Damit sich der Wolf hierzulande bald wieder heimisch fühlt, hat der rote Hauptstadt-Boss eine Studie in Auftrag gegeben: Ein Expertenteam evaluiert alle bislang bekannten Wolfs-Fakten von ihrem Sozialverhalten über ihre Wanderrouten bis hin zu einem sinnvollen Wolfsmanagement. Denn, so Hans Winkler vom Wiener Konrad-Lorenz-Institut, die Stadt Wien ist der zweitgrößte Waldbesitzer Österreichs und es ist zu erwarten, dass Wölfe vermehrt hierher zurückkommen. In unseren osteuropäischen Nachbarländern gibt es schließlich bereits größere Wolfspopulationen und die Tiere wandern über die grünen Grenzen.
Brunos Konkurrenz
Bislang wurden nur wenige Exemplare der Hundevorfahren gesichtet, doch Experten gehen davon aus, dass es sich mittlerweile einige Tiere in den Ausläufern der Alpen gemütlich gemacht haben. Winkler: Ein weiterer Grund für unsere Studie ist, zu eruieren, wie wir gutes Wolfsmanagement betreiben können. Dabei analysieren die Wissenschaftler, wie das Image der Raubtiere verbessert werden kann. Winkler: Wölfe gelten immer noch bei vielen Menschen als wilde, aggressive Bestien. Dabei sind sie in Wahrheit scheue und hochsensible Tiere, die beim Anblick eines Menschen sofort die Flucht ergreifen.
Dass Wolfsmanagement auch ertragreich sein kann, zeigt das Beispiel im deutschen Bundesland Sachsen. Dort wurden Hunderte dieser Tiere erfolgreich wieder angesiedelt. Im Zuge der Wolfsrückkehr entwickelte sich ein regelrechter Tourismus. Sogar aus dem Ausland kommen alljährlich Hunderte Besucher, um Wölfe zu erspähen. Ähnliches wäre auch bei Österreichs neuen tierischen Bewohner denkbar.
Sandra Wobrazek
Lesen Sie mehr über die Wölfe im Wienerwald im NEWS 16/09!