AK fordert Senkung der Maklerprovision: Europaweit höchste Gebühren in Österreich

Derzeit sind bis zu drei Bruttomonatsmieten möglich Senkung auf höchstens zwei Nettomonatsmieten

AK fordert Senkung der Maklerprovision: Europaweit höchste Gebühren in Österreich

Auch bei Kaufverträgen für Eigentumswohnungen oder Eigenheimen müsse die Provision auf 2 Prozent der Kaufsumme, statt den bisher 3 Prozent, herunter gesetzt werden. Als dritten Punkt fordert die AK, dass an Hausverwalter oder Sub- und Tochterfirmen des Vermieters keine Provisionszahlungen mehr geleistet werden sollen.

Zwangsprovision
"Wir gefährden nicht die Existenz der Makler. Wir fordern lediglich eine bessere Verteilung," sagte der Wohnpolitikexperte der AK Wien, Franz Köppl. Während sich der Vermieter einen Makler aussuchen kann, muss sich der Mieter an den vom Vermieter ausgesuchten Makler halten. Der Makler verlange die Provision nur vom Mieter, obwohl er sie eigentlich vom Vermieter auch einfordern könnte. Köppl: "Der Mieter kommt nicht aus, er muss die Provision - man könnte auch Zwangsprovision sagen - zahlen."

In den Niederlanden, Großbritannien, Norwegen, Belgien und Irland zahlen die Mieter beispielsweise keine Provision. In diesen Ländern würden sie vom Vermieter oder vom tatsächlichen Auftraggeber des Maklers bezahlt. Oder die Vermietung erfolge direkt durch die Hausverwaltungen, ohne einen Makler einzuschalten. "In Österreich zahlen Mieter 22,7 Prozent der Jahresmiete für die Maklerprovision," erklärte Köppl. Im Nachbarland Deutschland zahlten sie fast die Hälfte weniger, nämlich rund 12 Prozent und in Italien überhaupt nur 3,5 Prozent.

Nicht nur für Mieter, auch für Wohnungskäufer ist Österreich Negativ-Spitzenreiter. Während Käufer hierzulande 3 Prozent der Kaufsumme bezahlen müssen, zahlt die Provision in den meisten europäischen Ländern der Verkäufer oder der Auftraggeber.

(APA/red)