Natascha Kampuschs Rückkehr ins Horror-
Haus: Nun räumt sie mit ihrem "Früher"auf

NEWS: 22-Jährige putzt das Anwesen in Strasshof Die Causa gibt nach wie vor zahlreiche Rätsel auf

Natascha Kampuschs Rückkehr ins Horror-
Haus: Nun räumt sie mit ihrem "Früher"auf

Vergangenen Sonntag: Vor dem Haus in der Heinestraße 60 steht eine Mulde. Matratzenteile liegen darin; ein alter brauner Aktenkoffer; abgeschlagene Fliesen; zerkleinerte Möbel; ein blauer Klappsessel – und ein paar Pappkartons, auf welchen noch Banderolen der Spurensicherung kleben. Ein Mann um die 45 und eine junge Frau tragen Abfälle aus dem Haus; später streifen sie durch den Garten …

Natascha – im „Horrorhaus“
Die junge Frau ... Natascha Kampusch. „Das Mädchen“, berichten Nachbarn, „ist oft hier, in Strasshof.“ Die nunmehr 22-Jährige halte sich manchmal stundenlang in den Räumen, die einst ihr Gefängnis gewesen sind, auf; ihr Schatten sei durch die Vorhänge zu sehen. Sie sitze im Garten, auf einem der hübschen Stühle aus Teakholz, ­unter dem neuen, strahlend-weißen Sonnenschirm; mit geschlossenen Augen – oder lesend. Das Haus ... ist für Natascha Kampusch ein „Zuhause“, irgendwie.

Viele Gerüchte
Wenige Einzelheiten sind bis dato über ihr Früher in der Heinestraße 60 bekannt. Das Opfer will dazu kaum Details verraten. Der Täter – tot. Viele Rätsel zu der Causa scheinen daher ungelöst. Die Folge: Gerüchte. Priklopil hätte Mitwisser, Mittäter, gehabt; Natascha würde von diesen Menschen erpresst. Behauptungen, für die es keine Beweise gibt. Und die den vorliegenden Fakten zu dem Fall zumeist total widersprechen. Was sind Fantasiegespinste, was Halbwahrheiten? Was ist Gewissheit? NEWS wirft die brennendsten Fragen zu der Causa auf – und bringt die Antworten:

Hatte Priklopil Mittäter?
Vorweg: Jenes Mädchen, das Natascha am Morgen des 2. März 1998 in einem weißen Kastenwagen verschwinden sah, ist sich bis dato sicher, dass Kampusch von einem Mann in das Fahrzeug gezerrt worden sei – und ein zweiter am Steuer gesessen habe. Zudem hat Natascha kurz nach ihrer Aufgreifung auf die Frage „Gab es Mittäter?“ geantwortet: „Ich kenne keine Namen.“ Weswegen sich – trotz der ­späteren Schilderungen des Opfers in Verhören darüber, wie sein Peiniger es allein geschafft hatte, es in seine Gewalt zu bringen und beinahe ein Jahrzehnt lang gefangen zu halten – hartnäckig die „Mehr­täter-Theorie“ hält. Freilich hat die „SOKO Natascha“ ungeachtet Kampuschs Aussagen intensiv nach etwaigen Komplizen gesucht. Vergeblich.

Kannten Priklopils Mutter und sein Freund das Opfer?
Fakt ist: Schon wenige Stunden nach Nataschas Flucht wurden das Mädchen und Waltraud Priklopil, getrennt voneinander, aber in nebeneinanderliegenden Vernehmungszimmern gefragt, ob sie einander kennen. Beiden wurden aktuelle Fotos voneinander vorgelegt. Beide vermittelten glaubhaft, sie hätten einander noch nie zuvor gesehen. In einem NEWS-Exklusivinterview im Mai 2008 wiederholte Priklopils Mutter diese Angaben: „Das Einzige, was ich weiß, ist: Ich habe nichts ­gewusst über Wolfgang, gar nichts.“

Und Priklopils bester Freund und Geschäftspartner, Ernst H., gab vergangenen Herbst – ebenfalls in einem NEWS-Exklusivinterview – an: „Es war im Juni 2006, als Wolfgang auf mein Firmen­gelände kam. Und da war eine junge Frau dabei. Er stellte sie mir als Bekannte vor, sie sagte: ,Grüß Gott.‘ Mehr nicht.“ ­Niemals, so Ernst H. weiter, wäre er damals auf die Idee ­gekommen, es könne sich bei dem Mädchen um Natascha Kampusch handeln.

