Eurofighter-Flugplatz wird zur Kostenfalle:
Umbau in Zeltweg verschlang 160 Millionen

Eurofighter-Projekt immer mehr als Fass ohne Boden Darabos richtet jetzt Untersuchungskommission ein<br>Grüne: Pilz will den "Eurofighterpalazzo" besuchen

Eurofighter-Flugplatz wird zur Kostenfalle:
Umbau in Zeltweg verschlang 160 Millionen

In dem Bericht heißt es weiter, dass allein 21 Mio. Euro im vergangenen Jahr hinzugekommen seien. Im März 2008 sei noch mit rund 139 Mio. Euro gerechnet worden. Dieser Rahmen sei von der internen Revision noch nachvollziehbar gewesen. Doch die neuerliche Kostensteigerung auf 160 Mio. Euro habe Verteidigungsminister Norbert Darabos nicht mehr hinnehmen wollen, bestätigte sein Sprecher Stefan Hirsch. Deshalb habe er fünf Mitarbeiter aus der Gruppe Kontrolle des Verteidigungsressorts als Untersuchungskommission eingerichtet. Diese soll nun mögliche Pflichtverletzungen prüfen.

Benötigt wurden die horrenden Summen für die Erneuerung des Rollbahnbelags, den Ausbau der Werft und einen neuen Tower zur Flugüberwachung.

Mangelhafte Koordination oder "Extrawurst"?
Die "Tiroler Tageszeitung" zitiert in ihrem Bericht weiters einen Insider, der von mangelhafter Koordination spreche. Offiziere hätten "unter vorgehaltener Hand" noch einen möglichen Grund für die Kostenexplosion genannt: "Das wird der modernste Militärflugplatz Europas." Zusatzwünsche der Nutzer seien akzeptiert worden, ohne sie ausreichend zu überprüfen.

Der Grüne-Sicherheitssprecher Peter Pilz kündigte seinen Besuch im "Eurofighterpalazzo" in Zeltweg an. Er attestierte dem Verteidigungsministerium angesichts der Kostenexplosion bei der Kontrolle "vollkommen versagt" zu haben und vermutet mögliche Unregelmäßigkeiten. Die Frage sei, "ob es überhöhte Preise gegeben hat, welche Firmen sich hier goldene Nasen verdient haben und warum das hinter dem Rücken des Verteidigungsministers möglich war", so Pilz.
(apa/red)

Kommentare

Kosten, Kosten, Kosten. Wer kennt sich da noch aus? Zuerst wird ein Kampfjet (völlig überteuert) für die Luftraumüberwachung angeschafft, dann geht der neue Verteidigungsminister her, lässt einen bereits abgeschlossenen Vertrag ändern, welcher noch mehr Kosten bringt, dafür erhält man aber Flugzeuge mit schlechterer Ausstattung und nun, wo man aus dem Vertrag nicht mehr herauskommt und nun wird wieder nur geprüft wo nix herauskommt. Neue Kosten. Ich frage mich oft wo bleibt der Hausverstand der hohen Herren, die wollen sich doch nur in den Mittelpunkt stellen. Nicht vergessen, der Staat ist einer der größten Arbeitgeber und wie in jeder Firma muss auch hier oft investiert werden. Ausserdem noch eine Frage, wieso wird in Österreich ein Wehrdienstverweigerer Verteidigungsminister?

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