Schönsten Herbsttouren Teil 3: Besuch bei Trollen im Löckermoos des Salzkammerguts

Mit Alpengluehen.com und news.at zum Löckersee Mit ein bisschen Schnee wird's erst richtig mystisch

Schönsten Herbsttouren Teil 3: Besuch bei Trollen im Löckermoos des Salzkammerguts © Bild: Alpengluehen.com

Dieses Mal wandern wir im wunderbaren Salzkammergut, im Inneren um genau zu sein. Diese Tour entführt uns in eine mystische Welt, die definitiv auch oder eigentlich gerade dann ihre Reize hat, wenn sie ein bisschen angezuckert ist - was ja in diesem Jahr für eine Herbsttour ein ziemlicher Vorteil ist. Außerdem geht’s nicht allzu hoch hinauf, wir brauchen also keine Angst haben, dass wir völlig einfrieren. Es empfehlen sich aber auf jeden Fall warme, wasserfeste Schuhe mit gutem Grip und anständige Kleidung. Der Weg wurde übrigens heuer anlässlich der Landesausstellung „Steinsichten“ erneuert, die Markierung und der Weg selbst sind also in hervorragendem Zustand.

Steil bergauf zu historischen Steinbrüchen
Gestartet wird beim Gasthof Gamsjäger in Gosau Hintertal, wo man problemlos parken kann. Es empfiehlt sich auch noch eine kurze Einkehr, weil wir am Rest der Strecke an keiner offenen Hütte mehr vorbeikommen werden. Also: Jausenbrote einpacken! Danach bei der Hauptstraße links auf einer schmalen Straße aus dem Dorf raus und dem Schild „Schleifsteinbrüche“ in den Wald folgen. Jetzt geht’s am Weg Nr. 644 zuerst an einem Bach entlang ziemlich steil bergauf durch den Jungwald. Aber keine Angst: in diesem ersten Abschnitt bis zu den Schleifsteinbrüchen erledigt man die allermeisten Höhenmeter. Danach geht’s entspannt auf der Hochebene dahin. Versprochen!

Nachdem wir die Forststraße gekreuzt haben, durchqueren wir einen alten Wald mit satten Moospolstern und wunderschön knorrigen Bäumriesen. Der Weg wird uns hier mit Stiegen und Brücken um einiges leichter gemacht. Dann queren wir zum 2. Mal die Forststraße und erreichen nach einer weiteren halben Stunde (insgesamt nach rund 1,5 Stunden) unser erstes Etappenziel, die Schleifsteinbrüche (1.350 m). Mit ihnen haben die Gosauer früher einen guten Teil ihres Geldes verdient, als der Sandstein, der damals hier abgebaut wurde, noch wirklich was wert war. Inzwischen wird hier aber eigentlich nur mehr zu Schauzwecken und zur Erhaltung der alten Techniken gewerkt. Gut so, schließlich befinden wir uns hier ja in einer Weltkulturerbe-Region.

Trolle und Würmer im skandinavischen Moor
Rechts von den Schleifsteinhütten beginnt nun der richtig interessante Teil der Wanderung: nämlich der „Löckersee-Rundweg“. Dieser neu angelegte Weg führt uns zum Teil auf Holzstegen durch ein lastschenlastiges Hochmoor (Latschen auf gosauerisch = Löckern) in einer knappen halben Stunde zum Löckersee (1.400 m). Die Latschen, Moose, Heidel- und Preiselbeeren haben schon einige Jahrtausende auf dem Buckel und verbreiten eine ganz eigene, irgendwie skandinavische Atmosphäre, wo es niemanden wundern würde, wenn plötzlich ein gut gelaunter Troll munter über den Weg hüpft. Bald erreichen wir den Löckersee, in dessen geheimnisvollem Moorwasser sich der imposante Gosaukamm spiegelt. Mit ein bisschen Glück und Einbildungskraft trifft man vielleicht auch den Löckerwurm, ein etwa 3 Meter langer weißer Nessie-Verschnitt, der hier laut den Gosauern schon seit Ewigkeiten wohnt. Aber auch ohne Riesenwurm zählt dieser See auf jeden Fall zu den ganz starken Plätzen der Alpen.

Vom Löckersee geht’s weiter Richtung Süden und Gosaukamm durch das Moor zuerst zu einer Aussichtsplattform bei der „Hinterern Grubalm“ und dann wieder auf der Forststraße zur „Vorderen Grubalm“. Hier zweigen wir dann noch zum Wildfrauenloch und damit zum abschließenden mystischen Fleckerl unserer Tour ab. Hier soll früher eine Partie gutaussehender, aber hinterhältiger Frauenzimmer Quartier bezogen haben. Eine soll es zum Beispiel auf die Ehefrau ihres Liebhabers abgesehen haben: Der Bauer hätte seiner Frau einen mörderischen Gürtel von ihr schenken sollen. Der band den aber vorsichtshalber und weil er sein Gspusi wohl schon länger kannte mal einer Tanne um und so schnitt das teuflische Modeaccessoire statt seiner Frau nur den Baum in zwei Teile. Die beleidigte Attentäterin schmiss daraufhin den misstrauischen Bauern in eine Schlucht.

Gut, dass sich die Zeiten inzwischen beruhigt haben und wir völlig ungeschoren davonkommen. Vom Wildfrauenloch geht’s am Löckersee-Rundweg über Holzbrücken wieder zu den Schleifsteinbrüchen und dann am gleichen Weg wie beim Aufstieg zurück hinunter ins Hintertal.

Facts:

Länge: 7,5 km
Dauer: 3 Stunden
Höhenmeter: 600 m
Schwierigkeitsgrad: leicht
Charakter: für Naturgenießer und Skandinavienliebhaber
Start und Endpunkt: Gasthof Gamsjäger, Gosau Hintertal
Einkehrmöglichkeit: Gasthof Gamsjäger, Gosau 363, 4824 Gosau, Tel.: +43/(0)6136/8516, www.gasthof-gamsjaeger.at .

Sie wollen mehr über diese Route erfahren?
Mehr Kartenmaterial und den gpx-Track zu dieser Tour zum freien Download und ausführliche Beschreibungen Tausender anderer Wander-, Bike- und Laufrouten finden Sie hier Alpengluehen.com .

Sie sind diese Tour schon selbst gegangen?
Klicken Sie hier und posten Sie Ihre Berichte, Kommentare und Fotos zur Tour.