Martin Huber wird neuer ÖBB-Chef: 44-jähriger Porr-Manager "beerbt" vorm Walde

Erster "schwarzer" Bahnchef seit über 30 Jahren PLUS: Scharfe Kritik der Opposition: "Postenschacherei"

Der ÖBB-Aufsichtsrat hat am Donnerstag den 44-jährigen Bau-Manager Martin Huber zum neuen Bahnchef gewählt. Der derzeitige Vorstand der Porr AG per 1. November in die ÖBB-Führung einziehen und dort den amtierenden ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde "beerben". Huber wurde für fünf Jahre bestellt.

Huber ist eingetragenes ÖVP-Mitglied. Von einer "parteipolitischen Entscheidung" will man in den Aufsichtsratskreisen aber nicht sprechen, Huber habe beim Hearing am besten abgeschnitten. Aufsichtsratspräsident Wolfgang Reithofer wird sich nach der Sitzung heute Nachmittag gemeinsam mit Vorm Walde - und wohl auch mit Huber - der Presse stellen.

Huber ist der erste "schwarze" Bahnchef seit mehr als dreißig Jahren. Der Titel Generaldirektor soll dem Manager allerdings vorenthalten bleiben. Wie es heißt, soll sich Huber künftig nur noch Sprecher des Vorstands nennen und formal mit dem amtierenden ÖBB- Finanzchef Erich Söllinger gleichgestellt werden. Vorm Walde, dessen Vertrag bei den ÖBB Mitte 2006 ausläuft, wird - voraussichtlich mit Jahresende, vielleicht aber auch schon früher - aus dem Holding- Vorstand ausscheiden und künftig nur noch die ÖBB-Personenverkehrs AG leiten. Eine entsprechende Vereinbarung sollen Reithofer und Vorm Walde bereits getroffen haben.

Acht Kandidaten für Posten als Chef der Immobilien-Gesellschaft
Im Laufen ist noch die Suche nach einem Chef für die neue Immobilien- Gesellschaft. Für diesen Posten kursiert bereits eine Short-List von acht Kandidaten, unter ihnen unter anderem der Immobilienexperte Roland Brantner, dem gute Kontakte zu Christian Ebner, Kabinettschef von Hubert Gorbach (F), nachgesagt werden, Wolfgang Frauenholz, Immobilienleiter der Telekom Austria, der von ÖVP favorisiert werden soll, und Raimund Machowetz, Immobilien-Manager in der Raiffeisen- Gruppe. (apa)