Königlicher Luxus für Ski-Prinzen: Hubertus
von Hohenlohe kennt keine Quali-Sorgen

'Hubsi' optimistisch: "Ich bin besser als Franz Klammer" Böser Sturz im Super G konnte Euphorie nicht bremsen

Während im ÖSV-Abfahrts-Team wie immer bei Großereignissen der Qualifikations-Kampf tobt, bleiben die Exoten bei der WM in Bormio von derartigen Problemen verschont. Der Skiprinz Hubertus von Hohenlohe, einer der letzten "bunten Vögel" im Skizirkus, hält etwa in der Lombardei einmal mehr die mexikanische Flagge hoch, der 46-Jährige hat seit Schladming 1982 keine einzige WM ausgelassen.

An seiner Skibegeisterung konnte auch der verpatzte Auftakt im Super G nichts ändern. Hohenlohe kam im unteren Abschnitt der "Stelvio" spektakulär zu Sturz, blieb jedoch ohne gröbere Verletzung und hofft bereits wieder hoch motiviert auf einen Start in der WM-Kombination am Donnerstag. "Ich glaube, die Kanten meiner Ski waren etwas zu scharf. Nach einem kleinen Fehler habe ich nach einen kleinen Fehler die Kontrolle verloren", ließ Hohenlohe seinen Sturz Revue passieren.

Das große Ziel des Skiprinzen, Sohn von Ira von Fürstenberg und Alfonso von Hohenlohe, heißt aber Olympia 2006 in Turin, für eine Teilnahmeberechtigung fehlen ihm nur noch wenige FIS-Punkte. Hauptmotivation für seine Teilnahme in Turin ist ein Versprechen an seinen mittlerweile verstorbenen Onkel, den früheren Fiat-Boss Umberto Agnelli. "Ich habe ihm versprochen, dass ich dabei sein werde." Wichtigste Voraussetzung sind dafür die 120 vorgeschriebenen FIS-Punkte, eine Regelung, die seine Teilnahme an Olympia 2002 in Salt Lake City verhindert hatte.

Viva Hubsi! Viva Mexico!
Hohenlohe hatte in seiner Studentenzeit in Liechtenstein, wo er aufgewachsen ist, den Sprung ins dortige Nationalteam verpasst und deshalb 1981 beim mexikanischen Verband angeheuert. Mexiko deshalb, weil "Hubsi" in Mexiko geboren ist und auch eine mexikanische Großmutter im Stammbaum stehen hat.

Auch wenn die Rückstände beträchtlich sind, verweist Hohenlohe - vor wenigen Monaten wa er mit seinem Hit "Undiscovered Street" in den rot-weiß-roten Charts vertreten - darauf, dass er nach wie vor ein exzellenter Skifahrer ist. "Wenn man nicht das ganze Jahr trainiert, ist es aber sehr hart, wenn man sich mit den besten Fahrern der Welt misst."

Ski-Exoten dürfen nicht sterben
Hohenlohes Motivation: "Ich möchte in Bormio bei den schnellsten Nicht-Profis dabei sein oder bis zu zehn Sekunden an die Siegerzeit herankommen. Aber der Hauptgrund ist, dass ich das Aussterben der Ski-Exoten verhindern möchte. Ich möchte diesen Geist am Leben erhalten."

Als Witzfigur a la Eddie "the eagle" Edwards aus dem Skispringerlager will sich Hohenlohe aber keinesfalls abstempeln lassen. "Vielleicht sehen mich einige Leute so, aber ich bin um einiges besser als Eddie the Eagle. Ich bin sogar besser als Franz Klammer." Besser als Klammer, der Olympiasieger und Weltmeister? "Nicht besser als Franz Klammer zu seiner besten Zeit. Aber wenn ich jetzt gegen ihn antrete, bin ich schneller als er. Ich habe schon an vielen Legendenrennen teilgenommen und habe dabei alle großen Namen besiegt."

(apa/red)