Illegale Autorallye in Österreich: Promis rasen bei "Gumball3000" quer durch Europa

Start erfolgte in London, Ziel ist Monaco - Montag in Wien Superstars steuern verschiedenste Arten von Autos

Mehr als 100 Fahrzeuge aller Art verließen Samstag den Trafalgar Square, um so schnell wie möglich eine 3.000 Meilen (4.800 Kilometer) lange Strecke zurückzulegen. Vertreten waren schnelle Sportwagen und Geländefahrzeuge ebenso wie ganz durchschnittliche Autos und sogar ein Lieferwagen für Speiseeis.

Die Schauspielerin Daryl Hannah ging mit einem rosafarbenen Range Rover ins Rennen. Sie zeigte sich ganz aufgeregt über die "verrückte Atmosphäre" beim Start. Mit von der Partie waren auch die Models Caprice und Jodie Kidd sowie Bez von der "Madchester"-Band Happy Mondays.

Am Montag werden die Gumball-Racer aus Tschechien kommend nach Österreich einreisen und durch das Wald- oder Weinviertel nach Wien fahren, wo es ab 10.00 Uhr am Josefsplatz in der City einen Checkpoint und in der Hofburg ein kleines Fest geben wird.

Dann geht es - wohl über die Ostautobahn A4, die genaue Route ist aber geheim - weiter zum Hungaroring bei Budapest, wo es ein Rennen auf der Formel 1-Strecke geben wird. Am Abend ist die Ankunft im Kempinski Corvinus Hotel in Budapest geplant. Am Dienstag fahren die Rennteilnehmer weiter nach Dubrovnik in Kroatien, von wo es am Mittwoch weiter nach Taormina auf Sizilien geht. Am Donnerstag ist Rom das Etappenziel, bevor es am Freitag über Florenz zur Ziellinie in Monaco am Casinoplatz geht.

Österreichs Polizei wartet schon
Die heimische Exekutive hat sich vorbereitet: Im Wald- und Weinviertel werden die Zivilstreifen verstärkt, kündigte Ferdinand Zuser, Kommandant der Verkehrsabteilung der NÖ Gendarmerie, am Freitag im Gespräch mit der APA an. Beim Journaldienst der Verkehrsabteilung in Niederösterreich wird einen Koordinationsstelle für die Einsätze eingerichtet. Die Grenzübergänge von Gmünd bis Drasenhofen sind angewiesen, auf mögliche Gumball-Teilnehmer zu achten und deren Einreise weiter zu melden.

"Wir haben keinerlei Erfahrungswerte, was uns erwartet. Es kann sein, dass die Teilnehmer einfach gemeinsam eine Fahrt unternehmen und eben in den Etappenorten Partys feiern. Es kann aber auch sein, dass sie auf den Straßen Rennen veranstalten", sagte Zuser. Es sei aber nicht davon auszugehen, dass die üblichen Roadrunner mit auffrisierten Autos teilnehmen. "10.000 Pfund (14.635 Euro, Anm.) Startgeld können die sich eher nicht leisten." Es sei eher von reichen und prominenten Menschen mit schönen und leistungsstarken Autos auszugehen, die möglicherweise Tempoüberschreitungen und andere Verkehrsübertretungen begehen. Das sei - je nach Schwere des Delikts - mit Organstrafen, Anzeigen, aber auch Führerschein- und Schlüsselabnahmen zu ahnden.

Bei der Bewertung des Rennens gab sich Zuser zurückhaltend: "Das lässt sich schwer beurteilen. Wir hatten bisher mit nichts Vergleichbarem zu tun. Es ist die Frage, ob das eine 'Schicki-Micki-Tour' oder eben wirklich ein illegales Rennen ist." (apa)