"Sind nicht so neger wie man glaubt":
LH Dörfler nimmt zur Hypo Mund wieder voll

Kärntner Landeshauptmann glaubt an doppelten Sieg BZÖ-Politiker sieht keinen Grund für einen Rücktritt

Auch am Tag nach der Notverstaatlichung der Kärntner Hypo hat Landeshauptmann Gerhard Dörfler vom BZÖ die "erfolgreichen Verhandlungen" des Landes im nächtlichen Sitzungsmarathon in Wien hervorgestrichen. Angriffe auf das Vermögen Kärntens seien abgewehrt worden, "wir sind nicht so neger wie man glaubt das schreiben zu müssen", sagte Dörfler.

"Sind nicht so neger wie man glaubt":
LH Dörfler nimmt zur Hypo Mund wieder voll

"Experten sagen - Kärnten war zweimal Sieger, einmal beim Verkauf der Hypo und auch jetzt", meinte der Landeshauptmann. Auf die Frage, wie sich die Verstaatlichung auf die Situation der Arbeitsplätze bei der Bank auswirken werde, sprach Dörfler von Veränderungen, die "außer Frage stehen". Die Hypo sei auf "Problemmärkten" aktiv, wo "teilweise gegaunert" wurde. Das sei aber "alles in den letzten Wochen aufgeplatzt", so Dörfler.

Den Vorwurf, dass nun der österreichische Steuerzahler das Versagen der Alteigentümer ausbaden müsse, wollte Dörfler so nicht stehen lassen. "Wer sich wirklich ärgern muss, ist der bayerische Steuerzahler", sagte der BZÖ-Politiker. Von Rücktritt wollte der Landeshauptmann nichts wissen: "Ich war Problemlöser bei der Hypo und nie mit Wolfgang Kulterer (Ex-Hypo-Chef, Anm.) schmausen."

"Wir müssen zurück zu einem geordneten Bankengeschäft", forderte Dörfler. Ein Missverhältnis zwischen den 18 Mrd. Euro Haftung des Landes und dem verhältnismäßig kleinen Budget (rund zwei Mrd.) sei ihm nicht aufgefallen. Er habe in seinen Funktionen in der Regierung immer "meine Verantwortungen" wahrgenommen, die Bank und das Budget gehörten nicht dazu.

Resolution zur Aufklärung der Vorgänge
In der Regierungssitzung wurde eine von der SPÖ eingebrachte Resolution beschlossen, in der lückenlose Aufklärung der Vorgänge rund um die Bank gefordert wurde. Sollte die Justiz die Schuld eines Betroffenen feststellen, sei diese Person zu belangen, sagte der Landeshauptmann.

Sein SPÖ-Stellvertreter Reinhart Rohr befürchtet, dass die Verstaatlichung der Bank dem Land Kärnten noch wesentlich größere finanzielle Probleme bereiten wird als es von BZÖ und ÖVP dargestellt worden war. Die Finanzierungslücke sei weit größer als die von Finanzlandesrat Harald Dobernig (B) genannten 46 Mio. Euro, sagte Rohr. Seinen Informationen zufolge liege das "Finanzierungsdelta" bei rund 80 Mio. Euro.

BZÖ schimpft auf "Wiener ORF"
BZÖ und ÖVP fühlen sich in der Berichterstattung rund um das Hypo-Debakel von den Medien indes schlecht behandelt, insbesondere vom ORF. BZÖ-Obmann LHStv. Uwe Scheuch brachte daher eine - handschriftlich verfasste - Resolution ein, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, die "permanente Kärnten feindliche (sic!) Berichterstattung" des ORF zu beenden. Die Kommentare im ORF seien "unfair, falsch und für das Image des Landes schädlich", heißt es weiter in der von Orange und Schwarz abgesegneten Resolution. Dörfler wies dabei eigens darauf hin, dass damit "der Wiener ORF" gemeint sei und nicht das Landesstudio in Kärnten.

(apa/red)

Kommentare

tiefstes Niveau wenn sich ein Spitzenpolitiker so ausdrückt (das Land ist nicht so "neger"), dann läßt dies auf ein sehr überschaubares intellektuelles Niveau schließen. Putzig auch die Forderung in Sachen ORF: glaubt der Mann wirklich, der ORF sei der Regierung gegenüber weisungsgebunden? Solche Politiker sollten mit einer Bank bestenfalls etwas zu tun haben, wenn sie am Weltspartag auf ihr Sparbüchlein etwas einzahlen, das enstpräche eher ihrem Horizont.

Warum sollen Politiker zurücktreten? Ein Faymann macht ja auch eine Niederlage nach der
anderen und tritt nicht zurück, obwohl keiner außer er
selbst mehr an seine "Fähigkeiten" im Land glaubt;))

Muss eine Politikerkrankheit sein ... Mist bauen bis zum
Untergang und keine Konsequenzen daraus ziehen bzw.
daraus zu lernen!

Die kannst ALLE nicht mehr ernst nehmen!

Die acht Bundesländer deren Bürger jetzt auf schäbige Art und Weise zum Handkuss kommen sollten sich es in Zukunft ganz genau überlegen, dem BZÖ je wieder bei einer Wahl ihre Stimme zu geben. Sollen diese Orangen doch in Kärnten bleiben und keine Berechtigung mehr für die Bundespolitik haben.
sollen sie dieses Kärnten noch tiefer in den Dreck führen. Vielleicht geht dann dem geblendeten Kärntner Volk endlich ein Licht auf welchem politischen Irrsinn sie aufgesessen sind. Die Kärntner Bevölkerung wurde von diesen orangen Möchtegern Politikern ganz schön an der Nase herumgeführt. Traurig aber wahr.

An alle Kärntner und Kärntnerinnen! Kann mir irgend jemand vernünftig erklären, wie man es mit einem Landeshauptmann aushält, dessen Gehirnleistung gerichtlich festgestellterweise und hier wieder einmal eindrucksvoll erwiesen nicht einmal für den Job eines Kloputztrupp-Hauptmanns von Hintertupfstetten ausreichen würde?

Dörfler zurück ins Dorf Wir sind ja nicht gerade gesegnet mit intilligenten Politikern in Österreich, aber was man zur Zeit von den Kärntner Poitikern vernimmt ist, ist letztes Provinzschmierentheater. Auf der einen Seite wird dem Landeshauptmann versichert, daß er quasi nicht zurechnungsfähig ( Ortstafeldebatte) ist, auf der anderen Seite gibt er sich als Retter (!!!) von Kärnten. Er ist sich sicher nicht der Tragweite seines Handelns bewußt, darum weg mit ihm und einen Menschen hinsetzen der zumindestens Verantwortungsgefühl hat.

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