Sippenhaftung im ORF: Keine Politsendung für Claudia Reiterer wegen Liebe zu Grünen!

Wechsel in "ZIB 2" scheitert an Beziehung zu Lockl "Unpolitischer" Moderatorenposten bei "Konkret"

Sippenhaftung im ORF: Keine Politsendung für Claudia Reiterer wegen Liebe zu Grünen!

Kritiker monierten, dass im ORF erstmals wegen einer privaten Verbindung wegen Unvereinbarkeit Konsequenzen gezogen würden. Dabei gebe es in Vergangenheit und Gegenwart Beispiele für Nahe- oder Verwandtschaftsverhältnisse von ORF-Journalisten zu in der Politik tätigen Personen, bei denen es bisher keine Konsequenzen gab. ORF-intern war deshalb von einem weiteren Fall von "Frauendiskriminierung" und "Sippenhaftung" die Rede. Unternehmenssprecher Pius Strobl betonte, dass es im ORF weder "Sippenhaftung noch politische Verfolgung" geben, Reiterer werde eine bedeutende Rolle haben. Der ORF-Redakteursrat sprach sich deshalb einmal mehr für die seit langem geforderten Unvereinbarkeitsregeln für ORF-Mitarbeiter aus.

Reiterer: "Große Herausforderung"
Reiterer selbst bezeichnete den Wechsel vom "Hohen Haus", das zum aktuellen Dienst in der Fernseh-Information gehört und dort Chefredakteur Karl Amon untersteht, zum Konsumentenmagazin "Konkret", für das Magazin-Chefredakteur Johannes Fischer zuständig ist, als "große Herausforderung auf zwei Ebenen - erstens täglich spannende und die Menschen bewegende Inhalte zu produzieren und zweitens damit möglichst viele Zuseher vor dem Schirm zu versammeln". Reiterer freut sich ausdrücklich, dass ihr ihr neuer Chef Fischer "das Vertrauen dazu schenkt".

Rund um ihre Bestellung zum "Hohen Haus" durch den früheren Fernseh-Chefredakteur Werner Mück meinte Reiterer auf mögliche Unvereinbarkeiten wegen ihres Partners angesprochen, dass sie hoffe, "dass ich nach meinen professionellen und journalistischen Kompetenzen bewertet werde, und nicht nach dem Beruf meiner Familienangehörigen". Der ORF lobte Reiterers Arbeit jedenfalls als "höchst erfolgreich". Sie habe beim ORF-Parlamentsmagazin "mit steigenden Quoten und hervorstechenden Exklusivgeschichten ihre große journalistische Kompetenz" bewiesen.

Reiterer startete ihre journalistische Laufbahn beim ORF 1998 im Landesstudio Steiermark. Als Reporterin berichtete sie vom Grubenunglück in Lassing. 1999 wechselte sie zum Team der "ZiB 1" und moderierte später auch die Diskussionssendung "Betrifft". Von 2002 bis 2004 präsentierte sie das Wochenmagazin "Report". Daneben gehörte sie dem "Pressestunde"-Moderatorenteam an. (apa/red)