40-jähriges Jubiläum

"Wolferl" feierte in der ausverkauften Arena einen umjubelten Tourauftakt

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    Anlässlich seinen Bühnenjubiläums gab der Austropop-Sänger seine bekanntesten Lieder zum Besten

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    Wolfgang Ambros sang aber auch weniger bekannte Lieder

Als "eines der meist gewünschten Lieder, wobei ich nicht versteh warum" kündigte Ambros den Song "Schaffnerlos" an, der der erste Höhepunkt des Auftritts sein sollte. Auf die "Wolferl"-Rufe danach reagierte der Sänger selbstironisch. "Meinen Namen merke ich mir noch", meinte er in Anspielung darauf, dass er bei zwei Songs zuvor leichte Textunsicherheiten zeigte. Kein Wunder, denn er spielte "auf eigenen Wunsch" zum Beispiel die B-Seite seiner zweiten, gefloppten Single "Wo is da Peppi?" aus dem Jahr 1972. Vielleicht war Ambros aber trotz seiner laut eigenen Angaben mehr als 3.000 Auftritte innerhalb von vier Dekaden am Anfang fast ein wenig nervös.

Grund zur Nervosität gab es aber keinen, denn die Rückkehr in die Arena - Ambros spielte dort zuletzt 1981 das damals erste Open Air - wurde trotz einiger unbekannterer Songs zu einem Erfolg. Vor dem Zugaben-Teil steigerte sich Ambros in einen depressiven Höhepunkt, indem er nacheinander "Wie soll des weitergehen" und "Heite drah i mi ham" spielte. Bei letzterem Song machten sich seine Background-Sängerinnen erstmals stark bemerkbar, um gemeinsam mit den über 4.000 Anwesenden - durchaus subversiv - von aufgeschnittenen Pulsadern zu singen. Die Gäste waren übrigens durchaus nicht jenseits der "Midlife Crisis" angesiedelt und im Durchschnitt sicher jünger als bei einem Bob-Dylan-Konzert.

Neun Zugaben
"Du Schwoaza Afghane" war dann die erste von insgesamt neun Zugaben und immerhin hatte sich Ambros da bereits zum zweiten Mal umgezogen, nachdem er die letzten Songs vor der kurzen Pause ganz in Weiß absolvierte. Wohl das einzige Zugeständnis des "Wolferl" an das moderne musikalische Entertainment, denn der Geist der 70er schien an diesem Abend in die Arena zurückgekehrt zu sein.

Und der "Hofa" kam dann doch noch, denn dieser erste Hit blieb gestern dann nicht wie geplant aus und Ambros korrigierte seine eigene Setlist dahingehend, dass es auch noch "Schifoan" und "A Mensch mecht i bleib'n" gab. Das muss wohl so sein, wenn der "Godfather of Austropop" ein Konzert gibt. Die eigentlichen Stärken des Auftritts waren aber die nicht so oft gespielten Songs. "Es wird nicht fad, auch wenn man ein Lied jetzt mal nicht kennt", versprach Ambros vor dem Auftritt und er konnte dieses Versprechen problemlos einlösen.

Weiterführender Link:
www.wolfgangambros.at