Braunbär Moritz macht Wälder unsicher:
Tier drang in Wildgehege ein und riss Hirsch

Jäger wollen Bär betäuben und aus Gehege tragen Moritz seit Ende 2008 im Dachstein-Gebiet unterwegs

Braunbär Moritz macht Wälder unsicher:
Tier drang in Wildgehege ein und riss Hirsch

Vor etwa zwei Wochen war Moritz aus dem Winterschlaf aufgewacht. Die Jäger wollen nun den Bär betäuben und hinaustragen.

Jäger und Behörden uneinig
Das Gehege befindet sich auf der Rasslalm bei Bad Mitterndorf im obersteirischen Bezirk Liezen. Wie es seitens der lokalen Jägerschaft hieß, habe man bei der Fütterung frische Spuren des etwa sieben Jahre alten Bären gefunden. Über die weitere Vorgehensweise gibt es keine Einigkeit zwischen Jäger und Behörden.

Seit Herbst 2008 hält sich Moritz rund um das Dachstein-Plateau auf und hat im Oktober bereits ein Schaf gerissen. Seitdem der Braunbär aus dem Winterschlaf aufgewacht ist, halte er sich immer wieder innerhalb des rund 2.500 Hektar großen umzäunten Gebiet der Bundesforste auf. Das Eindringen falle Moritz nicht schwer, da der Zaun teilweise noch völlig unter den Schneemassen begraben sei.

Bär muss aus Gehege hinaus
Das nach dem Riss des Hirschen geflüchtete Rotwild käme zwar teilweise zur Fütterung wieder zurück, bleibe aber offenbar aus Angst nicht im Gehege. Die Jäger fürchten nun Wildschäden. Ihre Forderung daher: Der Bär muss aus dem Gatter raus. Als Lösung schlagen die Aufsichtsjäger vor, den Bären zu betäuben und abzutransportieren. Bärenanwalt und Behörden sprechen sich aber dagegen aus.

Als erste Maßnahmen wurde der Kadaver des toten Hirschen weggebracht und die Straße zum Gehege geräumt, so Bernhard Schragl, Sprecher der Bundesforste. Um das teils bis ins Tal geflüchtete Rotwild zurückzuholen, überlege man den Einsatz von Lockfutter. (apa/red)