"Es wäre sicher schön gewesen, für Österreich zu spielen", erklärte der in Toronto geborene Sohn eines Burgenländers und einer Wienerin in fast perfektem Deutsch. "Aber es hat nie jemand versucht, mich zu kontaktieren." Dabei galt Gyaki, der "jedes Jahr sooft es möglich ist" seine Großeltern in Oberwart besucht, bis vor seiner schweren Kreuzbandverletzung als eines der größten kanadischen Talente. In Rostock versucht der Offensivspieler nun einen Neuanfang.
Im Vorjahr wurde der Doppel-Staatsbürger vom Verband zum "Jugendspieler des Jahres 2005" gewählt, nachdem er bei der U20-WM 2005 in den Niederlanden alle drei Spiele komplett absolviert hatte und in der CONCACAF-Quali für die Endrunde alle vier Tore für seine Auswahl erzielt hatte. Unmittelbar danach hatte Sheffield United, wohin Gyaki 2002 von Calgary Storm gewechselt war, dem Jungstar einen Profivertrag angeboten. Just in dieser entscheidenden Phase zog er sich einen Kreuzbandriss zu, der ihn weit zurückwarf.
"Gerade als ich auf dem entscheidenden Sprung in die Mannschaft war, kam die Verletzung. Bei Sheffield war es danach sehr schwer für mich", berichtete Gyaki, der als Lieblingsspeise Wiener Schnitzel angibt, von seiner Zeit beim damaligen Premier-League-Club. Auf Vermittlung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Manfred Wimmer trainierte er seit Ende März zur Probe unter Rostock-Coach Frank Pagelsdorf, nun verpflichtete das Team von der Ostsee den Austro-Kanadier für zwei Jahre.
Bis auf weiteres soll er nun bei den Amateuren in der deutschen Oberliga zum Einsatz kommen. "Ich habe in den letzten zwei, drei Wochen nicht die gewünschte Leistung gebracht. Wichtig für mich ist, endlich Spielpraxis zu sammeln", erklärte Gyaki, dem von den österreichischen Spielern einer ein Begriff ist: "Toni Polster, den kenne ich." (apa)