FPÖ/BZÖ - Haider bricht endgültig mit HC Strache: "Das ist nicht mehr meine Ebene"

Die mit der ÖVP vereinbarte Linie wird weiter verfolgt BZÖ-Spitze bei Veranstaltung "Kärnten macht Zukunft"

Der Kärntner Landeshauptmann und designierter BZÖ-Obmann Jörg Haider hat Dienstag Abend auf die Kritik des Wiener FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache kurz und bündig mit den Worten reagiert: "Das ist nicht mehr meine Ebene." Zur weiteren Regierungsarbeit meinte Haider am Rande einer Veranstaltung im Wiener Ronacher, "die klare Linie, die mit der ÖVP vereinbart wurde, wird weiterhin verfolgt". Auf die früheren Meinungsverschiedenheiten mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) wollte der Kärntner Landeshauptmann nicht eingehen. Er meinte lediglich, seine Kritik sei immer sachlich gewesen.

Haider prognostizierte dem neuen Bündnis eine erfolgreiche Zukunft. Laut Meinungsforschern habe die neue orange Partei die Möglichkeit, sich Wähler von der FPÖ zurückzuholen. "Das BZÖ wird eine Heimat für jene Wähler werden, die in der Vergangenheit von der FPÖ möglicherweise enttäuscht wurden", so Haider. Das Verhältnis zur ÖVP bewertete Haider als positiv. "Wenn man sich kennt, kann man einander auch vertrauen." Mit seiner Doppelfunktion als Landeshauptmann und künftiger Obmann des BZÖ hat Haider offenbar keine Probleme. Seine Aufgaben in Kärnten werden deswegen nicht vernachlässigt werden.

Den Vergleich der jetzigen Parteiabspaltung mit dem Liberalen Forum im Jahr 1993 ließ Haider nicht gelten. Das jetzige Bündnis sei eine geschlossene Einheit und somit keine Abspaltung. Der Schritt habe sich außerdem zwangsweise ergeben.

BZÖ-Spitze bei Veranstaltung "Kärnten macht Zukunft"
Das Motto der Veranstaltung war "Kärnten macht Zukunft - Ein Abend bei Freunden". Dabei wurde das Land Kärnten als Wirtschaftsstandort präsentiert, u. a. vom OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Er bezeichnete Kärnten als aufstrebendes Bundesland, das vor allem in der Tourismusbranche viele Entwicklungsmöglichkeiten habe. "Kärnten hat die Möglichkeit, als Urlaubsland für Gäste aus Osteuropa die Nummer eins in Österreich zu werden." Bachmayer pries außerdem das Bundesland als technischen Standort mit guten Zukunftsaussichten an.

Begleitet wurde Haider zu dem Termin von seiner Gattin Claudia. Unter den Gästen waren ebenso Vizekanzler Hubert Gorbach, Justizministerin Karin Miklautsch, Sozialministerin Ursula Haubner sowie Herbert Haupt und Sozialstaatssekretär Sigisbert Dolinschek und der Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Strutz (alle B). Franz Klammer fungierte als Moderator.

Orange in Mode bei Veranstaltung
Beim Eintreffen zur Veranstaltung wurde Haider rund eine dreiviertel Stunde von den Medien belagert. Das prägnante Element war dabei die Farbe Orange. Seine Gattin Claudia präsentierte sich in einem leuchtenden, orangefarbenen Sakko. Haider selbst hatte eine orange Krawatte. Und auch ansonsten war die Farbe des neuen BZÖ überall zu sehen.

Das Gewand seiner Frau kommentierte Haider mit den Worten: "Sie hat sich rasch dem Zukunftstrend angepasst." Sie meinte dazu, orange sei schon immer ihre Lieblingsfarbe gewesen. Auch Herbert Haupt (B) zeigte sich über die Umfärbung von Frau Haider erfreut. Vizekanzler Hubert Gorbach (B) meinte zu seiner blauen Krawatte: "Gestern war das ein Hit, morgen vielleicht nicht mehr." Haiders Schwester Ursula Haubner fiel etwas aus der Reihe mit einem blassblauen Sakko. Ansonsten waren Pressesprecher und andere Gäste ebenfalls mit orangen Accessoires ausgestattet. Selbst der Vortragende, Wolfgang Bachmayer (OGM-Chef), trug seine Unterlagen in einer orangen Mappe. Er meinte allerdings dazu, dass die Farbe keine Symbolik hätte. Es sei reiner Zufall. (apa)