Die Beichte der Eislady

In NEWS spricht die Mordverdächtige erstmals über ihre Motive und die Zukunft

von
Estibaliz C. - Die Beichte der Eislady

Es ist der Kriminalfall des Jahres: Am 6. Juni 2011 wurden in dem Keller eines Eissalons in Wien-Meidling zufällig, bei Bauarbeiten die Leichen zweier Männer gefunden; Estibaliz C, die Inhaberin des Lokals, galt von Beginn der Erhebungen an als dringend tatverdächtig.

Das Geständnis.
Längst sitzt die Frau in der Justizanstalt Josefstadt ein; längst hat sie zugegeben, im Frühjahr 2008 ihren Ex-Gatten Holger H. und im November 2010 ihren Lebensgefährten Manfred H. umgebracht, zerstückelt, und die sterblichen Überreste der beiden Opfer in Kübeln, in einer Tiefkühltruhe und in einem Reisetrolley einbetoniert und unterhalb ihres Geschäfts versteckt zu haben.

Zwei „Affekt-Taten“?
Die Motive für „Estis“ mutmaßliche Delikte: ungeklärt. „Immer wieder habe ich meine Klientin nach dem ,Warum‘ gefragt“, so Rudolf Mayer, der Anwalt der Frau, „Monate hindurch wollte sie keine Antworten geben. Aber nun öffnete sie sich und schilderte den Hergang der Verbrechen.“ Über die Hintergründe der Tat an Holger H., den sie 2002 während eines Deutschland- Aufenthalts kennen gelernt, kurz darauf geheiratet hatte und mit ihm nach Wien gezogen war, spricht Estibaliz C.: „Viele Jahre habe ich Holger geliebt; alles getan, was er wollte. Aber als ich erwachsener, reifer wurde, begriff ich, dass ich wegen ihm immer meine eigenen Bedürfnisse zurückgesteckt hatte. Auch schon bei unserer Hochzeit.“

„Meine Mandantin, eine tief gläubige Katholikin“, erläutert Mayer, „verzichtete schweren Herzens auf den kirchlichen Segen, weil Holger H. ein Hare-Krishna-Anhänger war.“ „Ständig“, beteuert die „Eiswitwe“, „zwang mich mein Mann dazu, mit ihm zu Veranstaltungen der Sekte zu gehen.“ Ein Zustand, der für sie „sehr belastend“ gewesen sei, „schließlich weigerte sich Holger sogar, mir meinen Babywunsch zu erfüllen.“ Also hätte es in der Ehe zu kriseln begonnen: „Laufend weniger ertrug ich Holgers Eigenheiten; und schaffte es trotzdem nicht, mich gegen ihn aufzulehnen. Befolgte weiter seine Anweisungen, etwa mit ihm Schießkurse zu besuchen. Obwohl ich Pistolen hasste. Seit meiner Kindheit.“ Seit ihre Eltern mit ihr, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, aus Mexiko hatten flüchten müssen. „Mein Mann arbeitete als Journalist“, bestätigt Angela C., „Estis“ Mutter, „er berichtete über die schlechte politische Situation in unserer Heimat. Was den Machthabern nicht gefiel; und sie uns so lange bewaffnete Schergen nachhause schickten, bis wir keine andere Möglichkeit mehr sahen als nach Spanien auszuwandern.“

„Und da drückte ich ab.“
„Die Knallgeräusche bei den Schießübungen riefen schlimme Erinnerungen in mir wach. Sie verängstigten mich“, behauptet Estibaliz C. , „genauso wie Holgers ständige Sticheleien und seine Vorwürfe, wenn er mich bei Kirchenbesuchen ertappte. Irgendwann fand ich endlich die Kraft, mich von ihm zu trennen.“ Eine Kraft, die sie (auch) durch einen neuen Mann an ihrer Seite bekommen hätte. Durch Manfred H., mit dem sich langsam eine Beziehung zu entwickeln begann: „Weil er so lieb zu mir gewesen ist. Weil er mir so viele Versprechen gab.“ Mit ihr ein Kind zu kriegen; ihren Glauben zu akzeptieren, „und er schimpfte so viel über Holger, bezeichnete ihn als Waffennarren, dem es fast gebühre, selbst ein einmal ein Opfer Schießwütiger zu werden.“ Nein, Manfred H., erklärt die „Eiswitwe“, habe sie niemals dazu aufgefordert, Holger H. (mit dem sie auch nach der Scheidung Ende 2007 noch zusammen wohnen blieb, „weil er ohnehin vorhatte, demnächst nach Indien, zu seiner Sekte, auszuwandern“) zu töten.

