Skandal um HNO-Ärzte in Österreich: Mediziner kassieren illegale Provisionen ab

NEWS exklusiv: Hörgeräte-Händler kaufen Patienten Erster Fall vor Gericht endet mit brisantem Vergleich

Skandal um HNO-Ärzte in Österreich: Mediziner kassieren illegale Provisionen ab

Hofbauer klagte zwei oberösterreichische Ärzte - und schloss in diesem Präzedenzfall einen brisanten Vergleich, der NEWS exklusiv vorliegt. Die beiden Ärzte verpflichteten sich darin, keine Vergütungen mehr anzunehmen und keine Patienten mehr zu vermitteln.

Hofbauer wirft im NEWS-Interview vor allem den Marktführern Neuroth, Hansaton und Hartlauer diese Praxis vor und will in den nächsten Wochen Beweise vorlegen. Robert Hartlauer gibt in NEWS zwar Zahlungen an HNO-Ärzte zu, betont aber, dass diese bereits vor zwei Jahren eingestellt wurden.

Noch mehr Infos zum Thema finden Sie im NEWS 04/2011!

Kommentare

melden

Das ist Gang und Gebe Niemanden, der auch nur ansatzweise in der Hörgerätebranche tätig ist, wird dieser Beitrag schockieren.
So ist es doch die Regel, dass HNO-Ärzte von den Hörgerätevertreibern "eingekauft" werden. Zusätzlich werden zu Weihnachten massenweise teure Geschenke verschickt, Urlaube, Spielkonsolen für die Kinder, teure Weingläser,.. da gibt es keine Grenzen. Natürlich haben die Ärztekinder bei Bedarf auch einen gesicherten Ferienjob. Im Gegenzug dazu gehen die Angestellten der Unternehmen leer aus, und bekommen einen "Maulkorb" wenn Bericht wie dieser veröffentlicht werden.

melden

Re: Das ist Gang und Gebe da wird der Staatsanwalt einiges zu tun bekommen.

melden

Re: Das ist Gang und Gebe Nicht nur in der Hörgerätebranche......es ist ja mittlerweile keine Geheimnis mehr, dass nicht nur medizintechnische Hersteller, sondern auch ( oder besser gesagt vor allem) Pharmafirmen mehr Geld für Werbung und Marketing ausgeben als für die Neuerforschung von Medikamenten. So lag zum Bespiel der Umsatz des Pharmariesen Pfizer im Jahr 2007 bei 32,9 Milliarden Euro. Von diesem Umsatz wurden 17% für Forschungsausgaben verwendet und 55% für Verkauf und Marketing ( unter anderem auch Werbegeschenke und satte Rabatte für Ärzte ). Das sagt wohl ziemlich viel aus, wie ich meine.

melden

Re: Das ist Gang und Gebe @ brabus
leider ist der politische und juristische Wille, den Pharma-und medizintechnischen Firmen auf die Finger zu klopfen vorerst nur in den USA vorhanden. In Europa können sie ( mir einigen Ausnahmen ) im Zuge der Standortsicherung einstweilen noch schalten und walten wie sie wollen. So ist es zum Beispiel auch so, dass sie in Österreich ihre - vollkommen legalen- Bilanztricks anwenden können, um ihre Steuern in Richtung Null zu minimieren. Z.B. Pfizer 0,03% Steuerleistung/Umsatz, Roche 0,005%, Bayer 2,3% usw.usf. Sollte diese Angelegenheit also bis zum Staatsanwalt gelangen, wird man wohl auch diese "Vergütungen" mit vernachläßigbaren Geldstrafen versehen.

Erfahrungen als Hörgeräteakustiker Ich war selber mehrere Jahre Hörgeräteakustiker in Österreich und weiß solche Sachen schon lange.
HNO Ärzte wurden zudem auch mit teuren Geschenken überhäuft.
Was mir die Freude an diesem Beruf nahm, war die Tatsache, dass ich von der Firmenleitung angehalten wurde großteils sündteure Hörgeräte zu verkaufen. Sei es von Kunden, die in einer schlechten finanziellen Situation waren oder auch nicht der dringende Bedarf gegeben war für ein so teures Hörgerät.
Das nahm mir die Freude an diesem sonst schönen Beruf.

melden

Hörgeräte fast ein Drittel teurer als in Deutschland Ich habe ein Angebot eines Österr. Akustikers für ein Gerät
ohne Krankenkassenzuschuss um 3370 Euro.Kürzlich fand ich genau das gleiche Hörgerät bei einem Deutschen Akustiker um 2350 Euro.Jetzt leuchtet mir auch ein warum.

melden

Re: Hörgeräte fast ein Drittel teurer als in Deutschland Die Hörgeräte sind in Deutschland anders kalkuliert, dort kostet ein Gerät weniger, weil es eine garantierte Reparaturpauschale von ca 160 EUR / Jahr pro Ohr gibt ... das deckt sämtliche Kosten, die wir in Österreich durch andere Mischkalkulation versuchen abdecken - man kann diese beiden Märkte nicht einfach so vergleichen.

melden

Ärzte kassieren ab Das grenzt fast an Korruption. Jedem Arzt dem sowas nachgewiesen wird sollte die Berufslizenz entzogen werden.

melden

Re: Ärzte kassieren ab Es gibt bereits die Richtlinie, jedem HNO, dem das nachgewiesen wird, kann die Bewilligung zur Hörgeräte-Verordnung zunächst auf ein Jahr entzogen werden. Bei Wiederholdung auf Lebenszeit.
Nur, da muesste einerseits der Patient auch melden , dass er ausschliesslich zu einem Akustiker geschickt wurde ... andererseits muessten Krankenkassen das auch verfolgen, wenn das gemeldet wird ... es ist auch unter HNO Ärzten sehr schwer durchzusetzen, da die Art der Korruption eher längerfristig gestaltet ist - ein ewiges Thema. Ofmals wollen Patienten eine Empfehlung haben, ohne Schmierage auch erlaubt.
Wohl wird es am besten sein, dass potentielle Kunden selber im Telefonbuch/Herold suchen wo ein Akustiker ist und kostenloses Erstgespräch suchen, danach entscheiden wo Sie betreut werden wollen!

günza melden

Na sowas aber auch die dürfen doch die Zahlungen nicht einstellen an die armen Ärzte. Die nagen doch eh am Hungertuch. Ich finde es sehr schade, das auf den Rücken der Patienten das wieder ausgetragen wird. Die schwarzen Schafe lassen einen gesamten Berufsstand schlecht aussehen. Aber was soll´s ist doch immer das gleiche.

melden

Re: Na sowas aber auch tja, irgendwie müßen die ja Ihre 3-4 Häuser und 3-4 Autos finanzieren, versteht ihr das hier nicht?

Seite 1 von 1