In der Tat zählt Baturina zu den schillerndsten Persönlichkeiten der russischen Geld-Elite. Ihr Baukonzern Inteko steht im Verdacht, von der politischen Stellung Juri Luschkows außerordentlich zu profitieren. Denn bei sämtlichen großen Moskauer Bauprojekten (Luschniki-Stadion, Grand-Park Chodinka) hat Inteko lukrative Aufträge erhalten. In der russischen Sommerfrische Sotschi gehören ihr mehrere Hotels, wo auch Präsident Wladimir Putin von Zeit zu Zeit absteigt. Und Baturina weiß sich ihrer Machtfülle durchaus zu bedienen. So musste zu Wochenbeginn der Axel Springer Verlag die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Forbes Russia" zurückziehen - Baturina war mit einem ihr nicht genehmen Zitat am Cover zu sehen.
Der Luxus zieht ein
In Kitzbühel laufen derweil die Vorbereitungen zur Aufrüstung des Golfklubs Eichenheim zum Luxus-Resort auf Hochtouren. Bis spätestens 2008 soll ein 80-Betten-Fünfsternehotel inklusive mächtiger Tiefgarage fertig gestellt werden. Selbstverständlich mit Bauberatung aus dem Inteko-Konzern.
Kitzbühel-Fans aus dem Osten
Das Doppelgespann Baturina-Luschkow ist damit endlich am Ziel. Schon im Vorjahr haben die beiden das orthodoxe Weihnachtsfest mit ihrem Gefolge in Kitzbühel gefeiert. Mit der Folge, dass Luschkow eine rustikale Villa erwerben wollte. Freilich machte ihm die Grundverkehrskommission einen Strich durch die Rechnung. So blieb nur eine Mietvariante möglich. Jetzt machte das Milliarden-Ehepaar allerdings Ernst und verleibte sich gleich Kitzbühels teuersten Golfplatz ein.
Gewiefter Grundstückskauf
Eine äußerst gefinkelte Transaktion machte dies trotz aller behördlicher Grunderwerbs-Auflagen möglich. Käufer ist die Saphros Beteiligungs GmbH & Co KEG, deren Gesellschafter die Saphros Beteiligungs GmbH ist. Als Kommanditist fungiert ein gewisser Stefan Malaschofsky. Gesellschafter der GmbH ist die Saphros Privatstiftung, hinter der Jelena Baturinas Inteko steht. Der beteiligte Malaschofsky selbst verfügt über glänzende Kontakte nach Russland und firmiert unter anderem als Aufsichtsrat der CE Oil, einer Tochter des Industrieimperiums Gazprom. Ergänzend zum Kaufvertrag wurde festgehalten, dass "mehr als die Hälfte der Gesellschaftsanteile der Käuferin österreichischen Staatsbürgern gleichgestellten EWR-Bürgern gehören." Der Kaufpreis von rund 25 Millionen Euro setzt sich aus 13,3 Millionen für die Liegenschaften und 11,7 Millionen für die Anteile der Betreibergesellschaft zusammen. Ein Klacks für Baturina, macht ihre Baugesellschaft doch Umsätze von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr.
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