15 Leichen und ein offenes Ende

Eisner und Fellner bekamen es diesmal mit serbischen Kriegsverbrechern zu tun.

Es war der blutigste Tatort aller Zeiten: Insgesamt 15 Leichen mussten Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser verkraften. In ihrem dritten gemeinsamen "Tatort" mit dem Titel "Kein Entkommen" bekamen es Moritz Eisner und Bibi Fellner diesmal mit serbischen Kriegsverbrechern zu tun. Im Schnitt verfolgten am Sonntagabend auf ORF 2 955.000 Seher die Folge, was einem Marktanteil von 29 Prozent entspricht. Auch in Deutschland kamen die Wiener gut an, dort schauten 7,6 Millionen zu.

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    Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer bei ihren Ermittlungen.

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    So viele Tote wie in "Kein Entkommen" gab es bisher noch nie.

Der im Februar und März vor einem Jahr gedrehte "Tatort" erweist sich zumindest klimatisch als hoch aktuell: In der grauen, frostigen Bundeshauptstadt tobt die Grippewelle und setzt auch in den Reihen der Polizei reihenweise Beamte außer Gefecht. Auch Chefinspektor Eisner ist schwer bedient, stellt sich jedoch direkt vom Krankenbett aus in den Dienst, als es zu einem offenkundigen Auftragsmord an einem kurzfristig als Fahrer einer Reinigungsfirma eingesprungenen Studenten kommt.

"Die heiligen Tiger"
Der junge Mann wurde von zwei Killern kaltblütig erschossen. Schon bald wird aber klar, dass der Anschlag eigentlich jenem Angestellten gegolten hatte, der eigentlich auf dem Dienstplan gestanden war. Josef Müller stellt sich kurz darauf der Polizei und bittet um Schutz: Als Mirco Gradic war er vor seiner Flucht nach Wien Mitglied der serbischen Kriegsverbrechergruppe "Die heiligen Tiger". Nun will er ihre Gräueltatetn ans Licht bringen, was wohl der Grund ist, warum ihm seine Ex-Kollegen nach dem Leben trachten.

Innerhalb kürzester Zeit sehen sich Eisner und Fellner nicht nur mit Kriminellen konfrontiert, die ihr blutiges Handwerk im Balkankrieg der 1990er Jahre gelernt haben, sondern auch mit zwei Interpol-Beamten, die im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshof für Kriegsverbrechen auf einen großen Fang hoffen.

Offenes Ende
Einmal mehr erweisen sich Moritz Eisner und Bibi Fellner als Dreamteam. Mehr als die 15 Leichen, die einen "Tatort"-Rekord darstellen, lässt den Zuschauer jedoch das offene Ende kalte Schauer über den Rücken laufen. Nachdem Eisner und Fellner den Kinderarzt Ivesevic, der sich letztlich als Bösewicht entpuppt hat, festgenommen haben, scheint der Fall gelöst. Doch ist er das wirklich? Am Ende sitzt Josef Müller alias Mirco Gradic am Bett seines Sohnes und lächelt. Plötzlich erscheinen jedoch zwei schwarz gekleidete Männer im Krankenhaus und blicken Gradic, der sich gerade einen Kaffee holt und an ihnen vorbeigeht, tief in die Augen. Am Ende drehen sich die Vermummten um und kommen zurück. Dann ist der "Tatort" zu Ende...

Kommentare

Wo bleibt der Aufschrei der \"Gutmenschen\"? Dieser Krimi zieht wohl die serbischen Landsmänner ganz schön in den Schmutz.
Viele Serben werden dadurch in ein ziemlich brutales Eck gestellt. Kriminelles Handeln wird ihnen in die Schuhe geschoben, dabei gibt es doch kaum eine ausländische Kriminalität in unserem Heimatland. Warum belasst man es nicht so wie es ist - als Täter für österreichische Tatort Folgen sollen in Zukunft wieder Inländer herhalten. Ansonst schürt man glatt noch den Verdacht es gäbe doch auch ziemlich hohe Gewaltbereitschaft diverser zugereister Landsleute. Dem gehört doch entschieden entgegengewirkt - oder etwa nicht? ... War es nur Film?

Wieder ein hervorragender Tatort, der auch beim deutschen Nachbarn höchste Lobeshymnen entlockte.

Wer ein bißchen Ahnung von der serbischen Szene hat, kann sich diesen Tatort als durchaus real vorstellen! Handlung, Spiel und Regie verdiensen höchstes Lob! Wieder ein hervorragender Major Elsner und eine glänzede Bibi - genau SO macht man Krimi!

Das offene Ende läßt auf eine Fortsetzung hoffen, oder auch fürchten!

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