Die Übernahme einer solchen Funktion wäre allerdings mit dem Ende der Bühnenkarriere verbunden, sagt Kröger und verweist auf den grassierenden Jugendwahn der Branche: "Einerseits bin ich einer der Wenigen, die das Gegenteil bewiesen. Ich spiele ja interessante Rollen. Aber ich finde es furchtbar, dass die Musical-Ensembles im deutschsprachigen Raum immer jünger werden. In einem Stück wie ,Les Miserables braucht es doch gestandene Menschen! Ich bin ein Arbeitsvieh und denke mir, ich werde es den Leuten schon zeigen. Junge Liebhaber will ich ohnehin nicht mehr spielen. Aber wie vor allem mit Kolleginnen umgegangen wird, wenn sie nicht mehr 20 sind, das ist sehr beleidigend. Auch in Film und TV ist die Situation bedrückend."
Kröger abschließend: "Es kommt darauf an, wann ich sage: ,Okay, jetzt ist es Zeit für die andere Seite."
Die Musical--Sparte der Vereinigten Bühnen Wien war zuletzt wegen hoher Abgänge und schlechter Auslastung ins Visier des Kontrollamts und der Rathausopposition geraten. Die Vertragsverlängerung von Intendantin Kathrin Zechner wurde scharf kritisiert. Kröger verteidigt Zechner indes ausdrücklich: "Es ist seltsam, über den Untergang des Musicals zu lesen, wenn man jeden Abend allen Kritikern zum Trotz in die begeisterten Gesichter im Publikum schaut und Standing Ovations erlebt. Ich finde es eine Frechheit, das Publikum so vor den Kopf zu stoßen, wenn es keine Kosten und Mühen scheut, in Wien Musicals zu besuchen. Wien ist zur wichtigsten Musical-Quelle im deutschsprachigen Raum geworden. Die Österreicher sollen stolz darauf sein."
Mehr über die Zukunftspläne des Musical-Stars Uwe Kröger lesen Sie im NEWS 23/09!