Peinliche Niederlage auf den Färöern: Salzburgs (Neben)-Rolle vorprogrammiert

NEWS.at-KOMMENTAR über Torshavn und die Folgen

Peinliche Niederlage auf den Färöern: Salzburgs (Neben)-Rolle vorprogrammiert © Bild: NEWS.at

In der UEFA-Fünfjahreswertung, dessen Ranking die Anzahl und Vergabe der Europacup-Startplätze bestimmt, braucht Österreich jeden Zähler wie einen Bissen Brot. Speziell die verlorenen Punkte gegen Torshavn könnten am Ende besonders schmerzen. Für Salzburg geht es indes um mehr. Die langfristige sportliche Ausrichtung und somit auch die Zukunft des Vereins stehen auf dem Spiel.

Red Bull setzt im Fußball mit seinen Standorten Salzburg, New York und Leipzig auf eine Art Drei-Säulen-Modell. Für das Projekt New York werden prominente Fußballer wie zuletzt Thierry Henry verpflichtet, um im hart umkämpften Sportmarkt der USA bestehen zu können. Leipzig soll im Profibereich das sportliche Aushängeschild werden. Mit dem stärksten Team, also mit Leipzig, soll laut Dietrich Mateschitz in fünf bis sieben Jahren in der deutschen Bundesliga und in weiterer Folge international gespielt werden. Salzburg soll die (Neben)-Rolle eines quasi U21-Teams zufallen, in dem ein möglichst hoher Anteil an Spielern aus den eigenen Akademien eingesetzt werden soll.

Große Investitionen in Red Bull Salzburg hat Mateschitz in der Vergangenheit bereits ausgeschlossen. Der Dosen-Boss, und mit ihm sein Unternehmen, haben das einstige Vorhaben, in Salzburg internationalen Spitzenfußball etablieren zu wollen, offenbar ad acta gelegt. Mateschitz selbst hatte öffentlich erklärt, diesen Weg erst in Frage stellen zu wollen, wenn die österreichische Bundesliga zu den stärksten Ligen Europas aufschließt. Nichts scheint nach dem 0:1 auf den Färöern ferner als dieser Gedanke. Die Niederlage gegen Torshavn gibt der Strategie Red Bulls, seine internationalen Ambitionen künftig auf Leipzig und nicht auf Salzburg zu fokussieren, zusätzliche Nahrung.

Gernot Ebner