Zu hohe Verletzungsgefahr: Länderspiel gegen Kroatien in Wien wurde abgesagt!

Schiedsrichter erklärte das Spielfeld aber für bespielbar Kroaten wollten jedoch unter keinen Umständen spielen

Das für Mittwochabend angesetzte freundschaftliche Fußball-Länderspiel zwischen Österreich und Kroatien musste am Vormittag wegen Verletzungsgefahr auf Grund der schwierigen Platzverhältnisse (stellenweise hart gefrorener Boden) abgesagt.werden. Laut ÖFB-Angaben wollten die Kroaten im Wiener Ernst Happel-Stadion unter keinen Umständen antreten. Österreich wollte unbedingt spielen.

Rund um die Absage wurden viele Emotionen geweckt. So wurden von ÖFB-Präsident Friedrich Stickler, Generalsekretär Alfred Ludwig und Teamchef Hans Krankl bei der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz die Schuldigen schnell ausgemacht: Die kroatischen Spieler wollten wegen der Verletzungsgefahr im Prater nicht spielen. "Ich will meine Spieler keinem Risiko aussetzen. Das können wir uns drei Wochen vor dem nächsten WM-Qualifikationsspiel nicht leisten", meinte Teamchef Zlatko Kranjcar.

Das ÖFB-Trio spielte den "Schwarzen Peter" damit weiter, aber an einer Tatsache ist nicht zu rütteln: Der Veranstalter war der Österreichische Fußball-Bund und dieser hatte an einem Winter-Termin ein Stadion ohne Rasen-Heizung gewählt, obwohl es in Österreich drei Spielplätze mit einer solchen gibt. Graz, Linz und Innsbruck hatten aber wegen diverser Gründe gegenüber der Bundeshauptstadt das Nachsehen, ein ebensolches hat nun der ÖFB.

Durch die Absage des letzten Testspiels vor den beiden vorentscheidenden WM-Qualifikationspartien gegen Wales (26. März/Cardiff und 30. März/Wien) gibt es nun keine Gelegenheit mehr, die Teamspieler miteinander in Aktion zu sehen. Durch die Ausfälle von Didi Kühbauer und Markus Kiesenebner (beide sind im Millennium Stadium gelb-gesperrt) bleibt somit beispielsweise im defensiven Mittelfeld nur eine Lösung, die nie zuvor im Nationalteam miteinander agiert hat.

Die ÖFB-Erklärung:
Obwohl der holländische Schiedsrichter Ruud Bossen das Spielfeld für bespielbar erklärte, musste das RAIFFEISEN-Länderspiel Österreich – Kroatien im Ernst-Happel-Stadion auf Wunsch der Gäste abgesagt werden. Präsident Vlatko Markovic und Teamchef Zlatko Kranjcar bzw. Kapitän Nico Kovac bezeichneten die Bedingungen als zu gefährlich.

Der ÖFB betont, dass die Stadionverwaltung das Spielfeld zur Gänze von Schnee räumen konnte. Aufgrund der herrschenden Wetterbedingungen (- 11 Grad in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch) war der Platz sehr hart, aber nicht eisig. FIFA-Schiedsrichter Ruud Bossen hat gleich nach seiner Ankunft, Dienstag, 16.15 Uhr, in einer ersten Begehung die Spieltauglichkeit bestätigt. „Der Platz ist hart, aber durchaus bespielbar.“

Österreichs A-Team hat Dienstag das Abschlusstraining planmäßig am Hauptfeld absolviert. Die Gäste aus Kroatien haben ihr Training nach knapp 20 Minuten abgebrochen. Anschließend kam es noch am Abend zum Gipfeltreffen der beiden Präsidenten, Vlatko Markovic für Kroatien und DI Friedrich Stickler.

Mittwoch, 10 Uhr, bei der Begehung mit dem Schiedsrichter waren auch die beiden Präsidenten, die beiden Teamchefs (Zlatko Krancjar, Hans Krankl) und die beiden Kapitäne (Nico Kovac, Andreas Ivanschitz) anwesend. Präsident DI Friedrich Stickler, Generalsekretär Alfred Ludwig und Teamchef Hans Krankl betonten, dass sie das Spiel unbedingt absolvieren wollten. Schiedsrichter Ruud Bossen (Niederlande) bestätigte abermals, dass das Spielfeld ein Match zuließe.

Auf Drängen der Kroaten, die unter keinen Umständen spielen wollten, musste das Spiel schließlich abgesagt werden. Kranjcar: „Ich will meine Spieler keinem Risiko aussetzen. Das können wir uns drei Wochen vor dem nächsten WM-Qualifikationsspiel, nicht leisten.“

(apa/red)