür verantwortlich. Live im Fernsehen attackierte der kultige Sänger und Schauspieler offen und direkt die Kirche, und das zur besten Sendezeit: "Ich hasse Priester und Mönche, die in ihren Predigten nie über Gott und das Paradies reden als wenn unser Schicksal der Tod wäre". Die Empörung ist groß: Italiens Bischöfe fordern eine Entschuldigung, und der Staatssender Rai setzt einen Sonderkommissar zur Kontrolle ein.

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Adriano Celentano - Angriff auf die Kirche

Beim Musik-Festival von San Remo durfte Celentano am Dienstagabend eine Stunde lang zur besten Sendezeit im Fernsehen auftreten. Vor insgesamt 14 Millionen Zusehern nahm er sich kein Blatt vor den Mund, neben Priestern und Mönchen attackierte der 74-Jährige auch die katholische Presse. Den Zeitungen "Famiglia Cristiana" und "L’Avvenire" warf er vor, sich mehr mit Politik als mit Gott zu beschäftigen. Auch die Politik bekam ihr Fett ab, den Verfassungsgerichtshof kritisierte er, weil er ein Volksbegehren zu eine Wahlrechtsänderung abschmetterte.

Angesichts dieser heftigen Attacken war der Wirbel danach vorhersehbar. Italiens Bischöfe fordern eine Entschuldigung von Celentano, und die Direktion von "L’Avvenire" kontert in einer Erklärung: "Selbstverständlich werden wir auch weiterhin über Gott sprechen, über die Frauen und Männer dieser Welt. Vor allem über die, die nicht ins Fernsehen gehen, nicht einmal gratis."

Auch beim Übertragungssender Rai gibt es Konsequenzen. Ein Sonderkommissar wurde installiert, um Celentano in San Remo zu überwachen. Ob er allerdings noch einmal auftreten wird, ist noch unklar.

Fakt ist aber, dass Celentano nach seinem brisanten Auftritt mit Standing Ovations bedacht wurde. Da hat wohl jemand den richtigen Nerv getroffen.

Kommentare

Mir fällt dazu nur ein wirklich toller Satz ein: "Ein Blitzablieter auf einem Kirchturm ist wohl das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott" ... die feinen Herren, die grauen Eminenzen, die Kaplane, Bischöfe, Abte usw. - die selbsternannte Vetretung Gottes die nie, in keiner Zeit eine Legitimitation von eben diesem erhalten hat, fühlt sich beleidigt und empört sich.
Liebe Kirche, die ihr die grössten Masenmörder der Geschichte seid, die ihr Reichtümer hortet und immer wieder auf Ministranten hingreift, die ihr euch anmasst eine Vetretung eines Ideals darzustellen das weder greifbar noch sichtbar ist: Ihr habt euch nicht zu empören, ich brauche euch nicht um an Gott zu glauben, und er braucht euch nicht um den Menschen Hoffnung zu geben, seid ein Auslaufmodell das um seine Existenzberechtigung kämpft. Ich mag euch nicht!

geronimo75 melden

Bestätigung Adriano Celentanos Einstellung kann ich mich zweifelsohne anschließen.
Es wäre doch verwerflich würde man Priester und Mönche lieben.
Irgendwas wäre in meinem Leben dann wohl schief gelaufen.

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Re: Bestätigung Eine faire Kritik an die Kirche und Ihrem Bondenpersonal sollte möglich und erlaubt sein. Denken eigentlich die "Herren" (eben das Bodenpersonal) einmal darüber nach warum soviele "Gläubige" aus d. Kirch austreten??? NEIN - darüber darf man nicht sprechen, oder????

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