Ein Heuriger in New York

FIRST: Zwei Austro-Gastronome erobern den Big Apple & seine Stars mit Top-Idee

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    Der Burgenländer Wolfgang Ban (l.) und der Wiener Eduard Frauneder zählen zu New Yorks Top-Gastronomen.

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    Uriges Inventar: Holzstühle und schwere Holztische im ersten und einzigen Heurigen von New York.

Ein Spaziergang durch die Straßen von New York macht klar, warum sich die Kochelite im Big Apple stets Neues einfallen lassen muss. Denn hier liegen die Restaurants dicht an dicht, oft nur zehn Meter voneinander entfernt. Wer Gäste anlocken will, muss zu immer ausgefalleneren Gourmethighlights greifen, um sich von der Masse abzuheben. Der letzte Schrei: Käsekrainer, Schlutzkrapfen, Schoko-Nuss-Palatschinken und Gemischter Satz! – Das alles gibt’s beim Heurigen "Edi and the Wolf", mitten in New York, der von zwei Österreichern betrieben wird.

Als Eduard Frauneder die Idee, einen Heurigen im East Village zu eröffnen, gegenüber Freunden und Bekannten vorbrachte, schlug ihm allerdings große Skepsis entgegen. „Ein rustikaler Heuriger auf der Avenue C? Du spinnst!“, erinnert sich der 34-Jährige an das Feedback und schenkt zur Feier des Tages ein Glaserl Wein ein. Doch zum ersten Geburtstag von "Edi and the Wolf" ist nun allen klar, dass er und sein Business-Partner Wolfgang Ban, 35, wieder einmal den richtigen Riecher hatten. Die Wiener Gemütlichkeit hat in New York voll eingeschlagen. Michael J. Fox sitzt gerne beim Heurigen, Ralph Lauren und Family feiern hier die österreichischen Wurzeln seiner Frau, und Hollywoodstar Diane Kruger kann wieder mal ein authentisches Wiener Schnitzel bestellen.

Die Freundschaft der beiden Chefköche und Geschäftspartner begann 1995, als sich der Burgenländer Ban und der Wiener Frauneder in der Gastgewerbefachschule am Wiener Judenplatz trafen. Nach dem Abschluss ging Frauneder nach London, um dort für den österreichischen Botschafter zu kochen, Ban wurde Executive Chef für Österreichs UNO-Botschafter in New York. Als Ban die Chance bekam, das Restaurant im Deutschen Haus zu übernehmen, brauchte er Unterstützung. Frauneder kam gerne. Doch nur vier Wochen nach Edis Ankunft 2001 ereignete sich die Katastrophe des 11. September. New York stand unter Schock, das Gastro-Gewerbe brach ein. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz arbeitete sich das Duo Ban-Frauneder innerhalb von zehn Jahren zu einem Fixstern in der New Yorker Gourmetszene hoch: Das gepachtete Restaurant in der Deutschen Mission zur UNO floriert. Das von den beiden gegründete Elderberry Catering boomt, und vor kurzem wurde ihrem Top-Restaurant Seäsonal in Midtown erneut ein Michelin-Stern verliehen – zum dritten Mal in Folge. Und auch das jüngste Projekt, New Yorks erster und einziger Heuriger, gedeiht prächtig.

Lesen Sie ein Interview mit den Chefköchen über Gastfreundschaft, harte Zeiten und darüber, wie man fern der Heimat den beruflichen Aufstieg schafft, in FIRST 11/2011.

Kommentare

... \"Edi & the Thief \" Wo ist da bitte die Innovation? Ist doch nur "gefladert",....!

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