„Doch dann kam dieser fürchterliche Abend im Frühjahr 2008. Wir waren beide zuhause – und Holger quälte mich. Stundenlang. Er saß am Computer, brüllte mich an, bezeichnete mich als Versagerin. Ich ließ das alles über mich ergehen – bis plötzlich etwas in mir explodierte. Ich griff nach einer seiner Waffen. Und drückte ab.“ Später beschaffte sich die Frau eine Motorsäge, zerstückelte den Mann, brachte seine sterblichen Überreste in ihren Keller. Estibaliz C.: „Ja, es stimmt: Ich wollte meine Tat verschleiern. Weil ich auf eine zweite Chance hoffte. Mit Manfred.“

„Ich hielt die Bilder nicht aus.“
Manfred H.: auch ihn habe sie (anfangs) „abgöttisch geliebt“: „Doch bald begann auch er, mich zu demütigen. Außerdem erfuhr ich, dass er mich mit anderen Frauen betrog. Ich wurde in der Folge depressiv, dachte an Selbstmord, machte innerlich Manfred verantwortlich für das, was ich Holger angetan hatte.“ Es folgten Besuche bei Psychiatern, die der „Eiswitwe“ Schlafmittel und Tabletten gegen Angststörungen verschrieben; „Pillen, die mich stärker machten, mich glauben ließen, dass ich es doch noch zuwege bringen würde, Manfred an mich zu binden.“

In der Nacht vom 21. auf den 22. November 2010 kam es zu einer Aussprache in einem Lokal. „Zuhause diskutierten wir dann weiter; immer wieder fragte ich Manfred, warum er mir nicht treu sein konnte. Seine Antwort: ,Ich brauche einfach Abwechslung.‘ Dann legte er sich seelenruhig nieder und schlief ein. Ich, daneben. Wach. Ich stellte mir vor, wie er andere Frauen im Arm hält. Bilder, die ich nicht ertragen konnte, die nicht verschwanden. Ich holte eine von Holgers Waffen. Und zielte auf Manfreds Schädel.“

Nochmals eine Zerstückelung; wieder die Einbetonierung der Leichenteile im Keller. Und danach? „Ich dachte zunächst, dass es kein Danach gäbe“, so die Mordverdächtige. Als die Kripo, die Familie und Freunde des Opfers bezüglich des Verschwindens von Manfred H. zu recherchieren begannen, verwies die „Eiswitwe“ auf eine Nachschau in ihrem „Horror-Verlies“, „weil mir sowieso schon alles egal war“ Aber niemand verdächtigte Estibaliz C.; niemand suchte in ihrem Keller nach dem „Vermissten“. Weil die Frau so harmlos, so schwach, so zerbrechlich schien.

Bekommt sie ein Mädchen?
Schnell trat ein neuer Mann in ihr Leben, Roland R. Ein „Kollege aus der Branche“, den sie schon seit Jahren kannte; „den ich bis dahin nur als guten Freund geachtet hatte, der ganz anders war als Holger und Manfred. Kein Macho, kein Unterdrücker.“ Erste „Dates“, Ausflüge;, Spaziergänge. Die Silvesternacht 2010/2011, „in der wir zusammen kamen.“ Die Gründung eines gemeinsamen Hausstands, ein Heiratsversprechen. „Alle meine Träume schienen mit einem Mal erfüllt. Noch mehr, als ich im April erfuhr, dass ich schwanger bin.“ Ultraschallanalysen hatten zunächst ergeben, dass es ein Bub sei; neue Untersuchungen sprechen nun dafür, dass die Frau vielleicht ein Mädchen in sich trägt. „Mir ist egal, welches Geschlecht mein Kind hat, ich will nur, dass es gesund zur Welt kommt“, so die „Eiswitwe“. Namen wären längst beschlossen: Victoria – oder Roland. Das Schicksal des Säuglings: ungewiss. Vertreter der Pflegschaftsbehörden drohten der 33-Jährigen bereits an, ihr das Baby zu entziehen. Der Geburtstermin ist für den 25. Jänner 2012 errechnet. Davor will sie den Kindesvater heiraten. In der Gefängniskapelle der Justizanstalt Josefstadt.

Die ganze Beichte von Estibaliz C. lesen Sie im NEWS 51/11!

Kommentare

UNGLAUBLICH ...was wollen Sie mit diesem Artikel und der Darstellung ihrer angeblichen Motive eigentlich sagen. Mitleid, Verständnis für das arme, zarte Frauerl haschen, die nach einer traumatisierenden Kindheit immer an die falschen, bösen Männer geraten ist ?
Ist doch völlig wurscht, ob die ihre Kindheit in Mexiko, Afrika oder im Weinviertel verbracht hat, ist auch völlig wurscht , ob der Ex ein Hare Krishna, Muslime oder Fundamentalkatholik war.
Machen Sie bitte keine Täter Opfer Umkehr ?
Geht´s noch ? Hallo, aufwachen !!! Die Frau hat 2 Menschen eiskalt und vorsätzlich abgeschlachtet, danach die Leichen zerstückelt und einbetoniert.
Sie ist des vorsätzlichen Mordes anzuklagen, zu verurteilen und zu bestrafen ! That´s it !
20 Jahre und danach Sicherheitsverwahrung wäre meine Empfehlung.

das hört sich nicht sehr glaubhaft an meines wissens wird man einen menschen der sich zu krishna bekennt mit waffen nicht sehen-auch dass sie sagt er hat sie als versagerin hingestellt, erscheint mir seltsam. die ablehnung des kinderwunsches ebenfalls, da sich krshna anhänger nur sexuell betätigen mit dem zweck kinder zu zeugen-naja ganz dicht kann man net sein, wenn man 2 menschen tötet und einbetoniert....
irgendwas muss sie ja sagen um-so schlimm es sich anhört, aber spanische ladies haben meist eine +eigene wahrheit+ die mit der realität wenig zu tun hat-gott sei ihrer seele gnädig

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