Im November und Dezember 2006 war laut Tirol Werbung ein deutlicher Zuwachs von russischen Gästen im Bundesland zu verzeichnen. Die Zahlen für den Jänner, den erfahrungsgemäß stärksten Reisemonat der Russen, würden erst in drei Wochen vorliegen. Ein "harmonischer Gäste- und Nationen-Mix" sei für den Erfolg eines Betriebes wichtig, hieß es. Dies bestätigte auch Gieringer-Fabi: "Von insgesamt 333.000 Übernachtungen von Touristen machen die russischen Gäste 10.400 aus. Sie sind also 'relativ weit hinten' in der Gäste-Statistik." Man würde Wert auf eine internationale Varietät legen und sich über jeden Gast freuen.
Keine Probleme
Für den Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mayrhofen im Zillertal, Martin Schäffl, "läuft es" mit den Russen "sehr gut". 70.000 Übernachtungen von insgesamt zwei Millionen gehen auf das Konto von russischen Gästen. "Probleme haben wir mit ihnen gar keine. Sie sind Gäste wie alle anderen. Aber sie bringen mehr Umsatz." Am Anfang, vor rund sieben Jahren, habe es sehr wohl Probleme mit den "superreichen Russen" gegeben. "Die haben nicht gewusst, wie man sich im Ausland benimmt", erinnert er sich. Die Top-Schicht sei jetzt in Schweizer Nobelorte abgewandert, aber es würden immer noch sehr gut situierte Leute nach Tirol kommen. Vor Jahren habe Mayrhofen noch eine "Alleinstellung" in Tirol gehabt. Nun wollen auch andere Orte am "russischen Kuchen" mitnaschen.
Nobel muss es sein
Im Tiroler Nobelskiort Sölden im Ötztal rangieren die russischen Gäste nun den zweiten Winter auf Platz drei der Gäste-Statistik. 81.000 Übernachtungen wurden im vergangenen Winter 05/06 von ihnen gebucht. Sie seien eine beliebte Nation in Sölden, da sie das "altbekannte Jännerloch" ausgleichen und von diesem nun nicht mehr gesprochen werden kann. "Wenn die Deutschen nach Hause fahren, kommen die Russen. Und die geben mehr Geld aus", beobachtete Andrea Saexinger vom Ötztal Tourismus. Heuer rechnen sie mit acht Prozent russischer Gäste. Probleme gebe es keine, allerdings "kulturelle Unterschiede", mit denen man aber inzwischen umzugehen gelernt habe. "Wir haben gar keine negativen Auswirkungen beobachten können. Die gängigen Vorurteile können wir nicht bestätigen", meinte sie. (apa/red)