"Ich stehe zwischen Hetze und Träumerei":
ÖVP-Staatssekretär Kurz im NEWS-Interview

Der 24-Jährige über Visionen im Bereich Integration Problem: "Das Abdriften in Parallelgesellschaften"

"Ich stehe zwischen Hetze und Träumerei":
ÖVP-Staatssekretär Kurz im NEWS-Interview © Bild: NEWS/Herrgott

NEWS: Warum schlägt Ihnen so heftige Ablehnung entgegen?
SEBASTIAN KURZ: Das Ressort ist neu und mutig. Es ist neu, dass ein Junger nicht nur Ideen einwerfen darf, sondern aktiv mitarbeitet. Etwas Neues polarisiert immer.

NEWS: Was sind Ihre größten Bedenken?
KURZ: Ob sachliche Diskussion zugelassen wird.

NEWS: Um Integration bemüht man sich seit Jahrzehnten. Was wird nun besser?
KURZ: Ich bin hier in Meidling aufgewachsen. Ich habe junge Menschen gesehen, die in Parallelgesellschaften abgedriftet sind und verloren gingen. Aber ich habe auch Junge mit Migrationshintergrund erlebt, die ihren Weg gemacht haben. Ich will einen positiven Zugang wählen, Erfolgsbeispiele zeigen.

NEWS: Aber das macht man schon die längste Zeit.
KURZ: Jetzt werden Asyl, Kriminalität und Zuwanderung nicht mehr vermischt. Symbole für diese Trennung sind das Staatssekretariat und ich als Person. Ich positioniere mich zwischen den Polen Hetze und Träumerei. Strache sag ich: Wer Österreich liebt, der spaltet es nicht.

NEWS: Die Geburtenbilanz der hier geborenen Österreicher ist negativ, die der Zuwanderer positiv. Wie verändert diese demografische Entwicklung unser Leben?
KURZ: Es wird extrem schwierig, sozialen Frieden zu bewahren, wenn wir jetzt dieses Thema nicht angehen. Die Politikergenerationen vor mir haben sich nicht darum gekümmert. Wenn wir diese demografische Frage nicht angehen, hat meine Generation ein Riesenproblem.

NEWS: Was ist das Problem?
KURZ: Dass es jetzt schon Abdriften in Parallelgesellschaften gibt.

NEWS: Wie wird es besser?
KURZ: Meine Vision: Menschen mit Migrationshintergrund sollen nicht ihre Wurzeln verleugnen, sich aber als Österreicher fühlen. In 30 Jahren wird unsere Gesellschaft bunt durchmischt sein, aber alle sprechen deutsch und respektieren unser Werte- und Rechtssystem.

NEWS: Welche Werte?
KURZ: Für mich zählen Leistung, Zusammenhalt, Eigenverantwortung, Freiheit …

NEWS: … keine speziell österreichischen Werte.
KURZ: Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern ist ein Wert, der bei uns gilt und der respektiert werden muss. Ich will, dass mehr Migranten stolz sind auf Österreich. Den großen Wurf will ich nicht versprechen. Wir müssen gemeinsam viele kleine Schritte setzen.

NEWS: Eine Studie zeigt, dass Migranten schlechter abschneiden bei Bildung, Arbeitslosigkeit, Beschäftigung, Frauenerwerbsquote. Wie muss man darauf reagieren?
KURZ: Ich kenne die Studie gut. Der Schlüssel ist Deutsch. In Sonderschulen sitzen überdurchschnittlich viele mit schlechten Deutschkenntnissen.

NEWS: Kann die Politik helfen, die Geburtenrate zu erhöhen?
KURZ: Kinder sind eine persönliche Entscheidung. Aufgabe vom Staat ist nur, die besten Rahmenbedingungen zu schaffen. Ins Privatleben soll und kann er nicht eingreifen.

Interview: Tatjana Duffek

Mehr über den neuen ÖVP-Staatssekretär lesen Sie im NEWS 17/11

Kommentare

RobOtter

D Politischen Engagement ist ja nichts verwerfliches. Auch nicht innerhalb einer Partei. Eigenartig wird es aber dann wenn hier Personen Beiträge posten, die zum Einen nichts mit dem Leitartikel zu tun haben und zum Anderen falsches Zahlenmaterial aufweisen. Hier wird in plumper populistischer Art einfach Parteienarbeit wahrgenommen ohne sich mit den anderen beteiligten Personen in einen Diskurs einzulassen. Warum macht man das? Na wahrscheinlich möchte diese Person auch einen gut bezahlen Posten in einer Partei. ICH möchte von so einer Person nicht vertreten werden. Einer Person die genau so handelt und agiert wie die Politiker die von dieser Person angegriffen werden.

