Schrill-buntes Treiben

Mit viel nackter Haut zogen die Teilnehmer unter dem Motto "Show your face" durch Wien

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    Manche warfen sich auch heuer wieder besonders in Schale und begeistertet durch ihre Kostüme

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    Im Eva-Kostüm

Einige Teilnehmerinnen bedeckten ihre Brüste mit BHs, andere gar nur mit bunter Bemalung. "Nackt fühle ich mich nicht. Aber so herzukommen hat schon viel Überwindung gekostet", erklärte ein barbusige Dame. Besonders hoch im Kurs standen in Sachen Styling die Regenbogenfarben. So gab es Engels- und Schmetterlingsflügel oder eben auch Körperbemalung in dieser Farbkombination.

Promi-Jury bewertet Trucks & Kostüme
Heuer prämierte erstmals eine Promi-Jury die originellsten Trucks und Kostüme. In der Jury saßen unter anderem Moderator Alfons Haider, Musicalsänger Uwe Kröger und Modedesigner La Hong. Kröger zeigte sich ganz begeistert über das Styling der Paradenteilnehmer: "Es ist toll zu sehen, was sich die Leute so überlegt haben." Alfons Haider machte sogar schon einmal verkleidet bei der Parade mit: "Als König von Siam", erinnerte er sich.

Motto: "Show your face"
Das Motto der Veranstaltung lautet "Show your face". Dabei handle es sich um die Aufforderung an Homosexuelle, Transgender-Personen und Unterstützer, ihr Gesicht zu zeigen, erklärte Högl. Die Regenbogenparade dient nämlich nicht nur zum Feiern, sie hat auch politischen Charakter. Es wird gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Transgender-Personen demonstriert.

Zudem sei die Parade auch eine Art Solidaritätsbekundung, erklärte er und verwies auf die Ausschreitungen bei der Homosexuellen-Parade in der kroatischen Stadt Split. Dort wurden die Teilnehmer von Gegendemonstranten angegriffen.

Die Route verläuft heuer anders
Die Route der Parade führt heuer - anders als in den vergangenen Jahren - in Fahrtrichtung des Rings. Diese Änderung hatte laut Högl vor allem administrative Gründe. Außerdem wollte man "als politisches Zeichen" am Parlament vorbeimarschieren.

Insgesamt zogen laut Organisator rund 40 Gruppen, darunter viele mit Lkw und anderen bunt geschmückte Gefährten, über den Ring - 110.000 Menschen kamen, um das zu sehen. Mit von der Partie war auch Hermes Phettberg, der in einem Fahrradtaxi kutschiert wurde. Das Spektrum der mitwirkenden Akteure reichte von fast unbekleideten Männern und Frauen über weiß und rosa geflügelte Engel bis in zu fantasievoll gestylten Dragqueens.

"Pride Show" als Abschluss und weitere Partys
Der lautstarke Tross, der unter anderem den Stadtpark, die Oper und das Parlament passierte, kam schlussendlich beim Rathausplatz an. Dort fand im Anschluss die "Pride Show" statt - durch den regan war es ein feucht-fröhliches Spektakel. Neben politischen Statements gab es Live-Musik, unter anderem von POP:SCH, The Bad Powells oder Mave O'Rick. Nach 23.00 Uhr standen noch die Abschlusspartys "Pride Night" in drei Locations auf dem Programm: Am Badeschiff, im "brut" am Karlsplatz sowie im "lutz - der club" in der Mariahilfer Straße.