Vor Verfassungsreferendum in Serbien: Streit der Königs-Dynastien um Abstammung

Angeblich albanische Herkunft des Thronprätendenten Auswirkung auf Referendum wird aber nicht erwartet

In seinem Buch "Die Karadjordjevici - Eine verheimlichte Geschichte" behauptet Slobodan Jakovljevic, dass der Großvater von Djordje Petrovic Karadjordje, dem legendären Anführer des serbischen Aufstandes gegen die Osmanen im Jahr 1804 vom albanischen Stamm der Klimenta abstammte. Die Klimenta seien 1737 beim Abzug der österreichischen Truppen aus Novi Pazar nach Zentralserbien gekommen.

Der Buchautor ist ein direkter Nachfahre der Familie Obrenovic, Der Maschinenbauingenieur will Beweise für seine These in Dokumenten des Landesmuseums Bosnien-Herzegowinas aus dem Jahr 1910 entdeckt haben. Der letzte Obrenovic, König Aleksandar, und dessen Gattin Draga wurden von Putschisten im Mai 1903 grausam ermordet.

Laut Historikern keine zuverlässigen Angaben über Herkunft
Der Thronprätendent hat auf das Buch, in dem seine angeblichen Ahnen aus dem Klimenta-Stamm als Personen "von kleinem Wuchs, und übler und grausamer Natur" bezeichnet werden, nicht reagiert. Dem Belgrader Historiker Rados Ljusic zufolge gibt es tatsächlich keine zuverlässigen Angaben über die ursprüngliche Herkunft von Karadjordje.

Auf das Verfassungsreferendum dürfte der Zwist der Dynastien kaum eine Auswirkung haben. Eine Wiedererrichtung der Monarchie wird in Serbien von weniger als zehn Prozent der Bürger unterstützt. Unter den führenden Politikern wird lediglich Außenminister Vuk Draskovic als klarer Anhänger der Monarchie betrachtet. (apa/red)