Die ÖVP hat es auch schon geschnallt! Mit "christlich" sind keine Wahlen mehr zu gewinnen.

Häupl der alte Fuchs hat in Wien ranghohe Moslemvertreter zu SPÖ Abgeodrneten gemacht und die Wahlen gewonnen. Die ÖVP mit Marek und Kurz bekam lediglich 13%.

günza melden

Migranten wie schön ich hab nichts gegen Zuwanderung vorweg gesagt. ich such für meinen Sohn (der leider bei der Geburt vom Arzt versaut wurde) eine geeignete Lehrstelle. Ist aber leider auch bei den Förderstellen für solche benachteiligten Kinder nur schwer möglich. Ja warum den wohl. Leider sind dort die Migrantenkinder die wegen der Deutschkenntnise nichts können dort groß angeschrieben und der kleine versaute Österreicher bleibt auf der strecke. Ja so ist das eben und der Herr Kurz wird sich da in´s Zeug legen das das für die Migranten besser wird. Vielen Dank.

Wien_1190 melden

Re: Migranten wie schön Wie wir ein Kind bei der Geburt vom Arzt versaut?! - bitte um Aufklärung.

Könnte es evtl eher sein das Sie sich während der Schwangerschaft Alkohol bzw Suchtmitteln hingegeben haben!?

Dieser Satz stößt bei mir auf tiefste Abneigung... "(der leider bei der Geburt vom Arzt versaut wurde) ...

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Re: Migranten wie schön Na Dr. Döbling? Ein Flirtversuch?

stabilis melden

Böse böse.... Achtung: so wie der sich äußert glaubt er noch an den Weihnachtsmann - zwischen Hetze und Träumerei? Sorry, dafür ist mir der Spass zu teuer!

Dies ist die erste echte Disqualifikation die er sich geleistet hat - aber er hat noch ca. 90 Tage Zeit zu beweisen das er was weiter bringt. Die 100 Tage Schonfrist gilt auch für ihn - nur sollte er das eigentlich unbezahlt machen!

Ich sehe das Büberl in irgendeiner Wiener Schick Micki Bar wie er sich von den gackernden Hühnern umgarnen laßt - aber sich von denen mit Minirock und ohne Kopftuch. Vielleicht zeigt er sich bald oft mit einer Migrantin am Arm, da geehts aber nur um die quoten!

Strache, Du hast ein leichtes Spiel - wennst nich so deppert polemisch wärst sondern endlich mal KONKRET was sagen würdest!

Rasso melden

Re: Böse böse.... Lasst endlich den jungen Politiker in Ruhe - mehr Blödsinn als die anderen kann er auch nicht machen.

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Mein Gott, wie gut dass wir sie haben Herr Kurz!!! (Zitat Anfang)"Die Politikergenerationen vor mir haben sich nicht darum gekümmert." (Zitat Ende): Gemeint ist, dass sich die Poltikergenerationen nicht um die Immigration gekümmert haben. GOTT SEI DANK kommt jetzt der Herr Kurz und rettet uns für sage und schreibe monatlich 14.866.-Euro. Danke Herr Kurz! Mich wundert überhaupt, dass Österreich vor Ihnen existieren konnte!!!

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Re: Mein Gott, wie gut dass wir sie haben Herr Kurz!!! Jetzt wird es in Österreich wieder Bergauf gehen. Auf Sie Herr Parlamentspraktikant haben alle schon mit Sehnsucht gewartet. die Indegration der Zugereisten wird jetzt erleichtert, die Deutschkenntnisse werden auf "Danke" reduziert, die Einheimischen haben nun ,je nach dem sie wohnen, türkisch oder tschechisch , ungarisch zu lernen , damit wir ein solides Zusammenleben gewährleisten könne.

Ivoir

Ich stehe zwischen Hetze und Träumerei Mit dieser Aussage zeigt er an, daß er >
>noch nicht Reif ist für diese Aufgabe,
>große Probleme hat sein eigenes Leben zu koordinieren,
>vielleicht anstatt in die Politik zu gehen, mit einer Modellagentur einen Vertrag abgeschlossen hätte.
In die Politik gehen verlangt eine gewisse innere Reife, wenngleich das auch bei manchen seiner älteren Kollegen vermisslich ist.

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