Hatten Täter und Opfer miteinander Sex?
Wolfgang Priklopil schaffte es auf perfideste Art, sich sein Opfer nach und nach – auch – zur Verbündeten zu machen. Bloß um Geld gehe es, erklärte er dem Kind am Beginn des Martyriums, und dass er als „Mitglied einer Bande“ agiere. „Deine Eltern wollen für dich nicht zahlen“, erzählte er Natascha später. Der erste Schritt, ihre Seele zu brechen. Indem der Peiniger seinem Opfer einbläute, niemand „draußen“ würde es lieben, band er es an sich und seinen Mikrokosmos des Irrsinns. Priklopil quälte das Mädchen, er schlug es, er drehte im Bunker das Licht aus, er ließ es hungern. Aber er gab ihm dann auch wieder zu essen, er sprach mit ihm, er brachte ihm Bücher. Das Opfer musste sich mit dem Täter arrangieren – um zu überleben. Natascha wusste das. Und Priklopil auch. Und so konnte es geschehen, dass Wahnsinn zur Normalität wurde.

Natürlich, Kampusch hasste Priklopil. Aber sie begann ihn mit der Zeit auch zu mögen. Weil er eben der einzige Mensch war, mit dem sie sprechen, den sie anfassen konnte. Nein, Priklopil hat das Mädchen niemals vergewaltigt. Er wollte eine „Beziehung“ – mit einem „reinen“ Mädchen.

Martina Prewein

Das Interview mit Natascha Kampusch und die Beweggründe für ihre Rückkehr lesen Sie im NEWS 30/09!

Kommentare

Entrümpeln tut guuuuut! Bravo! Ich finde es absolut mutig, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen und mit ihr ins Reine zu kommen und sie abzuschließen. Das Entrümpeln ist EINE Methode dazu. Ich wünsche Natascha Kampusch viel, viel Freude beim NEU EINRICHTEN....

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Neid und Missgunst........... ist eine typische Ösi Erscheinung. Keiner versucht sich in das "Kind" Natascha zu versetzen. Sie ist es die ihre verlorene Kindheit versucht aufzuarbeiten, nicht Ihr Komiker mit den blöden komentaren. Dass bei der Suche Fehler passiert sind ist Vergangenheit, leider aber typisch für dieses Land. Lest Ihr keine Nachrichten?! Ein Skandal jagt den anderen, das ist aber nur die Spitze des Eisberges. Wer hält denn die Angelegenheit am Köcheln?! Sind doch nur Mediengeile Juristen die ständig in der Wunde der inzwischen herangewachsenen Frau herumbohren. Hier wäre es an der Zeit von der sogenannten "unabhängigen Justiz", kann nur Lachen darüber, endlich einen Riegel vorzuschieben. Lasst Sie endlich in Ruhe, Sie will Ihr Leben leben, nicht das von dahergelaufenenen "Provitgeiern".

TheJoiser melden

Re: Neid und Missgunst........... @ Ibikus...was heißt hier, das ist eine Ösi Erscheinung???Liest du keine Zeitung??? Sobald irgendwie Ruhe einkehrt, ist es doch diese Kampusch, die mal schnell eine Talkshow macht oder hier und dort auftritt...sich das Haus des Peinigers kauft usw.!!! Wenn ich es darauf auslege in der Öffentlichkeit zu stehen, dann darf ich mich mit der Anschauung die Frau Kampusch hat, nicht wundern wenn ich viele viele verbale Watschn krieg....Und ich möchte gar nicht wissen was wirklich war, den ganz unverdächtig scheinen mir da einige nicht...! Aber für dich ist das natürlich nur Ösi Erscheinung - weiß ja nicht wo du her bist aber ich schätz das ists nicht besser als in Österreich....ach ja, und der einzige PROVITGEIER = KAMPUSCH --> think about it

galileo2
galileo2 melden

nicht schon wieder diese kampusch. ...also irgendwie kommt mir das ganze schon ein wenig pervers vor...wer nimmt sich das haus von seinem Peiniger...ebenso sein auto...also irgendwie ist das ganze krank. also ich weiß nicht, die kommt mir schon ein wenig sonderbar ...oder verdächtig vor. das ist doch nicht normal...oder?

paulito80 melden

Re: nicht schon wieder diese kampusch. Doch, es ist normal!

Über die Art und Weise, wie diese Geschichte in die Öffentlichkeit gezerrt wird, lässt sich streiten! Wenn es von Kampusch selbst ausgeht, sollte man nicht urteilen! Wenn es von anderen Personen ausgeht ist es bedenklich!
Im Allgemeinen hat die Öffentlichkeit weder die Kompetenz noch das Recht in irgendeiner Weise über diese Person zu urteilen!

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Re: nicht schon wieder diese kampusch. medien- und geldgeil, weil für jeden artikel bekommt man geld!
hallo, frau kampusch! sagen sie einmal die wahrheit über ihre jahre in "gefangenschaft?"!
ich geh doch nicht dorthin zurück, wo ich jahrelang gequält worden bin!

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