Hofmann hat "Schock von Ried" verkraftet: Knieoperation nach Bänderriss gut verlaufen

Rapidler: "Mir geht's Umständen entsprechend gut" Verletzung passierte bereits vor Sulimani-Zweikampf

Hofmann hat "Schock von Ried" verkraftet: Knieoperation nach Bänderriss gut verlaufen

Die vergangenen Tagen waren für ihn, der nach einem halben Jahr als "Löwe" des TSV 1860 München nach Hütteldorf zurückkehrte, keine schöne Zeit gewesen. "Ich habe mich so auf mein Comeback gefreut. Im Spiel habe ich dann sofort gemerkt, dass etwas passiert war. Dass es aber so schlimm sein könnte, damit habe ich nicht gerechnet", ließ der 25-jährige Deutsche die bittersten Stunden seiner Fußballer-Karriere nochmals in Ruhe im Krankenbett Revue passieren.

Und im Rückspiegel betrachtet verblüffte er damit, dass der Riss seines inneren Seitenbandes im linken Knie am Samstag in Ried nicht durch ein Foul von Emin Sulimani erfolgt war. "Es ist schon früher geschehen und zwar mit Herwig Drechsel, wir haben gegenseitig eingefädelt und ich habe mir dabei das Knie verdreht", schilderte Hofmann die Szene. Hofmann hatte sich zunächst an der Out-Linie behandeln lassen, kehrte wieder zurück, spielte weiter, musste sich aber schließlich in der 57. Minute wegen der Schmerzen doch auswechseln lassen.

Zahlreiche Genesungswünsche für Rapidler
Gemeldet hat sich bei Hofmann bisher weder Sulimani noch Drechsel. "Ich glaube auch gar nicht, dass es Drechsel mitbekommen hat, mit Sicherheit war es keine Absicht von ihm", sprach der Patient den Gegenspieler von jeglicher Schuld frei. Das Telefon in seinem Zimmer, das wie sein Trikot die Nummer elf ziert, läutet trotzdem permanent. Es rufen frühere Leidensgenossen wie Markus Katzer, Martin Hiden, "zwei, drei Löwen" sowie viele Freunde und Bekannte mit Genesungswünschen an. "Dass so viele Leute hinter mir stehen, gibt mir Mut, ist wichtig und hilft mir unheimlich", freut sich Hofmann.

Gedanklich arbeitet der gebürtige Franke, der täglich von seiner Frau Barbara besucht wird, schon wieder an seiner zweiten Rückkehr seiner zweiten Rapid-Ära. "Ich muss das Beste aus dieser Situation machen, damit ich so schnell wie möglich wieder trainieren und topfit zu Rapid zurückkommen kann", sagte Österreichs "Fußball des Jahres 2004." Er hat zwar schon einige Bänderrisse im Knöchel, aber noch nie so eine schwere Knieverletzung gehabt. "Das erste Spiel danach ist immer auch eine Kopfsache, doch wenn alles gut verheilt, hält das Band besser als zuvor, da habe ich keine Bedenken."

Keine Komplikationen bei 75-Minuten-OP
Die Operation am Montag hatte übrigens rund 75 Minuten gedauert, wobei keine Komplikationen aufgetreten waren. "Das innere Seitenband im linken Knie war vom Oberschenkel komplett abgerissen und hat sich verlagert gehabt, es musste angeschraubt werden", erklärte OA Benno Zifko, der nach einem neuerlichen Verbandswechsel Hofmann die Entlassung aus dem Spital bereits für Mittwoch ankündigte. Der Mittelfeldspieler wird dies mit Krücken und einer Schiene tun.

Bei optimalem Heilungsverlauf darf er ab Donnerstag den Oberkörper und das linke Bein schon wieder leicht belasten, dazu kommen Strombehandlungen und Physio-Therapie. Der Rapid-Arzt glaubt, dass der Star in drei Monaten auf dem Laufband stehen kann. "Ziel ist es, dass Hofmann im Jänner ins Training mit der Mannschaft einsteigt und sich auf die Frühjahrssaison vorbereitet." Dem Wahl-Wiener und dem Rekordmeister ist es zu wünschen, dass diese Prognose hält und Hofmanns Zuhause wieder der Rasen wird.

Dabac wechselt von Ried nach Hiroshima
Dario Dabac verlässt den österreichischen Fußball-Bundesligisten SV Ried Richtung Japan. Der 28-jährige kroatische Verteidiger wechselt zu Sanfrecce Hiroshima, dem Klub des ehemaligen Sturm Graz-Trainers Michael Petrovic. Die Verhandlungen betreffend eines Ersatzes für den Stammspieler stehen laut SV Ried kurz vor dem Abschluss.
(apa/red)