WU-Professor suspendiert

Uni wirft Franz Hörmann wegen angeblicher Holocaust-Leugnung raus

von Nazi-Vorwürfe - WU-Professor suspendiert © Bild:

Die WU unterstrich, "dass es MitarbeiterInnen von Universitäten zusteht, in ihren wissenschaftliche Arbeiten ebenso wie in ihren Wortmeldungen kontroversielle Standpunkte zu vertreten". Hörmann, der außerordentlicher Professor am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen ist, sei zuvor öfters "mit kontroverser Meinung und umstrittenen Thesen zum Geld- und Finanzwesen" aufgefallen.

Doch seine jüngsten Äußerungen zum Nationalsozialismus seien für die Universität "untragbar", würden den ordnungsgemäßen Lehrbetrieb gefährden und das Ansehen der WU schädigen. Als nächsten Schritt entscheidet eine Disziplinarkommission im Wissenschaftsministerium über die endgültige Suspendierung. Die Strafanzeige ist naturgemäß Sache der Ermittlungsbehörden.

Dozent spricht von Missverständnis
Hörmann selbst hielt in einer ersten Reaktion fest, dass er sich von der WU "in keiner Weise" wissenschaftlich oder inhaltlich beschränkt fühle. Er spricht in Zusammenhang mit seinen inkriminierten Aussagen von einem "Missverständnis sprachlicher Art", und "es ist wichtig, dass dem nachgegangen wird". Der Verbotsgesetz in seiner derzeitigen Form fördere solche "Missverständnisse", meint er: Es "können wirklich sehr leicht bestimmte sprachliche Formulierungen, die in einer anderen Erwartungshaltung gehört werden" zum Nachteil des Sprechers umgedeutet werden. Hier sei eine Überarbeitung des Gesetzes "eigentlich überfällig", meint Hörmann und will dafür gerne "als Paradefall" dienen. Ins rechte Eck will er sich keinesfalls stellen lassen: "Eigentlich bin ich einer, der Lenins Idee umsetzen will."

Äußerungen in Interview mit Studenten getätigt
Auslöser der Vorgänge war ein - unveröffentlichtes - Interview, das drei WU-Studenten für die Uni-Zeitung "Standpunkte" mit Hörmann geführt hatten. Darin soll sich Hörmann, der Mitte Jänner beim "Occupy"-Aktionstag am Wiener Stephansplatz als Gastredner getreten war, relativierend zum Holocaust und zur Existenz von Gaskammern geäußert haben.

Der Wissenschafter kontert diesen Vorwürfen, in dem er sich auf seinen originären "Wissensbegriff" beruft. Da er weder Historiker noch Zeitzeuge sei, könne er aus rein logischen Gründen nicht behaupten, selbst von der Existenz der NS-Massenvernichtungslager zu wissen. Dem Wissen anderer zuzustimmen sei dagegen ebenso möglich, wie daran zu "glauben", so Hörmanns Argumentation.

Kommentare

zuzanka

wieso werden Meinungsdelikte bestraft? Das ist wie in China. wo ist Meinungsfreiheit???

freud0815 melden

erst rumgoschen und dann jammern es wird echt zeit, dass diese leute rausfliegen und deren rente usw gestrichen wird-den holocaust zu leugnen ist kein *missverständnis* sowas gehört extremst bestraft

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Re: erst rumgoschen und dann jammern Man möchte es kaum glauben aber es sollen sich sogar an der WU partielle Analphapeten herumtreiben; sie sind der klaren Sprache nicht mächtig, reißen aber das Maul auf ohne sich vorher den Sinn ihrer Worte zu überlegen. Armes Österreich!

zuzanka
zuzanka melden

Re: erst rumgoschen und dann jammern Unsinn. Bestraft gehört , wenn jemand so dumm ist und alles frisst, was ihm serviert wird.

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